Kategorie: CD-Player

CD-Player · Goldnote CD-5


Erfolgreich abspecken

CD-Player Goldnote CD-5 im Test, Bild 1
24000

Goldnote ist eine erstaunliche Marke. Die Italiener decken alle wichtigen HiFi-Kategorien ab und haben ein gutes Auge für Design. Neben eleganten Plattenspielern bauen sie schwere Elektronik, aber auch kleine, eher dezente Geräte, wie etwa den CD-Spieler CD-5.

Deutschland ist eines der wenigen Länder auf der Welt, in denen noch in nennenswertem Maße CDs und CD-Spieler gekauft werden. Einen Vertrieb wie Sieveking Sound, der audiophile Tonträger vertreibt, darunter CDs, SACDs, Schallplatten, wäre wohl in kaum einem Land so erfolgreich wie bei uns. Ich begrüße das, da ich ein CD-Fan bin. Sollte mein CD-Spieler den Geist aufgeben, würde ich ohne mit der Wimper zu zucken einen neuen kaufen. Die Vorzüge von Streaming (Komfort, Zugriff auf alles) und Highres-Dateien (oftmals besserer Klang) sind mir vertraut, aber die haptische Komponente, eine Hülle, ein Cover, ein Booklet, sind mir wichtig. Da das auch viele unserer Leser so sehen, stellen wir auch diesmal einen CD-Spieler vor.

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Der Goldnote CD-5 entstammt der Serie 5, in der die Geräte bezahlbar, aber trotzdem attraktiv sind. Es gibt eine Serie 10 mit gleichen Maßen und besseren Gehäusen (dazu später mehr), aber die 10er-Geräte sind auch deutlich teurer. Daneben bauen die Italiener Geräte mit Standardbreite, teilweise bockschwer, aufwendig von außen und innen. Aber es schadet halt nicht, eine breitere Zielgruppenansprache zu haben. Und in viele Einrichtungen passen kompakte Geräte einfach besser.   

Ausstattung  


In Sachen Ausstattung ist der CD-5 (1190 Euro) gegenüber dem CD-10 (2080 Euro) etwas abgespeckt, sowohl bezüglich der Bauteile als auch was die Anschlussvielfalt angeht.

CD-Player Goldnote CD-5 im Test, Bild 4
Digitale und analoge Ausgänge, jeweils in zweifacher Ausführung, sowie der Anschluss für das optionale Netzteil
Fangen wir mit Äußerlichkeiten an: Den CD-5 gibt es ausschließlich in Schwarz, den CD-10 in Schwarz, Gold und Silber. Das Gehäuse des CD-5 ist aus lackiertem Stahl, das des CD-10 aus anodisiertem Aluminium. Auch bringt der CD-10 ein Kilogramm mehr auf die Waage. Anschlussseitig bietet der CD-10 zusätzlich zwei digitale Eingänge, die der CD-5 nicht hat. Beide haben zwei Digitalausgänge und zwei Paar Analogausgänge, 1 x XLR und 1 x Cinch. Beide können durch ein optionales Zusatznetzteil namens PSU-10 EVO (1310€) angesteuert werden. Da uns das PSU nicht zur Verfügung stand, können wir hier nicht beurteilen, ob sich das Upgrade lohnt. Das Bedienelement des CD-10 fiel dem Rotstift ebenso zum Opfer wie die regelbare Lautstärke. Das kann man beides verschmerzen, schade ist es lediglich um die Digitaleingänge des CD-10, die der CD-5 nicht hat. So wäre er gleichzeitig als externer D/A-Wandler zu nutzen gewesen. Aber irgendwo muss man ja sparen und fast 900 Euro Differenz sind kein Pappenstiel. Da aber viele Verstärker einen D/A-Wandler an Bord haben, ist auch das vermutlich kein großes Problem. Und man darf nicht vergessen: Auch der CD-5 wird komplett in Italien gefertigt. Wichtig ist unterm Strich, dass man mit dem Gerät gerne Musik hört und er einem klanglich das Gefühl vermittelt, man habe sein Geld gut angelegt. Und das schafft er ohne Probleme.  

