Kategorie: Lautsprecher Stereo

Kompaktlautsprecher · Opera Prima V2


Für die große Bühne

Lautsprecher Stereo Opera Prima V2 im Test, Bild 1
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„Für die italienischen Momente im Leben“ – so oder so ähnlich lautete mal ein Werbeslogan. Im Hifi -Bereich kann man dies vor allem gut an den vorzüglichen Lautsprechern sehen und hören, die in Italien gebaut werden.

Das erste, was mir zum Thema „italienisches HiFi“ einfällt, ist „Walnussholz“. Das mag ein Klischee sein, ist aber angesichts des Materialaufwands, der dort gerade bei der Fertigung von Lautsprechergehäusen getrieben wird, nicht von der Hand zu weisen. Ähnliches gilt für die Applikation von Lederoberflächen oder ganz besondere Schutzgitter vor Lautsprecherfronten, die manchmal schon Kunstwerke für sich sind. In manch deutscher Wohnumgebung mag das dann auch schon etwas zu viel und zu barock anmuten, weswegen ich dankbar bin, dass ich vom TAD-Vertrieb die nüchterne Variante der hier zu besprechenden Box bekommen habe – was nicht heißen soll, dass Opera Loudspeakers nicht auch das Bedürfnis nach Holz- und Lederoberflächen befriedigt: Man sehe sich nur die hinreißend geschwungenen Formen der Top-Serie „Callas“ an – wow! Kommen wir aber zu der „Prima“ aus der günstigeren „Classica“-Reihe, die nicht ganz so organisch, aber deswegen nicht minder stylisch geformt ist.

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Statt gefälliger Rundungen gibt es hier doch die eine oder andere Kante, wenn man auch immer noch weit entfernt ist von der Einfachheit einer simplen „Kiste“ nur mit rechten Winkeln.   

Design und Technik 


Aber fangen wir doch einfach mal mit den grundsätzlichen Eckdaten an: Die Prima ist eine Zwei-Wege-Kompaktbox, wie sie sich als Goldstandard seit etlichen Jahren etabliert hat.

Lautsprecher Stereo Opera Prima V2 im Test, Bild 4
Von vorne kann man gut die abgesetzten Seitenteile sehen – scharfe Kanten gibt es aber im Bereich der Schallwand nirgendwo
Das bedeutet: Den Mitteltieftonpart übernimmt ein Chassis mit dem Nenndurchmesser 18 Zentimeter, hier mit Aluminium- Membran, was eine gewisse gesteigerte Stabilität gegenüber einer Papiermembran bedeutet, während das Leichtmetall eine immer noch sehr niedrige bewegte Masse garantiert – gut für eine hohe Präzision im Mitteltonbereich. Unterstützt wird der Treiber von einem mittelgroßen Gehäuse und einem nach hinten abstrahlenden Bassreflexrohr. Dies wurde gegenüber der vorherigen Version der Box geändert, die das Rohr noch in der Front neben dem aus der Mitte versetzten Hochtöner hatte. Der Vorteil des hinten mündenden Rohrs: Parasitäre Mitteltonanteile aus dem Gehäuse, die ebenfalls durch das Rohr nach außen dringen, sind so für den Hörer nicht mehr wahrnehmbar. Und ehrlich gesagt: Es sieht auch so viel besser aus! Man mag einwenden, dass man die Box nun nicht mehr so nah an die Wand oder ins Regal stellen kann, aber mal ganz ehrlich: So etwas macht man mit einem Lautsprecher mit einem solchen Anspruch auch nicht! Die Prima gehört auf ihre maßgefertigten Metallfüße, auf denen sie frei im Raum steht.  

