Kategorie: Lautsprecher Stereo

Einzeltest: B&W Bowers & Wilkins XT8


Zeitlos elegant

Lautsprecher Stereo B&W Bowers & Wilkins XT8 im Test, Bild 1
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Was ist das bessere Gehäusematerial: Holz oder Metall? Dieser Frage geht nicht nur Bowers & Wilkins auf den Grund. So viel sei verraten: beides kann richtig gut klingen. Als Entwickler muss man eben geschickt die Vorteile des jeweiligen Materials nutzen, um daraus einen hervorragenden Lautsprecher zu bauen. B&W hat’s getan und präsentiert den eleganten Standlautsprecher XT8 aus Aluminium.

Aluminium ist leicht, fest und gut formbar. Diese Eigenschaften machen sich die Ingenieure bei B&W sehr gerne zunutze: Denn aus dem Leichtmetall lassen sich nicht nur PKW-Rohkarossen, Wohnwagen oder Flugzeuge bauen, auch enorm stabile Lautsprechergehäuse können damit hergestellt werden. Bowers & Wilkins XT8 besitzt ein aus einem Stück extrudiertes Aluminiumgehäuse. Das Gehäuse mit dem clever gewählten Profi l ist trotz dünner Wandstärken an sich schon steif.

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Zusätzliche Innenversteifungen lassen ein insgesamt sehr stabiles Konstrukt entstehen, bei dem kaum noch klangverfälschende Resonanzen vorhanden sind. Im Vergleich zu einem Holzlautsprecher ist bei gleichem Innenvolumen das Gehäuse viel schlanker. Und schmale Gehäuse haben gerade bei der Raumabbildung Vorteile gegenüber konventionell aufgebauten Lautsprechern.

Innenleben


Beinahe die gesamte Breite der 150 mm schmalen Schallwand nehmen die beiden in der oberen Gehäusehälfte positionierten 130-mm-Tieftöner ein. Deren Langhubsicken haben Papier-/Kevlarmembranen fest im Griff. Im Verbund mit den beiden Bassreflexrohren auf der Front gelingt eine tief reichende Basswiedergabe bis an die 50-Hertz- Grenze. Bis zu einer Frequenz von etwa 360 Hertz dürfen die Basstreiber agieren, der darüber liegende Bereich bis zirka 3.500 Hertz übernimmt der neu entwickelte Kevlarmitteltöner mit, wie bei B&W üblich, leuchtend gelber Membran. Um den 130 mm Mitteltöner noch weiter zu verfeinern, wurde das komplette Antriebssystem gegenüber dem Vorgänger verändert. Neuerdings sorgen extrem starke Neodymmagnete für die treibende Kraft hinter den Membranen. Durch die geringeren Abmessungen konnten die Briten die Belüftung des Chassis verbessern und so störende Einflüsse minimieren. Wie auch bei den Referenzmodellen der 800er-Serie sitzen die XT-8-Hochtöner ganz oben auf dem Gehäuse. B&W positioniert die 25-mm-Aluminiumkalotte derart, dass Laufzeitunterschiede zwischen den Lautsprecherchassis eliminiert werden – Hoch- und Mitteltonsignale entstehen also zur gleichen Zeit. Auf die Nautilus-Hochtöner-Technolgie, bei der sich unerwünschte Resonanzen in einem konisch geformten Röhrchen totlaufen, greifen die Entwickler selbstverständlich auch bei dieser Box zurück. Ebenfalls ganz typisch B&W ist die Verwendung von Filtern erster Ordnung, bei der nur jeweils ein klangbestimmendes Bauteil den Lautsprechertreibern ihre Einsatzfrequenzen zuweist. Die in gebürstetem Aluminium oder Schwarz glänzend erhältlichen Lautsprecher sind verblüffend schwer und stehen dank des soliden Sockels sicher auf dem Boden.

Klang


50 Kilogramm Lautsprecher, das Pärchen, wollen erst einmal vom Fotostudio in den Hörraum bewegt werden. Nach der schweißtreibenden Schlepperei verabschiede ich mich ins Wochenende – die beiden B&W XT 8 jedoch dürfen (müssen) sich mehr als 48 Stunden lang mit lautstarker Rockmusik warm spielen, bevor ich den Hörtest beginne. Hat die XT 8 direkt aus dem Karton etwas verhangen und verschnupft in den Mitten geklungen, brachte diese „Tortur“ die Lautsprecher richtig in Form. Jetzt spielen die schlanken Standsäulen deutlich freier und unbeschwerter auf, haben die vorher vermisste Substanz und Auflösung in den Mitten. Im Tieftonbereich sorgen die beiden 13er-Basschassis für beachtlichen Druck mit sattem Fundament. Der etwas zurückhaltend agierende Mitteltonbereich klingt auch bei sehr hohen Lautstärken noch völlig ohne Stresserscheinungen und offeriert eine beachtliche Detailfülle. Beste Auflösung und Unangestrengtheit liefert auch der auf dem Gehäuse thronende Hochtöner des wie aus einem Guss agierenden Dreiwege-Lautsprechersystems. Besonders beeindruckend gelingt den Aluminiumsäulen jedoch die Abbildung von Instrumenten und Sängern – die Akteure stehen sehr plastisch in unserem Hörraum.

Labor


Die XT8 von Bowers & Wilkins sind im Frequenzgang zwar etwas unruhig, mit einer breiten Senke zwischen einem und vier Kilohertz und der nachfolgenden Betonung bei 5500 Hertz, zeigen dafür aber ein ausgesprochen gutes  Abstrahlverhalten. Unter einem Winkel von 15 Grad gemessen ergibt sich der ausgewogenste Frequenzgang, weshalb wir die Empfehlung aussprechen, die Lautsprecher nicht direkt auf den Hörplatz auszurichten. Die nicht abgebildeten Diagramme der Wasserfall- und Klirrfaktormessungen geben kaum Anlass zur Klage. K2 und K3 sind auch bei 95 dB noch absolut im grünen Bereich, nur der gutmütige K2 spitzt ab und an über die 1-%-Marke. Ab einer Frequenz von 1.000 Hertz schwingt der Lautsprecher sehr schnell aus, darunter sind einige gut bedämpfte Restresonanzen zu sehen.

Fazit

Die besonders eleganten Aluminiumboxen XT8 von B&W werten jeden Wohnraum auf und glänzen beim Musizieren mit einer sehr guten Raumabbildung. Zudem klingen die Designlautsprecher entgegen ihrer grazilen Statur ausgesprochen satt und voluminös.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: B&W Bowers & Wilkins XT8

Preis: um 3000 Euro

7/2010
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Autor Jochen Schmitt
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Datum 20.07.2010, 09:16 Uhr
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