Kategorie: Vollverstärker

Streaming-Vollverstärker Lindemann Combo


Das Wesentliche

Vollverstärker Lindemann Combo im Test, Bild 1
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Bei Lindemann Audio ist in einer kompakten Verpackung der maximale Klang drin: Die modularen Geräte der Musicbook-Serie hat man jetzt noch einmal mehr konzentriert: Das kleine Ausstattungswunder trägt den Namen Combo

Downsizing

 
Norbert Lindemann, seines Zeichens Inhaber und Konstrukteur der gleichnamigen Hifi-Firma, hat sich in den letzten Jahren immer mehr auf wohnraumfreundliches, kompaktes Hifi konzentriert, dass dennoch die volle Leistungsfähigkeit und mindestens die Ausstattung einer großen Anlage hat. Mit dem neuen Combo hat man nun die Einzelgeräte der Musicbook-Reihe, nämlich den Netzwerkplayer Source II und den Verstärker Power II in einem Gehäuse kombiniert. Wir haben also in einem mehr als kompakten Gehäuse zusammengefasst: Einen kommunikationsfreudigen Netzwerkplayer, einen leistungsfähigen DA-Wandler, einen analogen Vorverstärker samt Phonostufe und eine kräftige Stereo-Endstufe!   

Komplettausstattung

 
Auch an Anschlüssen  findet man wirklich alles, was man braucht, einzig auf einen HDMI-Eingang hat man verzichtet, da man mit dem Combo vor allem auf die Musikwiedergabe setzt und den Fernsehton anderen überlassen möchte. Für uns Audiopuristen ist diese Entscheidung absolut verständlich.

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Mit leichten Abstrichen beim Bedienkomfort (das betrifft eigentlich auch nur die Lautstärkeregelung) kann ja über die optischen Digitaleingänge trotzdem ein Fernseher angeschlossen werden. Optisch und haptisch ist der Combo ein echter Leckerbissen: Der aus dem vollen gefräste Aluminium-Block überzeugt beim Anfassen durch Solidität, das matte gebürstete Aluminium wirkt zusammen mit dem dunklen Display mit gelber OLED-Anzeige richtig stimmig und edel – die Ablesbarkeit ist unter allen Winkeln hervorragend. Bei einem so kompakten Modell hat man sich bei Lindemann Audio gegen den Einbau eines CD-Laufwerks entschieden. Kleiner Tipp von Lindemann selbst: Das Apple SuperDrive-Laufwerk passt optisch hervorragend und lässt sich ganz einfach per USB verbinden, so wie übrigens jeder andere Massen-Musikspeicher. Komfortabler geht es allerdings zu, wenn die eigene Musiksammlung auf einem NAS gespeichert ist, denn die Übertragung der Metadaten wie Albumcover geht über das Netzwerk erfahrungsgemäß zuverlässiger. Und natürlich kann man in den unendlichen Musikweiten des Internets auf alle wichtigen Streaming-Anbieter zugreifen, stellvertretend genannt seien hier Spotify, Tidal und Deezer. Die Steuerung bleibt dabei bei der jeweiligen App auf dem Smartphone, die Lindemann-App selbst stellt nur die Verbindung zwischen dem Anbieter und dem Combo als Endgerät her. Apropos Verbindung: Der Erstkontakt zwischen dem heimischen Netzwerk und dem Lindemann geht schnell und zuverlässig per WPS – innerhalb weniger Sekunden hatte ich die Netzwerkverbindung hergestellt, die dann auch stabil bleibt. Schön finde ich auch die drei Bedienarten des Combo: Ganz einfach am Gerät mit dem Kombinations-Drehrad, mit dem ich zwischen den Quellen schalten und die Lautstärke einstellen kann. Etwas komplexer und kompletter wird es dann mit der mitgelieferten Fernbedienung und schließlich dann die App, die für die Musikauswahl beim Streaming und Internet-Radio unerlässlich ist.
Vollverstärker Lindemann Combo im Test, Bild 5
Die leicht bedienbare App erlaubt unter anderem den blitzschnellen Zugriff auf eine Vielzahl an Internet-Radiostationen.
Ich finde die Lindemann-App recht gelungen: Sie sieht zwar etwas nüchtern-technisch aus, aber ich habe mich schnell zurechtgefunden und habe die schnelle und einfache Navigation zu schätzen gelernt. Und so einfach der Wechsel zwischen analogen, digitalen und Netzwerk-Audioquellen am Gerät aussieht, so einfach „flutscht“ auch die technische Umsetzung. Und so kann man blitzschnell zwischen Internetradio und einem angeschlossenen Plattenspieler(!) wechseln – Sie haben richtig gelesen: Auch ein – übrigens vorzüglicher – Phonoeingang gehört beim Lindemann Audio zum guten Ton.  

