Kategorie: CD-Player

CD-Player · Magnetar UDP800


Der Stangenhalter

CD-Player Magnetar UDP800 im Test, Bild 1
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Die Streamingdienste machen der Blu-ray das Leben schwer. Das hat Folgen: Nach dem Rückzug von Oppo und Pioneer gibt es nur noch sehr wenige Hersteller, die anspruchsvolle Blu-ray-Player bauen. Die Firma Magnetar gehört zu diesen Helden, die den Film-Fans die Stange halten.

Man kennt das auch aus der HiFi-Szene: Ein OEM-Hersteller, der sich hinter den Kulissen einen Namen als Zulieferer gemacht hat, kommt auf die Idee, komplette Produkte anzubieten und den eigenen Kunden Konkurrenz zu machen. Im Analog-HiFi war das zuletzt etwa die Firma Skyanalog, die nun seit einiger Zeit mit erstaunlich günstigen, dabei aber sehr gut klingenden Tonabnehmern Marktanteile abgreift. In der Welt der Video-Disc-Spieler hat Magnetar diesen Weg beschritten. Wer einen stabilen Player sucht, der neben Ultra- HD-Discs auch SACDs wiedergibt, kommt an dieser Marke kaum vorbei.   

Programm

 
Auf der Highend 2024 gab es ein Vorserienmodell des neuen Flaggschiffs zu sehen, eine futuristisch anmutende, beeindruckende Maschine mit einem ebenso beeindruckenden Preisschild im fünfstelligen Bereich. Da ist es erfreulich, dass auch die beiden erhältlichen Geräte schön anzusehen sind und es wohl auch überstehen, wenn man sich aus Versehen draufsetzen sollte (sich die entsprechenden Szenarien auszudenken, überlasse ich Ihnen). Das größere Modell UDP900 (3.500 Euro) ist eine echte Wuchtbrumme und wohl eher was für Heimkino-Nerds, die es echt ernst meinen, schon aufgrund des Preises. Hier finden sich sogar noch analoge Ausgänge für alle 7.1-Kanäle.

CD-Player Magnetar UDP800 im Test, Bild 2CD-Player Magnetar UDP800 im Test, Bild 3CD-Player Magnetar UDP800 im Test, Bild 4CD-Player Magnetar UDP800 im Test, Bild 5CD-Player Magnetar UDP800 im Test, Bild 6
Zudem gibt es hier einen etwas aus der Mode gekommenen USB-DAC-Eingang. Von diesen Features abgesehen ist der kleine Bruder UDP800 identisch ausgestattet, zumindest anschlussseitig. D/A-Wandler und Bauteile sind teils etwas einfacher, aber dennoch auf exzellentem Niveau und mit einem Preis von 1800 Euro ist das Gerät für viele Leute nicht unbezahlbar. Damit spielt man in derselben Liga wie die restlichen verbliebenen Hersteller von Ultra-HD-Playern, Audioblock, Panasonic und Reavon.   

Ausstattung

 
Es ist ja eine Selbstverständlichkeit geworden, dass einfache Blu-ray- Player heutzutage ohne Display auskommen müssen. Ein absolutes Unding.

