Kategorie: Lautsprecher Stereo

Standlautsprecher · Acoustic Energy 309²


Die Euphorie ist zurück

Lautsprecher Stereo Acoustic Energy 309² im Test, Bild 1
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Bei der Überarbeitung einer Lautsprecherserie werden in der Regel Bauteile verbessert. Hier ein bisschen, da ein bisschen. Nicht so bei der neuen 300er-Serie von Acoustic Energy. Hier blieb kaum ein Stein auf dem anderen – mit begeisterndem Ergebnis!

Es ist ein paar Jahre her, da hatte ich eine Begegnung mit einem Lautsprecher, die ich bis heute nicht vergessen habe. Zum Test stand eine Acoustic Energy AE1 Active bereit. Die Kompakte kostete 2017 1300 Euro pro Paar und haute mich schlicht um. So viel Klang für das Geld, das war erstaunlich. Heute kostet sie – kurze Spannungspause –1.300 Euro in weißer und schwarzer Ausführung, 1.500 in Walnuss. Das ist wirklich bemerkenswert. Und es freut mich persönlich, dass es diesen Lautsprecher noch gibt. Meine folgenden Erfahrungen mit Acoustic Energy, zuletzt beim Flaggschiff Corinium, waren immer äußerst positiv, wenn auch nie so euphorisch wie bei der Active AE1.

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Bis jetzt.   

Überblick 

 
Dass einen Top-Lautsprecher umhauen, weil sie so gut sind, ist keine Seltenheit. Zum Glück gibt es aber auch immer wieder richtig herausragende bezahlbare Lautsprecher. Sei es die Fyne Audio aus der letzten Ausgabe (HT 2/2025), die ELAC Debut DB5.3 aus dieser Ausgabe (HT 3/2025), oder die Acoustic Energy 309². Das macht Hoffnung für den HiFi-Nachwuchs – und im Gespräch mit Markus Pajonk vom deutschen AE-Vertrieb M.A.D. Hifi , betonte dieser auch, dass es ein ganz wichtiges Anliegen des Vertriebs ist, jüngere Menschen zu erreichen. Dazu passen dann auch die Preise der Einsteiger-Serie 100². Für nur 350 Euro bekommt man ein Paar Kompakt-, für 800 Euro ein Paar der kleineren Standboxen. Wohlgemerkt: Ohne Direktvertrieb. Die 300er-Serie ist die mittlere Baureihe. Darüber angesiedelt ist die 500er-Serie, und über der gibt es nur noch das absolute Top-Modell Corinium, eine 7000-Euro-Standbox, die richtig Freude macht. Zur 300er-Serie gehören ein Center (550 €), eine Kompakte (850 €) und zwei Standboxen (1500 + 2200 €). Als letzte kam die hier vorgestellte 309 in den Genuss der Überarbeitung, die der Grund für die hochgestellte zwei am Ende des Namens ist. Aber Überarbeitung trifft es nur ungenau, denn hier blieb kaum ein Stein auf dem anderen beziehungsweise wurde kein Bauteil der Vorgänger übernommen.   


Neuerungen 

 
Bei der Corinium, deren Entwicklung drei Jahre dauerte, setzten die Entwickler auf eine Gehäusebauweise, die sie RSC nannten: Resonance-Suppression-Composite.

Lautsprecher Stereo Acoustic Energy 309² im Test, Bild 7
Auf Teppichböden sind Spikes die erste Wahl, da sich die Spitzen im Idealfall durch das Gewebe bohren
Unterschiedlich dicke, bis zu 45mm starke Seiten- und Frontteile sorgten für Resonanzarmut und Stabilität. Beim Budget der 300er ist das so nicht möglich, klar. Aber die Wandstärken erreichen auch hier solide 18mm, hinzu kommt eine Bedämpfung mit Bitumen, sodass Resonanzen, schwingende, singende Gehäuse hier kein Thema sind. Je weniger ein Gehäuse resoniert, desto sauberer und unverfärbter gibt der Lautsprecher Musik wieder. Die 309² ist in drei Ausführungen erhältlich: Walnuss, Seiden-Weiß und Seiden-Schwarz. Die Stoffabdeckungen passen farblich zum Gehäuse, die weiße Ausführung hat passende Zierleisten um die Treiber. Neben dem Gehäuse profitiert auch der Hochtöner von den im Corinium- Projekt gesammelten Erfahrungen, auch wenn das Budget nicht für den Tetoron-Gewebe-Hochtöner des Flaggschiffs reichte. Der ebenfalls 29mm durchmessende Gewebe- Hochtöner der 309² ist eine einfachere, nichtsdestotrotz beeindruckende Version. Gleich zwei weitere Treiber finden sich auf der Front, das spricht in der Regel für einen 2,5- Wege Lautsprecher, so auch hier. Einer der beiden aus einer neuen Papier- Kokosfaser-Membran bestehenden Treiber gibt nur Bässe und Grundton bis 285 Hz wieder, der andere spielt bis hinauf zu ungewöhnlich hohen 3,8 kHz. Diese Aufteilung der Frequenzbereiche übernimmt die Frequenzweiche, die, Sie ahnen es, ebenfalls Gene der Corinium trägt. Insbesondere Phasenverhalten und Musikalität sollen davon profitiert haben.   


