Serientest: In-Akustik Connect 212 Audio, In-Akustik Speaker 415, In-Akustik Connect 212 Digital

Wir brauchen sie, sind aber auch ein wenig unsicher, ob die Kabel, die wir uns leisten können, gut genug sind. Keine Sorge, es gibt Firmen, die uns diese Fragen ernsthaft und sinnvoll beantworten können und dazu gehört in-akustik aus dem badischen Markgräflerland.

in-akustik hat uns mit innovativen Lösungen schon häufig gezeigt, wo der Kabelhammer hängt. Aber wie gut sind ihre günstigen Kabel? Eines ist sicher: wenige Firmen in unserer Branche machen ihre Arbeit und damit das durchaus kontroverse Thema Kabel so transparent wie in-akustik. Auf ihrer Website, in vielen Blogbeiträgen und mit Hilfe von sehr informativen Videos kann man sich ein hervorragendes Bild davon machen, wie man Kabel grundsätzlich herstellt, wie in-akustik arbeitet und was für Möglichkeiten sich zum Einstieg und zur Verfeinerung bieten.

Ich finde es gerade besonders spannend, jetzt die Basisprodukte von in-akustik kennen zu lernen.   

Das Cinchkabel Connect 212 Audio 

Die für diese Serie verwendeten, hochreinen 99,5-%-igen OFC-Kupferleiter sind beinahe nicht mehr der Rede wert, denn darunter, sprich in minderer Qualität, sollte es kein seriöser Kabelhersteller machen. in-akustik tut das sicher nicht. Die Leiter für diese Kabel werden symmetrisch,

sprich getrennt für Plus und Minus geführt, was immer schon eine gute Idee war, aber deswegen trotzdem nicht bei jedem Kabel so gemacht wird. Apropos gemacht - auch diese Kabelserie wird im schönen, badischen Markgräflerland von Hand gefertigt. Die Ab-schirmung ist bei Cinchkabeln ein wichtiger Faktor und auch hier überlassen die Badener nichts dem Zufall, um wie sie sagen „das empfindliche Signal vor Störungen durch WLAN, Bluetooth oder Netzteile zu schützen“. Die äußere Abschirmung besteht aus PVC. Das Dielektrum wird aus geschäumtem Polyethylen (PE) hergestellt. Dazu meint Holger Wachsmann, Mr. Kabel bei in-akustik, das Luft direkt nach Vakuum das beste Dielektrikum ist. Warum?  Nun Luft hat eine extrem niedrige dielektrische Konstante. Ein Dielektrikum ist übrigens eine Art Volumen, in dem sich ein elektrisches Feld befindet. In unserem Fall handelt es sich um die Isolation zwischen den Leitern dar. Es kann sich um ein Gas, einen Feststoff (typisch für Kabel) oder eine Flüssigkeit handeln. Geschäumtes PE bedient sich sozusagen der obigen Erkenntnis, da dort extrem kleine Luftbläschen ins Material einschlossen werden. Dadurch soll die elektrische Leitfähigkeit des Isolators deutlich reduziert werden und zusätzlich sinkt die Kapazität des Kabels, was wünschenswert ist. Intern werden die Leiter der S25-Serie durch ein engmaschiges Kupfergeflecht von sehr hoher Dichte geschützt. Dieses Geflecht besteht aus insgesamt 186 dünnen Kupferkäbelchen, viel hilft hier viel. Dazu kommt dann noch das von in-akustik sogenannte „Floating Shield“. Damit wird die Abschirmung elektrisch vom Signal getrennt und soll so Störungen gezielt ableiten, ohne selbst als Störquelle, sprich Antenne, auf den Plan zu treten.   

Der Klang ist satt, sonor und schön detailliert. Damit meine ich die sehr organische Einbindung von Details wie die eines Glockenspiels im Eröffnungsstück von Oscar Petersons kürzlich wieder entdecktem Konzert in Bremen 1961. Dazu der weiche, sämige und im besten Wortsinn (weil es sich um einen Kontrabass handelt) holzigen Bass. Im Vergleich zu besseren und teureren Kabeln fehlen natürlich Glanz, Schnelligkeit, Differenzierung und Auflösung. Aber das ist nicht verwunderlich. Vergleich man es nicht weiter, macht das Kabel einfach sehr viel Freude.   

Das Digitalkabel Connect 212 Digital

 
Das Digitalkabel ist nach denselben Prinzipien wie das Cinchkabel aufgebaut - mit einem Unterschied: es wurde auf exakt 75 Ohm abgestimmt und ist damit perfekt mit allen gängigen, digitalen Audioschnittstellen kompatibel. Das ist die Grundvoraussetzung für eine verlustfreie, jitterarme Übertragung auch bei hochauflösenden Formaten. Ich verstehe nicht, warum das noch nicht jeder Hersteller tut. Wichtig ist, dass in-akustik sich dessen bewusst ist und das bei diesem extrem attraktiven Einstiegspreis. Sein Klang ist erstaunlich. Ist das der verstärkende Draht? Denn was ich höre, ist ein echter Nichtklang, eine vollkommen durchlässige, neutrale Signatur. Wenn das noch besser geht, dann lässt es sich das Kabel gewissermaßen nicht anmerken.   

Das Lautsprecherkabel Speaker 415

 
Zu diesem Kabel möchte ich in-akustik zitieren:“Jedes Kabel wirkt elektrisch wie ein Filter aus Widerstand, Induktivität und Kapazität. Diese Eigenschaften beeinflussen, ob Details erhalten bleiben oder ob Höhen an Brillanz und Bässe an Präzision verlieren. Besonders bei Lautsprecherkabeln sind Leiterquerschnitt, Kupferqualität und Aufbau entscheidend für eine verlustarme, dynamische Signalführung.“ Dafür setzt in-akustik wie schon erwähnt hochreines OFC-Kupfer und schlaue Multicore- Konstruktionen ein. Feine Einzelleiter werden parallel zueinander verlegt, um die Leitungsinduktivität zu senken, aber auch die Hochtonleistung zu optimieren. Das hilft bei hoher Dynamik und schnellen Transientenwechseln. Da die Leiter zudem symmetrisch verlegt sind, erreichen die Badener auch ausgezeichnete Störabstände, die man bei Kabeln zwar auch messen kann, die aber in der Praxis positiv auffallen - durch Störarmut. Allen Kabeln gemeinsam sind übrigens vergoldete Stecker, die den Übergangswiderstand minimieren sollen. Wir erinnern uns, Stecker sind eine Krücke, direkt verlöten ist in den meisten Fällen einfach unpraktisch. Das Kabel klingt sehr präsent im Sinne von „voll da“ und nicht in etwa übermäßig höhenbetont und dabei sehr gut ausgewogen. Summertime von Shelly Manne and his Men klingt so, dass ich die ganze Platte zu Ende höre. 

Fazit