Den Hochtonpart übernimmt eine 26-Millimeter- Gewebekalotte, die eine kurze Schallführung in ihrer Frontplatte integriert hat, die für eine sehr gleichmäßige Abstrahlung sorgt, wie ich bei meinen Messungen auch bestätigen konnte. Übrigens genau so wie die Abstimmung der Frequenzweiche, von der der inzwischen verstorbene Firmengründer von Opera, Giovanni Nasta, gefordert hat, dass vor allem Gesangsstimmen perfekt zur Geltung kommen müssten. Die Verpackung der Technik ist interessant: Hier hat Opera, so finde ich, einen ganz eigenständigen Weg gewählt: Weg von den üppigen Rundungen des italienischen Designs hin zu einer klareren geometrischen Formensprache. Kurven gibt es dabei immer noch: Die horizontalen Kanten sind alle mit einem großen Radius abgerundet, was schön mit den geraden Seiten kontrastiert und ganz nebenbei das Abstrahlverhalten des Hochtöners klar verbessert. Schaut man seitlich auf die Box, dann erkennt man eine trapezförmige, sich nach hinten verjüngende Form, die der Prima eine schöne Dynamik verleiht. Dazu kommt der Charme einer vom schwarzen, lederbezogenen Korpus abgesetzten Seitenfläche, die hier eine steingraue Oberfläche hat und damit gleichzeitig hochwertig und dezent aussieht. Wer es „italienischer“ möchte, der kann alternativ die Seitenteile mit Holzoberfläche bestellen. Für einen geraden Stand der Prima gibt es einen ebenfalls in Schwarz gehaltenen Sockel, an den die optionalen Metallfüße exakt angepasst sind. Mit einem Preis von 2.899 Euro für das Paar plus noch einmal 499 für die Füße ist die Opera Prima kein absolutes Schnäppchen, aber schon angesichts des Materialaufwands und der Fertigungsqualität absolut angemessen bepreist.   

Messwerte 

 
Ich komme noch einmal auf den Firmengründer zurück, Giovanni Nasta, der wohl ein großer Opernfan gewesen sein muss, was man bis heute den Lautsprechern seiner Marke anmerkt. Für meine Frequenzgangmessung bedeutet das, dass die Prima grundsätzlich sehr breitbandig und linear abgestimmt ist, aber im unteren Mitteltonbereich noch eine leichte Betonung eingebaut hat, die vor allem der Stimmwiedergabe, besonders bei Sopranistinnen, zugute kommt. Ich kann mir gut vorstellen, dass bei der Entwicklung der Frequenzweiche wirklich viele Aufnahmen mit Maria Callas gelaufen sind. Ansonsten muss ich konstatieren, dass der Frequenzgang sehr ausgewogen verläuft – der Bass reicht bei der Messung im Freifeld nicht ultratief hinab, erreicht aber im Hörraum mit ein bisschen Unterstützung der angrenzenden Flächen die 40-Hertz-Marke. Nach oben hinaus erreicht die Kalotte fast 30 Kilohertz. Der Hochtonbereich lässt sich über mehr oder weniger Einwinkeln der Boxen noch zwischen brillant und neutral einstellen. Bemerkenswert im positiven Sinne ist auch, dass der Hochtöner durch das Gesamtdesign unter allen Winkeln nicht von seiner guten Linearität abweicht – gerade Boxen mit scharfen Schallwandkanten zeigen hier unter Winkeln oft deutliche Abweichungen. Der Wirkungsgrad der Prima ist für eine Box dieser Größe ziemlich gut: Er erreicht durchschnittlich 89 Dezibel an 2,83 Volt, was schon ziemlich gut ist. Die vom Hersteller angegebenen 91 Dezibel werden tatsächlich nur im oben erwähnten Mitteltonbereich erreicht. Das in Kombination mit dem wirklich linearen Impedanzverlauf macht die Opera Classica Prima zu einem guten Spielpartner für Röhrenverstärker, die von beidem profitieren. Die Klirrmessungen der Box zeigen eine gute Belastbarkeit ohne jeden Ausreißer in irgendeinem Bereich und das Wasserfalldiagramm zeigt auch, dass Resonanzen keine Rolle spielen.   

