Die Frankfurter HiFi-Tage sind DIE Gelegenheit für einen ausgiebigen HÖRTEST. Nach über 20 Jahren treffen sich Musik- und HiFi-Fans wieder in Frankfurt, um sich einen Überblick über die neusten und angesagtesten Technologien zur hochwertigen Musikwiedergabe zu verschaffen.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Studio Thiem ONE limited
Geheimtipp
Kürzlich erregte ein Neuzugang in der Redaktion Aufmerksamkeit. Nicht zu groß, nicht die übliche Kistenform und eigentlich ganz nett gemacht, stand die zierliche Box ohne Typenschild im Flur. Sie stellte sich heraus als die ONE limited von Studio Thiem. Und verdient einen genaueren Blick.
Etwas über einen Meter ist sie hoch, dazu mit 17 Zentimetern Schallwandbreite schön schlank. Die One Limited ist sicher eine der gefälligeren Boxen auf dem Markt. Statt mit billiger Folie kommt sie mit einer dicken Massivholzfront daher und hebt sich angenehm aus der Masse. Verantwortlich für die ONE ist das Studio Thiem aus Bückeburg, ein recht unbeschriebenes Blatt im Reigen der HiFi-Hersteller. Und Hersteller ist man im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Lautsprecher entstehen von Hand in der hauseigenen Fertigung. Kopf und Gründer des Unternehmens ist Herbert Thiem, seit seiner Jugend Lautsprecherenthusiast uns -selberbauer.
Sein Studio Thiem eröffnete er bereits 1988 zur Hochzeit des Lautsprecherselbstbaus, spätestens seit 2003 verlässt sich Herbert Thiem nur noch auf Eigenentwicklungen. Das jüngste Projekt hört auf den Namen One; es gibt zwei Modelle, nämlich die kleinere One Slimline und das amtierende Topmodell One limited, um das es hier gehen soll. Unser Testmodell trägt stolz eine Schallwand aus klar lackiertem Leimholz, was sich schön vom seidenmatten Gehäuse abhebt. Grundsätzlich fertigt das Studio Thiem die Lautsprecher nach Kundenwunsch, so dass auch Speziallackierungen oder andere Sonderwünsche kein Problem sind. Die Kosten richten sich dabei nach dem Aufwand, für unser Testexemplar werden gar nicht schlanke 4.400 Euro aufgerufen. Klar, die One limited entsteht komplett in Handarbeit, Fertigboxen von der Stange gibt´s anderswo günstiger. Dafür ersteht der Kunde grundsolides Handwerk und ein sorgfältig durchdachtes Gehäuse. Im Inneren Þ nden wir nicht nur eine Versteifungsmatrix aus zwei gelochten Verstrebungen, unter dem Hochtöner fungiert zudem ein schräges Brett als Wellenbrecher. Auf der Rückseite sitzt ein größzügig dimensioniertes Bassreflexrohr mit strömungsgünstigen Trompetenöffnungen. Aus optischen Gründen steht die Box auf einem Fuß, was sie noch filigraner wirken lässt. Aus klanglichen Gründen wiederum nimmt die Fußplatte über spezielle Silikondämpfer Kontakt mit dem Boden auf, Herbert Thiem ist also ein Freund der Entkopplung. Die Bestückung besteht aus zwei identischen 13ern, die allerdings nicht parallel laufen, sondern nacheinander bei unterschiedlichen Frequenzen von der Weiche aus dem Rennen genommen werden . ein Zweieinhalbwegesystem mit einem reinen Tieftöner und einem Tiefmitteltöner also. Zu den beiden gesellt sich eine 25er-Gewebekalotte mit kurzem Hornvorsatz, die ganz ohne Frontplatte bündig in die Schallwand eingelassen ist, so dass keine störenden Beugungseffekte auftreten. Bei den Tiefmitteltönern handelt es sich um solide Ware mit Körben aus Stahlblech, bei den Membranen vertraut Herbert Thiem auf das gute alte Papier, das allerdings mit einer mineralischen Beschichtung aufwartet. Die Frequenzweiche ist in ihren Grundzügen nach dem Motto .weniger ist mehr. aufgebaut. Alle Chassis werden mit flachen Filtern erster Ordnung beschaltet, wozu nur wenige Bauteile benötigt werden. Diese sind dafür von sehr guter Qualität. Trotz ihrer Einfachheit bietet die Weiche eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten. Die Anschlussdose mit doppelten Klemmen kennt man normalerweise als Biwiring-Terminal, bei der One limited haben die Brücken jedoch eine andere Funktion. Der Weichenzweig des oberen Tiefmitteltöners lässt sich am doppelten Terminal durch Setzen von Brücken und/oder Widerständen konfigurieren, wodurch der Mitteltonpegel auf den Raum oder den Hörgeschmack angepasst werden kann. Gleiches gilt für den Hochtonpegel, hier geschieht die Einstellung allerdings ganz einfach über ein stufenloses Poti.Labor und Praxis