Innere Werte  


Steckt man viel Elektronik in ein kleines Gehäuse, kann man sich Probleme Einfangen. Die Baugruppen beeinflussen sich womöglich negativ untereinander, es ist schließlich kein Zufall, dass in Geräten mit Standardbreite Netzteil und Schaltung in der Regel so weit wie möglich auseinander liegen. Diese Probleme umgeht man bei Goldnote durch die sorgfältige Auswahl der eingesetzten Audio-spezifischen Komponenten und einer mehrschichtigen Leiterplatte, auf der analoge und digitale Schaltungsbereiche so gut wie möglich voneinander getrennt untergebracht sind. Trotz der kompakten Maße wird der CD-5 nicht über ein Steckernetzteil mit Strom versorgt, wie man das von vielen kleinen Geräten kennt, sondern über ein seriöses internes Netzteil. Da darf dieses selbstverständlich ebenfalls nicht in die Schaltung einstreuen und muss entsprechend hochwertig sein. Der eingesetzte D/A-Wandler stammt von AKM und hört auf die Bezeichnung AK4493, das Laufwerk stammt von Suos HiFi aus Österreich, einer der wenigen verbliebenen Firmen, die noch hochwertige, reine CD-Laufwerke bauen.   


Das Bedienkonzept  


Das schmale Gehäuse macht aber nicht nur die innere Architektur komplizierter, es hat auch Auswirkungen auf die Bedienung.

CD-Player Goldnote CD-5 im Test, Bild 5
Die Position des Displays unter der Schublade ist nicht sehr praktisch
Bei 20cm Breite bietet die Frontplatte naturgemäß wenig Raum für Bedienelemente. Es lag also nahe, ein Touch- Display zu implementieren. Das hat aber Nachteile, da das Display unter der Schublade angebracht ist. Das ist bei allen drei CD-Spieler- Modellen der Italiener so. Ist sie geöffnet, versperrt sie den Blick auf das Display. Das Display ersetzt aber die Bedienelemente, die nur das Top-Modell CD-1000 in Form von Knöpfen bietet. Natürlich gelingt es auch ohne direkten Blickkontakt, den Zeigefinger auf das Display zu legen, um die Lade zu schließen, es wirkt aber nicht zu Ende gedacht. Auch dauert dadurch alles länger. Beispiel: Möchte ich zuhause eine CD hören, so kann ich die CD einlegen und einfach auf die Play-Taste am Player drücken. Die Schublade schließt sich, die CD wird eingelesen und gestartet. Beim CD-5 geht das so flott nur mit der Fernbedienung. Play drücken, Lade schließt sich, CD wird eingelesen und gestartet. Ohne Fernbedienung muss man nach dem Einlegen der CD erst die Schublade schließen, dann abwarten, bis die CD eingelesen ist und das Display die Bedienelemente für Titelauswahl und Start anzeigt. Etwas nervig. Ob die Bedienung des CD-5 also Spaß macht oder nicht, hängt maßgeblich davon ab, ob man die beiliegende Fernbedienung nutzt oder das Gerät per Touch-Display steuert. Mit der Fernbedienung geht das alles flotter. Aber der scheckkartengroße Ferngeber macht auch nicht glücklich. Er wirkt schlicht zu billig für den hochwertigen Spieler. Auch das Ein- und Ausschalten am Gerät finde ich wenig elegant gelöst. Man muss das Display zwei bis drei Sekunden berühren, damit sich der CD-5 ein- oder ausschaltet. Das ist unpraktisch, weil man je nach Situation vielleicht vornübergebeugt vorm Rack steht oder in die Knie gehen muss. Hier sind Knöpfe vorzuziehen. Aber auch das geht ganz einfach per Knopfdruck mit der Fernbedienung.   