Hörtest  


So vorbereitet, habe ich mich auf den Hörtest sehr gefreut, weil ich seit vielen Jahren leidenschaftlicher Klassikhörer bin. Nicht nur mit dem italienischen Repertoire von Verdi und Puccini lässt die Opera Prima Sänger und vor allen Sängerinnen glänzen, nein, das geht genauso gut mit Richard Wagner, um gleich mal die ganz großen Brocken aufzufahren. Und letzterer offenbart auch eine weitere, für mich die wichtigste Qualität eines Lautsprechers, mit dem ich alt werden möchte: Langzeitqualität. Gerade bei Richard Wagner kann sich so eine Oper gut und gerne einmal über drei Stunden dahinziehen, die wahrlich nicht nur aus ohrenschmeichelnden Belcanto- Passagen bestehen, sondern den Hörer durch anspruchsvolle und manchmal auch sehr laute und dynamische Passagen richtig fordern. Dazu kommt auch noch, dass man bei allem Musikgenuss ja doch ganz gerne auch die Texte verstehen möchte. Was soll ich sagen? Mit der Box von Opera geht das alles einwandfrei, ohne, dass ich mich als Hörer in irgendeiner Form angestrengt fühlen würde. Die Box haut ohrenbetäubende Tutti-Passagen ebenso mühelos raus, wie sie im nächsten Moment zarte und lyrische Passagen liebevoll und ungemein plastisch in den Hörraum zaubert. Klassiktauglichkeit? Absolut, aber wie sieht es denn mit etwas aktuellerem Musikmaterial aus? Nun, das geht ebenso gut: Elektronisches Material, wie die „K&D Sessions“ von Kruder & Dorfmeister oder „One the Floor at the Boutique“ von Fatboy Slim, kommen dynamikstark und kraftvoll daher, sogar bei Lautstärken, die jenseits normaler Hörgewohnheiten schon klar in Richtung Partybeschallung gehen. Dabei zeigt die Prima, dass sie, auch, wenn sie im Bassbereich richtig arbeitet, in den darüber liegenden Frequenzbereichen stets die Ruhe bewahrt, sehr detailliert bleibt und vor allem anderen eine äußerst stabile und präzise räumliche Abbildung in den Hörraum zeichnet. Und sie ist sich bei aller Feingeistigkeit nicht zu schade, auch harten Gitarrenrock mit der gebotenen Rotzigkeit wiederzugeben. Dabei vergisst sie aber nie ihre „sängerischen“ Gene: Sogar Bon Scott und Axl Rose klangen fast noch nie so faszinierend wie mit der Opera Prima.  

Fazit

Die Opera Prima V2 ist ein durch und durch perfekter Allroundlautsprecher, der es schafft, bei aller Perfektion einen eigenen Charakter zu bewahren.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Opera Prima V2

Preis: um 2899 Euro Paarpreis

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6/2025
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Opera Prima V2

6/2025

Opera Prima V2
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Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

5 von 5 Sternen

Praxis 15%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Kompaktlautsprecher 
Paarpeis (in Euro) 2.899 Euro 
Vertrieb: TAD Audiovertrieb 
Telefon: 08052-9573273 
Internet: www.tad-audiovertrieb.de 
Ausstattung
Ausführung Zementgrau, Rosenholz 
Abmessungen (H x B x T in mm) 428 x 297 x 390 
Gewicht (in Kg) 14 kg 
Bauart Bassreflex 
Anschluss: Single Wiring 
Impedanz: 6 Ohm 
Tieftöner (Nenndurchmesser) 1 x 180 mm Aluminium 
Hochtöner 1 x 26 mm Gewebekalotte 
Garantie 5 Jahre 
+ exzellenter Klang 
+ eigener Charakter 
+/- + gelungenes Design 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 28.06.2025, 09:57 Uhr
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