Kategorie: Beamer

Einzeltest: Panasonic PT-AE4000E


Helles Köpfchen

Beamer Panasonic PT-AE4000E im Test, Bild 1
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Ein neues Jahr – ein neuer Panasonic- Beamer. Dieser Tradition folgend wartet der PT-AE4000E mit einigen neuen Features auf und entert schwarz gewandet unsere Testräume.

In dieser Farbe integriert sich der Panasonic absolut perfekt in ein dunkles Heimkino, weshalb seine doch großzügigen Abmessungen von 46 x 30 x 13 Zentimetern optisch nicht mehr ins Gewicht fallen. Dass Panasonic nun bereits in der vierten Generation dieses Gehäuse praktisch unverändert für den Full-HD-Beamer verwendet, lässt auch erkennen, wie zufrieden man mit dem Design ist und wie gut sich die aufwendige Technik im Inneren platzieren lässt.

Projektor und Technik


In der aktuellen Generation des PT-AE4000 sind es neben Software-Aktualisierungen vor allem Hadware-Updates, die die Performance des Beamers weiter steigern sollen. Zunächst wäre da die neue Lampe zu nennen. Diese hört auf den schönen Beinamen „Red Rich“, was inhaltlich eins zu eins übertragen werden kann: Bisher hatten die UHP-Lampen der Beamer vor allem im Rot-Farbspektralbereich eine sichtbare Schwäche.

Beamer Panasonic PT-AE4000E im Test, Bild 2Beamer Panasonic PT-AE4000E im Test, Bild 3Beamer Panasonic PT-AE4000E im Test, Bild 4Beamer Panasonic PT-AE4000E im Test, Bild 5Beamer Panasonic PT-AE4000E im Test, Bild 6
Um diese und die damit verbundene zu kühle Lichtwiedergabe zu kompensieren, mussten Filter in den Lichtweg integriert und das Gerät zusätzlich meist noch nachträglich kalibriert werden, um bei der fürs Kino gewünschten Farbtemperatur von 6500 Kelvin zu landen. Dies forderte jedoch Opfer, und zwar in Sachen Kontrast- und Lichtausbeute. Wäre man in der Lage, die Rotausbeute zu intensivieren, müsste man nicht mehr so stark eingreifen und könnte die eigentliche Leistung der Lampe effektiver nutzen. Bei der neuen Lampe soll dies eine spezielle Gasmischung ermöglichen. Gleichzeitig konnte der bisher schon verwendete Farbfilter, der nun Pure Color Filter Pro heißt, weniger stark eingefärbt ausfallen, was wiederum mehr Lichtdurchlass ermöglicht. Eine weitere Hardware-Neuerung ist auf der Platine zu finden: Der Detail-Clarity- Prozessor 3 ist eine Kampfansage an Epsons „Super Resolution“ und hebt im Pixelbereich den Schärfeeindruck an, indem bei harten Kontrastübergängen das helle Pixel gegenüber dem dunklen weiter intensiviert wird – so soll ein schärferer Bildeindruck entstehen, ohne störende Doppelkonturen oder ähnliche Artefakte zu erzeugen. Einstellbar ist dies in insgesamt sieben Stufen. Auch das schon aus dem 3000er bekannte Frame Creation bekam ein dezentes Update: Die „Frame Creation 2“ liefert neben den bisherigen Modi „1“ für dezent und „2“ für stark noch einen dritten, der besonders stark in den Prozess eingreift und so selbst extrem schnelle Bewegungen (z.B. bei Sport- und schnellen Actionszenen) flüssig darstellen soll. Wer mit dieser Technik rein subjektiv nichts anfangen kann, der hat selbstverständlich die Möglichkeit, die Funktion zu deaktivieren, oder aber er gibt dem schwächsten Modus eine Chance, der bei 24-Hz-Bildern einer Blu-ray lediglich ein Zwischenbild berechnet und nicht deren drei. Auch das großartige Alleinstellungsmerkmal „Lens Memory“ hat ein Update erfahren. Beim Lens-Memory des PT-AE3000 war es erstmals möglich, die mittels elektrischem Zoom und Fokus perfekt eingestellten Bildformate 16:9 und 21:9 abzuspeichern und später, je nach Bildformat des eingelegten Films, wieder abzurufen. Dies ersparte das permanente Hin- und Herzoomen vor dem Filmgenuss. Beim PT-AE4000 nun gibt es nicht mehr nur drei Speicherplätze, sondern gleich sechs. So lassen sich nahezu alle gewöhnlichen und ungewöhnlichen Bildformate abspeichern. Hinzu kam ein Automatik-Modus, der aufgrund der schwarzen Balken unterschiedlicher Bildformate automatisch den entsprechenden Speicher anwählt. Ebenfalls neu ist die hauseigene Viera-Link-Steuerung, die bei kompatiblen Systemkomponenten eine Nutzung zahlreicher Fernbedienungen obsolet werden lässt und die Steuerung der Geräte mit nur einem Sender erlaubt.

