Musikrezension: Placebo – Never Let Me Go (SO Recordings)

Da waren‘s nur noch zwei: Beim ersten Lebenszeichen seit 2013 kommen Brian Molko und Stefan Olsdal ohne etatmäßigen Schlagzeuger aus. Was natürlich nicht heißt, dass es auf dem neuen Al-bum kein Drums gibt, ganz im Gegenteil, die stammen aber von Session-Musikern. Los geht‘s mit Neunziger-Zeitgeist beim schmissigen „Forever Chemicals“, es folgt das atmosphärisch dichte und sehr starke „Beautiful James“, das schon als Vorab-Single eine richtig gute Figur machte. Der große Texter ist Brian Molko nicht, weshalb auch „Hugz“ mit einer eher geringen Zahl verschiedender Textzeilen auskommen muss. Mit Gitarrendruck und einem warmen Synthesizerbett funktioniert das Ding aber trotzdem. Das Gitarren- und Synthesizer-Miteinander beherrschen die Molko und Osldal wie sonst kaum eine andere Band auf der Welt. Was bei jedem Anderen in unerträglichem Kitsch ausarten würde, verhä-keln die beiden immer wieder zu einem erstaunlich hochklassigen Ganzen. Vielleicht ein bisschen zu eintönig: Die zweite Singleauskopplung „Surrounded By Spies“. Besser: Das zu Beginn von Seite drei folgende, ebenfalls ausge-koppelte „Try Better Next Time“. Placebo können Hymne, wie sie an vielen Stellen auf diesem Album beweisen, ganz besonders gegen Ende

Fazit