Hörtest


Genug gemeckert. Wenn es nämlich bei einem Punkt wirklich nichts zu meckern gibt, dann beim Klang. Im Gegensatz zum optionalen Netzteil stand uns ein CD-10 zur Verfügung, der sich vor einige Zeit in die Redaktionsräume verirrt hat und seitdem irgendwie übersehen wurde. Also auf zum Shootout. Der CD-5 beginnt mit Tonbrukets Live-Version von Sinkadus. Wenn die Kette stimmt, hat dieser Konzertmitschnitt eine ausgezeichnete Räumlichkeit. Und das fiel hier auch sofort auf (am Block A-200 Vollverstärker, der über WSS-Kabel eine grandiose Kompakte versorgte, die Holger Barske vor einigen Jahren gebaut hat). Es fängt sehr verhalten an, Bass, Gitarre, aber voller Feinheiten, feinen Dynamikabstufungen und wenn das Keyboard dazu kommt, einer leicht nordischen Nordsee-Stimmung. Das macht der CD-5 absolut souverän. Man denkt sofort, dass man es mit einem kompetenten Spieler zu tun hat.  

Metallicas „Fight Fire With Fire“ fängt auch filigran an, dann kommt es aber auf Sauberkeit und Durchhörbarkeit an. Ja, Metal ist durchaus anspruchsvoll, was die Wiedergabe-Kette angeht, zumindest, wenn es mit Genuss zu tun haben soll. Das war hier wirklich exzellent und es wurde nun Zeit, zu hören, was der CD-10 besser kann. Nun, er spielt etwas wärmer, wirkt dadurch vielleicht auch etwas audiophiler, außerdem hat die Musik mehr innere Ruhe, so, als wäre ein Rest Nervosität weg. Aber das Spritzigere des CD-5 gefiel uns genau so gut.  

Bei Reinhard Meys „Dieter Malinek, Ulla und ich“ in einer Live-Version aus dem Jahr 2022 war der Unterschied noch deutlicher: Vielleicht lag es an der höheren inneren Ruhe und dem dezenten Wärme-Plus, aber der CD-10 schaffte es nicht im selben Maße, die Atmosphäre dieses Konzertmitschnitts so packend darzustellen, wie der 900 Euro günstigere gar nicht so kleine Bruder. Der 5er bot mehr Raum, klang natürlicher und stimmungsvoller. Verrückt. Die zum Teil richtig knackig klingenden Remixes von Nik Kershaws größten Hits (zu finden im tollen Box Set „The MCA Years“) waren über den CD-5 mehr „in your face“ und über den CD-10 etwas gediegener, Geschmacksache. Ich würde den kleinen nehmen. 

Fazit

Das nenne ich erfolgreich abspecken: Der CD-5 hat zwar in Sachen Bedienung den ein oder anderen Makel, klingt aber richtig gut fürs Geld, insbesondere im Vergleich zu seinem 900 Euro teureren großen Bruder. Er ist spritzig, lebendig und liefert bei den klassischen audiophilen Tugenden (Räumlichkeit, Durchhörbarkeit) souverän ab.

Kategorie: CD-Player

Produkt: Goldnote CD-5

Preis: um 1190 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


5/2025
4.0 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Goldnote CD-5

5/2025

Goldnote CD-5
KAUFTIPP
Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

5 von 5 Sternen

Praxis 15%

2.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb: Besser Distribution, Berlin 
Telefon: 030 856065010 
Internet www.besserdistribution.com 
Ausstattung:
Ausführungen Schwarz 
Abmessungen (B x H x T in mm) 200/80/260 
Gewicht (in Kg)
Anschlüsse analoge Ausgänge (Cinch und XLR) / digital Ausgänge (optisch und elektrisch) / Anschluss für optionales Netzteil PSU-10 Evo 
Garantie
Kurz und knapp:
+ toller, erwachsener, leicht spritziger Klang 
+ mit optionalem Netzteil aufrüstbar 
+/- - Bedienung mit Touchdisplay etwas suboptimal / billige Fernbedienung 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Autor Alexander Rose-Fehling
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Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
  • hifitest.de/shop/
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