CD-Player Magnetar UDP800 im Test, Bild 3
Unter der Haube: Die einzelnen Sektionen des UDP 800 sind räumlich und durch Schirmungen voneinander getrennt
Wer bei einem solchen Gerät wissen möchte, wie lange er sich Sharknado 6 schon antut, muss bei einem Billigheimer die Info-Taste auf der Billo-Fernbedienung drücken. Beim Magnetar UDP800 reicht ein Blick aufs Display. Das fällt beim Magnetar schön groß aus und ist auch aus drei Metern Entfernung gut ablesbar. Wer in die Einstellungen vordringt, dafür ist ein Bildschirm nötig, stößt auf das Interface des UDP800. Es erinnert an die guten alten Oppos, ist etwas schmucklos gehalten aber einfach zu bedienen. Auch dadurch, dass es neben vielen anderen Sprachen auch Deutsch beherrscht. In Sachen Bildverarbeitung ist der 800er weit vorne: Er unterstützt HDR10, HDR10+ und Dolby Vision und konvertiert Bildinhalte mit geringerer Auflösung, etwa von normalen Blu-rays, auf 4K. Damit werden die Discs nicht zu Ultra- HD, aber dem ein oder anderen Film kann das ganz guttun. Man muss bedenken, dass Ultra-HD-Discs häufig nicht einfach eine höhere Auflösung bieten, sondern die Filme in der Regel beim 4K-Mastering auch einen besseren Kontrast und oft auch eine bessere Farbgebung (Color-Grading) verpasst bekommen haben. Das bedeutet, dass der Bildschirm zwar größer ausfallen darf bei 4K, aber auch auf einem kleineren TV kommt man in den Genuss des besseren Bildes. Sehr erfreulich ist übrigens, dass der Vertrieb Audio Reference das Gerät ausschließlich als Codefree-Version vertreibt. Man kann also ohne Eingriffe in die Software importierte Film-Discs anschauen, und behält die Gewährleistung.   

Der Ultra Hd-Player als Musiker


Um auch Musik möglichst gut wiederzugeben, setzt der Magnetar auf eine vierlagige Platine, die mit edlen Bauteilen bestückt ist. Darunter zwei Burr Brown PCM1795 DACs und ein MUSES8920 OP-Amp für möglichst akkurate, audiophile Wiedergabe. Abgreifen kann man den Ton entweder an den Cinch- oder an den37 XLR-Buchsen. Für die nötige Power sorgt ein 60-Watt-Trafo, der sicher nicht unterdimensioniert ist. Netzteil und Audio/Video-Schaltung sind in getrennten Kammern untergebracht, um sich nicht gegenseitig zu beeinflussen. Mit der Pure-Audio-Taste auf der Fernbedienung kann man darüber hinaus die Videosektion abschalten, um auch die kleinste Gefahr von Störeinflüssen zu eliminieren. Im doppellagigen Acht-Kilo-Gehäuse des UDP800 steckt aber ebenfalls viel Liebe, wenn man in diesem Zusammenhang das Wort benutzen möchte. Die Front besteht aus gebürstetem Aluminium, das Metallgehäuse ist stabil und sauber gefertigt. Ich mag es, wenn ein Produkt auch was auf die Waage bringt. Und das sind hier immerhin sieben Kilogramm.  

Man kann den UDP800 bedenkenlos mit Discs füttern. Er liest neben sämtlichen Blu-ray- und DVD-Formaten auch SACDs und DVD-Audios! Das macht ihn hochinteressant für SACD-Fans oder Menschen, die es werden wollen. Wer an den rückseitigen USB-B-Port eine Festplatte (bis 16 TB!) andockt oder das Gerät per LAN-Kabel ins Netzwerk einbindet, kann den Magnetar mit den über die Jahre gesammelten High-Res-Aufnahmen bespielen und DSD64/128, Mehrkanal-DSD64 sowie PCM mit 192 kHz/24-Bit genießen. Der High-Ender mit High-Res-Ambition dankt es dem UDP800.   


Kleine Problemchen  


Ein paar Worte der Kritik müssen aber sein. Zum einen ist die Schublade etwas wackelig für diese Preisklasse. Das ist leider insgesamt ein Problem bei Geräten, die Discs wiedergeben.