In unserem Messlabor schlägt sich die One limited ganz veritabel. Der Amplitudenfrequenzgang ist nicht der glatteste aller Zeiten, aber vollkommen im grünen Bereich. Bei 5,5 kHz ist ein kleiner Peak zu erkennen, hier spielt sich die Membranresonanz des Tiefmitteltöners vorwitzig in den Vordergrund. Das ist sicher den flachen 6-dB-Filten zu verdanken, die dafür eine gute Phasenlage versprechen, außerdem sprechen die gutmütigen Papiermembranen für ein sehr ohrenfreundliches Klangbild. Im Bass erstreckt sich der Arbeitsbereich der One erstaunlich weit in den Keller, die Reflexabstimmung auf 47 Hz ist beachtlich für eine derart kleine Box. Bei der Wahl des Verstärkers ist allerdings Obacht geboten: Durch die Parallelschaltung der beiden (4-Ohm-)Tieftöner sinkt die Impedanz im Bass auf 2,6 Ohm, hier gehört ein stabiler Verstärker dran! Im Hörtest wächst die One limited dann akustisch weit über die kompakten Abmessungen hinaus. Auch tiefste Bässe werden druckvoll und sauber reproduziert, während der Hochtöner je nach Bedarf spritzige oder sanftseidige Obertöne beisteuert. Die Detailreproduktion kann jederzeit überzeugen, hier schafft es die One ein ums andere Mal, Glanzlichter zu setzen. Das gilt auch für die räumliche Abbildung, die voll überzeugen kann, vor dem Zuhörer lässt die One eine fein sortierte und großzügige Abbildung der Aufnahme entstehen. Der Stimmenbereich lässt sich von kehlig bis wohligwarm anpassen, so dass für viele Geschmäcker etwas dabei sein sollte. Schräge Töne lässt sich die One dabei nicht entlocken, sie klingt jederzeit und bei den unterschiedlichsten Musikspielarten vom Orgelkonzert bis zum Rockkonzert immer angenehm unaufdringlich und daher absolut erwachsen und langstreckentauglich.
Fazit
Die One limited vom Studio Thiem zeigt sich als eine Box für Individualisten, die eher das Besondere suchen als einen Lautsprecher von der Stange. Klanglich dagegen darf sie als gekonnte Allrounderin gelten, die es schafft, ihre Zuhörer in den verschiedensten Wohnumgebungen glücklich zu machen.Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Studio Thiem ONE limited
Preis: um 4400 Euro
Spitzenklasse
Studio Thiem ONE limited
Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenFür einen eleganten, überraschenden und sehr klangvollen Musikgenuss - draußen und drinnen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenKlang | 70% : | |
Tonale Ausgewogenheit | 20% | |
Abbildungsgenauigkeit | 15% | |
Detailauflösung | 15% | |
Räumlichkeit | 10% | |
Dynamik/Lebendigkeit | 10% | |
Labor | 15% : | |
Frequenzgang | 5% | |
Verzerrung | 5% | |
Pegelfestigkeit | 5% | |
Praxis | 15% : | |
Verarbeitung | 5% | |
Ausstattung | 5% | |
Bedienungsanleitung | 5% |
Kategorie | Standlautsprecher |
Paarpreis | ab 4.400 Euro |
Vertrieb | Studio Thiem, Bückeburg |
Telefon | 05722 3697 |
Internet | www.box-one.de |
Laborbericht | |
Ausstattung | |
Ausführungen | wird auf Kundenwunsch gefertigt, Ausführungen nach Wahl |
Abmessungen (B x H x T in mm) | 1020/170/250 |
Gewicht (in Kg) | 15 |
Bauart | Bassreflex |
Anschluss | k.A. |
Impedanz (in Ohm) | k.A. |
Tieftöner (Nenndurchmesser/Membrand.) | 1 x 105-mm beschichtete Papiermembran |
Tiefmitteltöner (Nenndurchmesser/Membrand.) | Nein |
Mitteltöner (Nenndurchmesser/Membrand.) | 1 x 105-mm beschichtete Papiermembran |
Hochtöner | 1 x 25-mm Gewebekalotte |
Besonderheiten | Nein |
+ | Klang vielfach anpassbar |
+ | für alle Musikstilrichtungen geeignet |
+/- | Nein |
Klasse | Spitzenklasse |
Preis/Leistung | gut |