Musikrezension: Simone Kopmajer – Christmas (Lucky Mojo Records)

Ja, es ist eigentlich zu spät für die Besprechung einer Weihnachtsschallplatte – aber wir können auch nichts dafür, dass die christlichen Kirchen den Geburtstag des Heilands auf ein heidnisches Datum festgelegt haben, das vor der Veröffentlichung dieser Ausgabe liegt. Oder dass die Platte eben erst nach der Veröffentlichung der vorhergehenden LP-Ausgabe besprochen werden durfte. Wie dem auch sei, wer die festliche Stimmung noch ein wenig ins neue Jahr weiter mitnehmen oder sich schon mal fürs nächste Fest einstimmen möchte, sollte sich unbedingt diese schlicht und treffend betitelte Scheibe anhören. Selten jedenfalls ruft eine „Festtagsplatte“ solch kuschelige Weihnachtsgefühle hervor wie dieses Werk der Österreicherin Simone Kopmajer. Zwölf Standards – oder sagen wir elf, denn das Traditional „Es wird schon glei glumpa“ dürfte als solcher nicht durchgehen – vor allem aus den beiden Weihnachtshochburgen Deutschland und USA, die wirklich jeder kennt, interpretiert die Jazzsängerin mit ihrer warmen, weichen Stimme und mit Hilfe von Sidekicks wie des Sinatra-Soundalike Viktor Gernot oder Ina Regen. Einfühlsam, beruhigend, vertraut, intim, ein- oder zweimal knapp vorbei am Kitsch – aber das gehört bei einer solchen Platte ja eigentlich fast schon dazu. Zudem klingt „Christmas“ hervorragend, mit durchhörbaren Mitten, fein aufgelösten Höhen und einem in den unteren Lagen straffen Piano.  

Fazit