Setup und Bildqualität


Im Menü des PT-AE4000 treffen wir auf eine weitere Neuerung: Er besitzt nun einen echten Gamma-Equalizer, der die Helligkeitssignale an neun Punkten (von 10 Prozent Helligkeit bis 90 Prozent Helligkeit) auf Wunsch kalibrierbar macht. Damit nicht genug, kann man dies auch für die Grundfarben nutzen und so eine möglichst perfekte Graustufendarstellung erreichen, die genauer ist als eine herkömmliche RGB-Gain- Offset-Justierung. Des Weiteren liefert der Panasonic nun erstmals ein echtes Farbmanagement, mit dem die Primär- und Sekundärfarben angepasst werden können. Die bisherige Steuerkreuz-Variante vernachlässigte leider die Mischfarben. So gerüstet erhält man demnach einen hervorragenden Graustufenverlauf und ein perfektes Farbdiagramm. Allerdings stellen die umfangreichen Kalibriermöglichkeiten selbst Profi s vor eine Herausforderung. Gut, dass es das Preset „Farbe 1“ gibt, welches einen schon ab Werk fast perfekten Farbraum und eine sehr neutrale Graustufendarstellung liefert – hier können sich viele andere Hersteller immer noch etwas abgucken. Dass die neue „Red Rich“-Lampe mehr Helligkeit erlauben soll, stellen wir in den Modi fest, in denen der Pure Color Filter Pro im Lichtweg sitzt (alle „Cinema-“ und „Farb-Modi“). Hier liegt der PTAE4000 im kalibrierten Zustand im Farbmodus „2“ rund 100 Lumen höher als sein Vorgänger, und das bei gleichem Schwarzwert! So erreicht der PT-AE4000 auch einen höheren Maximalkontrast von 7000:1 (AE- 3000: 5200:1). Auch der ANSI-Kontrast stieg, und zwar von 340:1 auf nun 400:1. Gleich geblieben ist das zwar gute, im Vergleich zu einigen Konkurrenten aber nicht ganz perfekte De-Interlacing von Material, das nicht in nativen Vollbildern vorliegt. Hier fehlt dem PT-AE4000 das letzte Quäntchen Ruhe – sicher ein Tribut an den im Panasonic leider nicht zum Einsatz kommenden HQV-Chip.

Full HD, Frame Creation & Co.


Bei der Wiedergabe von nativem Material in 1080p von einer Blu-ray leistet sich der Panasonic dann keinerlei Schwäche mehr: Seine Bilder sind plastisch und detailreich, seine aufgrund der guten Presets und der perfekten Kalibrierungsmöglichkeiten hervorragenden Farben und Graustufen erlauben eine nahezu studiomäßige Neutralität, und so verfälscht nichts das vom Regisseur des Films erwünschte Bild. Im Gegensatz zum Flaggschiff von Epson fehlt dem Panasonic zwar das letzte Quäntchen Schwarz, jedoch fällt dies nur in ganz dunklen Szenen ein wenig ins Gewicht. Dafür wartet der PT-AE4000 jedoch mit dem Alleinstellungsmerkmal „Bildformatspeicher“ auf, der in unserem Testlabor zuverlässig funktionierte und selbst bei mehrfachem Hin- und Herschalten keinen sichtbaren Versatz zeigte. Gefiel uns schon die Frame Creation des PT-AE3000, so macht der 4000er auch hier keine Ausnahme: Selbst in der starken Einstellung „3“ zeigen sich nur sehr selten Artefakte (meist in vertikalen Schwenks) und für Bildruhe-Liebhaber könnte dies ein Aha-Erlebnis sein. Wer auf den originären Filmlook steht, aber dennoch ein wenig mehr Ruhe genießen möchte, dem sei der Modus „1“ ans Herz gelegt. Dieser arbeitet sanft und sieht nicht all zu künstlich aus. Die „Detail Clarity“ schafft es in der Tat ähnlich der „Super Resolution“ von Epson, den Bildern noch etwas mehr Schärfe zu entlocken. Wenn man es nicht übertreibt (in unserem Test erwies sich eine Einstellung auf „+3“ bis maximal „+4“ als optimal), bleiben störende Überschärfungen aus, während gleichzeitig die Tiefenschärfe und die Kontrastübergänge noch klarer und plastischer wirken.

Fazit

Wie man einen bereits sehr guten Projektor noch besser machen kann, zeigt Panasonic mit dem PT-AE4000 und dessen Neuerungen eindrucksvoll: Er ist schärfer, heller, kontraststärker und flexibler als sein Vorgänger – Kompliment nach Hamburg.

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Kategorie: Beamer

Produkt: Panasonic PT-AE4000E

Preis: um 2700 Euro

5/2010
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Timo Wolters
Autor Timo Wolters
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Datum 10.05.2010, 13:05 Uhr
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