High End vom Feinsten

 
Und mit dem habe ich auch meinen Hörtest begonnen: Der schicke „Volare“ von Dr. Feickert Audio ist quasi das Komplementärstück zum Lindemann: Hier dominiert die Farbe Schwarz, aber ansonsten ist er auch so ein Wolf im Schafspelz, der die Qualität der großen Laufwerke des Herstellers auf einen kleinen Formfaktor bringt, ohne zu viel Qualität zu opfern, wenn überhaupt. Aus den angeschlossenen Lautsprechern von Audio Physic, die neueste Inkarnation der legendären Tempo namens „Tempo 35“ klingt dann auch Musik vom Feinsten. Souverän, penibel genau aufgelöst und doch völlig homogen und mit einem satt-runden Fundament tönt es. Deep Purples „Machine Head“ klingt analog immer noch ein bisschen besser und – durch die im Verlauf von 50 Jahren auf der LP entstandenen kleinen Kratzer -  auch irgendwie authentischer als über Tidal gestreamt. Aber egal über welche Quelle auch immer: Es überzeugt mich mit Atmosphäre, Virtuosität und vor allem spielerischer Finesse. Grant Lee Buffalos wunderbares Debütalbum „Fuzzy“ habe ich durch meinen Streaming-Anbieter gleich dreimal: als LP, als CD und als Stream. Das klingt gestreamt schon sehr sehr gut, die Atmosphäre der exzellenten Folkrockband mit dem charismatischen Sänger Grant Lee Philips packt mich wie vor 30 Jahren, als ich die Platte zum ersten Mal gehört habe. Das externe CD-Laufwerk setzt hier noch ein bisschen etwas drauf – irgendwie wirkt die Musik hier noch einen Hauch souveräner. Und die Wiedergabe über die Phonostufe sorgt für einen Seufzer der Verzückung. Vielleicht ist nicht alles so klinisch rein und penibel aufgelöst wie von den digitalen Quellen, aber die natürliche Homogenität der Vinylscheibe ist einfach eine Klasse für sich. Nach ein paar Stunden des Genießens fühle ich tatsächlich ein bisschen ein schlechtes Gewissen gegenüber anderen Eingängen des Combo, weil ich doch wieder sehr oft den wunderbar klingenden Phonoeingang gewählt habe. Aber das ist einfach meine musikalische Sozialisierung, denn der Combo selbst macht keine qualitativen Unterschiede zwischen analogen und digitalen Formaten, was für den DAC, aber auch Vor- und Endstufe gleichermaßen gilt. Denn gerade in Sachen Leistung und Kontrolle hat der ultrakompakte Lindemann Combo alle Lautsprecher, mit denen ich es gehört habe, zu absoluten Höchstleistungen angetrieben. Und – last, but not least - das Gleiche gilt auch für angeschlossene Kopfhörer, denn auch der eingebaute Verstärker für die Momente, in denen man sich ohne Störung für die Außenwelt der Musik hingibt, klingt wirklich exzellent.

Fazit

Der Lindemann Combo ist ein wahrhafter Allroundkünstler: Er bietet allen erdenklichen Quellen Anschluss, lässt sich intuitiv bedienen und klingt darüber noch herausragend gut.

Kategorie: Vollverstärker

Produkt: Lindemann Combo

Preis: um 4490 Euro

11/2022

Der Lindemann Combo ist ein wahrhafter Allroundkünstler

Lindemann Combo

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Streaming-Vollverstärker 
Preis (in Euro) 4490 Euro 
Hersteller/Vertrieb: Lindemann Audio 
Internet: www.lindemann-audio.de 
Garantie (in Jahre): 2 Jahre 
Technische Daten:
Leistung 2 x 135 Watt / 4 Ohm 
Unterstützte Formate/Abtastraten: PCM bis 384kHz/ 24 Bit und DSD bis 256kHz / 5.6 MHz / 1 Bit 
Eingänge Wi-Fi (802.11a/b/g/n/ac), WPS; Bluetooth 4.2, A2DP; 1 x Ethernet (100Mbps); 1 x Toslink optisch; 1 x S/PDIF koaxial; 1 x USB-A; 2 x Hochpegel Cinch; 1 x Phono (MM) 
Ausgänge 1 Paar Lautsprecher; 1 x Line-Out (Cinch); 1 x 6,3 mm Kopfhörer 
Streaming: Lindemann App; UPnP; Roon Ready; Spotify Connect; Bluetooth 
Integrierte Streamingdienste: Qobuz; Tidal; Highresaudio; Deezer; Spotify (Connect); Internetradio; Podcasts 
Netzwerk: LAN, Dualband WLAN 
Abmessungen: (B x H x T) 280/63/220 
Gewicht (in Kg): 3 Kg 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 02.11.2022, 12:28 Uhr
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