Tiefgang  


Bei Acoustic Energy ist man besonders stolz darauf, dass aus so kompakten Gehäusen so ernsthaft Musik kommt. Gegenüber dem Vorgängermodell ist die Box nun dezent kleiner und somit wohnraumtauglicher. Der zierlichen Erscheinung – zierlich im Vergleich zu vielem, was wir hier so testen – traut man den ausgereiften, vollen Klang vielleicht auch erstmal gar nicht zu. Ich guckte nicht schlecht, welchen Bass die Kleine in unserem knapp 60-m²-Hörraum mit Metallicas „Blackened“ lieferte. Bei den Messungen zeigte sich, dass die 309² die versprochene untere Grenzfrequenz (-3 dB) von 33 Hz zwar nicht erreicht, aber das muss ja auch gar nicht sein. Sie spielt bis etwa 40 Hz (-3 dB), was schon richtig gut ist, angesichts von Gehäuse- und Treibergröße.   


Hörtest 

 
Ich würde die 309² spontan als Wohlfühl-Box bezeichnen, obwohl ich fürchte, dass das Leute abschrecken könnte. Daher gleich hinterher: Sie ist kein schmeichlerischer Weichzeichner, sondern „einfach“ eine Box, die sich in erster Linie der Musik als Ganzes verpflichtet fühlt. Sie seziert nicht, klamüsert nicht genauestens alle Schallereignisse auseinander, sondern macht richtig Musik. Und so sprach Kollege Schmidt aus, was auch ich sofort dachte: „Die macht nichts falsch.“ Angetrieben vom exzellenten Block A-200 und gefüttert mit Musik von Festplatte über den DMP-A8 von Eversolo klang das so überhaupt nicht nach einem 1.500-Euro-Lautsprecher. Falcos „Junge Roemer“ im Remaster von 2024 zeigt schnell und unmissverständlich, wenn ein Lautsprecher hell oder unruhig spielt, wenn Sauberkeit fehlt. Hier: Entwarnung. Das kann man auch sehr laut gut hören, dennoch, so zeigte auch „Ihre Tochter“, ist der Vortrag knackig, dynamisch anspringend und macht richtig an. Paul Simons Nachfolger zum Überalbum „Graceland“, „The Rhythm Of The Saints“, hat eine ganz eigentümliche Atmosphäre. Die Stimme bleibt immer etwas diffus, aber Raum und Rhythmik gibt es zuhauf. „Can’t Run But“ klang sehr behände, bot eine stabile, weite Abbildung und aussagekräftige Details. Die Stimmung transportiert die Acoustic Energy 309² wirklich gut. Interessant für den Test, für den Endkunden vielleicht weniger, war, wie weit die 309² mit der Güte der Verstärker mitwuchs. Das gipfelte im Duett mit dem 20.000-Euro-Verstärker Soulnote A-3, einem unserer Arbeitsgeräte. Wow, man hatte den Eindruck, dass sich die Box ihrer Fesseln vollauf entledigte, solange es nicht zu laut wurde. Denn bei Partypegeln wurde es etwas rumpelig. Alles andere wäre aber auch arg verwunderlich. Bis hinauf zu ziemlich gehobenen Pegel aber bot sie Arien, gesungen von Ania Vegry, mit derselben Qualität dar wie Nick Caves Stimme, und selbst bei der Nebenbeibeschallung hielt ich immer wieder inne, um in Ruhe zuzuhören und zu staunen: Denn auch leise brach bei der Acoustic Energy die Räumlichkeit nicht ein, klang sie vollständig und „richtig“. Ein super Lautsprecher! 

Fazit

Die Acoustic Energy 309² ist nichts weniger als ein Volltreffer! Sie macht so herrlich Musik, lässt es im Grunde an nichts fehlen und kann (ausreichend) laut wie leise. Glückwunsch an die Entwickler!

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Acoustic Energy 309²

Preis: um 1500 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


6/2025
4.5 von 5 Sternen

Spitzenklasse
Acoustic Energy 309²

6/2025

Acoustic Energy 309²
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Bewertung 
Klang 70%

4.5 von 5 Sternen

Labor 15%

4 von 5 Sternen

Praxis 15%

4.5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher 
Preis (in Euro) 1.500 Euro 
Vertrieb: M.A.D. Anja Hobbs, Velbert 
Telefon: 02051 4177600 
Internet www.mad-hifi.de 
Ausstattung
Ausführung Seidenschwarz, Seidenweiß, Walnuss 
Abmessungen (B x H x T in mm) 900/170/270 
Gewicht (in Kg) 18,5 kg 
Prinzip 2,5-Wege-Standlautsprecher 
Garantie 2 Jahre 
+ ausgewogen, dynamisch, pegelfest 
+ spielt ausgesprochen sauber 
+/- - etwas kleiner Sweetspot 
Klasse Spitzenklasse 
Preis/Leistung hervorragend 
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Alexander Rose-Fehling
Autor Alexander Rose-Fehling
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Datum 12.06.2025, 09:58 Uhr
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