CD-Player Magnetar UDP800 im Test, Bild 6
Beim Testgerät mussten die Tasten teils zweimal gedrückt werden, bis sie reagierten
Selten findet man eine so stabile Lade wie etwa bei einem Technics SL-G700M, der aber auch nochmal 1200 Euro mehr kostet (und zudem ja kein Bluray- Spieler ist). Da ist es eigentlich gar nicht verkehrt, gleich auf ein Slot-In-Laufwerk zu setzen. Die wirken schlicht nie billig. Ein anderer Punkt ist vielleicht nur ein Thema des Testgerätes, keins der Seriengeräte: Die Knöpfe am Gerät mussten wir teilweise mehrmals drücken, bis der Magnetar reagierte. Das klappte über die Fernbedienung besser, und klar, in der Regel bedient man das Gerät auch genau so, per Fernbedienung. In Sachen Bildwiedergabe ist der Magnetar vorbildlich. Auf einem großen 75-Zoll-UHDTv war das, was der UDP800 auf den Bildschirm warf, schlicht atemberaubend. Alles andere hätte auch irritiert, schließlich können schon einfache Geräte mit der Bildwiedergabe überzeugen. Ein bisschen was geht aber immer noch, wenn man den Aufwand entsprechend hochschraubt – wie hier.   

Und wie schlägt sich der Magnetar als Musiker? Nun, mehr als ordentlich. Wir verkabelten ihn analog mit dem Soulnote A-3 und diesen mit den Standlautsprechern „Oscar Trio“ von Marten. Passend zum Lautsprecher startete der Hörtest mit „We Get Requests“ vom Oscar Peterson Trio. Der Magnetar stellte die Bühne vorbildlich glaubwürdig in den Raum, brachte jede Menge Details ans Ohr und unterschlug auch nichts in Sachen Luftigkeit. Von der Tendenz ging das Richtung Sauberkeit und Klarheit. Der Magnetar umschmeichelte den Hörer nicht und schönte auch nichts. Das war mit der SACD des ersten Albums der Counting Crows „August And Everything After“ ein großes Vergnügen: „Anna Begins“ klang zackig und druckvoll, mit tiefem Bass und einem schönen Schuss Emotion. Ein zum Vergleich herangezogener Denon DCD-1510 AE, ein reiner SACD-Spieler ohne Bildwiedergabe, der leider nicht mehr produziert wird, klang etwas wärmer, sanfter. Auch baute er einen etwas größeren Raum auf. Jedoch hatte er nicht den straffen, aufgeräumten Bass, den der Magnetar lieferte, sodass es hier am Ende eine Frage des Geschmacks war.

Fazit

Hübsch, gut verarbeitet, für alle Fälle ausgestattet: Der Magnetar UDP800 ist ein makelloser UHD-Blu-ray-Spieler, der auch als SACD-Spieler überzeugt. Er setzt auf einen klaren, sauberen Klang, der nicht überanalytisch ist, aber auch nicht schönfärbt. Sehr gelungen!

Kategorie: CD-Player

Produkt: Magnetar UDP800

Preis: um 1790 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


11/2024
4.5 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Magnetar UDP800

11/2024

Magnetar UDP800
HIGHLIGHT
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Weitere Informationen Magnetar UDP800
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Bewertung 
Klang 70%

4.5 von 5 Sternen

Labor 15%

4 von 5 Sternen

Praxis 15%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Audio Reference 
Telefon 040 53 32 03 59 
Internet www.audio-reference.de 
Messwerte
Abmessungen (B x H x T in mm) 430/90/300 
Gewicht (in Kg)
Ausstattung
Ausführungen Schwarz 
Fernbedienung Ja 
Besonderheiten: UHD-Blu-ray, SACD- und DVD-Audio-Wiedergabe 
Anschlüsse
Anlog-Ausgänge Cinch/XLR 1/1 
Digital-Ausgänge (opt./elektr.) 1/1 
USB-Eingang
HDMI 2 (1 x nur Audio) 
Kopfhörer-Anschluss Nein 
Kurz und knapp:
+ exzellente Bildwiedergabe 
+ sauberer, dynamischer Klang 
+ tolle Ausstattung 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Autor Alexander Rose-Fehling
Kontakt E-Mail
Datum 10.11.2024, 10:02 Uhr
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