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Topthema: AperionAudio Dual AMT Super Tweeter Ganz hoch hinaus

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Standlautsprecher · Audaphon MIA Five passiv


Passive Perfektion

Lautsprecher Stereo Audaphon MIA Five passiv im Test, Bild 1
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Nach der aktiven MIA Five in Ausgabe 3/25 fühlen wir nun der passiven Version auf den Zahn. Ist sie eine gleichwertige Alternative für Passivhörer?

Die 30 Kilo der Audaphon MIA Five passiv sind mehr, als es sich liest. Bei einer Höhe von knapp einem Meter ist das Gewicht eine ganz schöne Ansage. Am besten trägt man sie zu zweit. Steht die Box dann erstmal an ihrem Platz, sorgen die Ausleger mit höhenverstellbaren Spikes für Standsicherheit. Dies ist aber eher ein Nebeneffekt. Denn den Abstand zum Boden braucht die Gehäuseunterseite, um für eine ordnungsgemäße Entlüftung der beiden Bassreflexrohre zu sorgen, die nun mal in Bodennähe an den Raum angekoppelt werden. Für die Aufstellung im Raum ist das hilfreich, weil so eine wandnahe Position eher umgesetzt werden kann als mit rückseitigen Ports. Wobei die Audaphon genau genommen auch davon einen hat.

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Er dient aber dem Mitteltöner als Auslass und Stütze in dessen unteren Grenzregionen.   

Ausführungen und Preise 

 
Das Gehäuse ist mit dem der in der Hifitest Ausgabe 3/25 getesteten aktiven MIA Five identisch. Nur hatte die Aktive Deckel und Front in der Ausführung „Mamor Lunar Harmony“, die passive hat eine andere, optisch dezentere Ausführung namens Basaltgrau. Dies ist jedoch schlicht eine Frage des Geschmacks (und des Portemonnaies), denn man konfiguriert den Lautsprecher auf der Shop-Seite des Herstellers selbst. Neben der Antriebstechnik (aktiv oder passiv) und dem Hochtöner (Beryllium oder Diamant) kann man noch als Gehäuseausführung „exklusiv“ wählen. Dann werden Gehäuse und Deckel/ Front nach Kundenwünschen lackiert. Der Einstiegspreis liegt mit Beryllium-Hochtönern bei 19.994 Euro. Diamanthochtöner kosten pro Paar 5000 Euro Aufpreis. Und die Ausführung komplett nach Kundenwunsch kostet ebenfalls 5000 Euro Aufpreis, sodass man in der maximalen Luxus-Stufe bei 29.944 Euro landet.  

Made in Germany 

 
Das Material der Wahl ist beim Korpus MDF. Um Resonanzen das Leben schwer zu machen, sind die Gehäuseabteile gegeneinander versteift und bedämpft. Diese Maßnahmen tragen ganz entscheidend dazu bei, ob ein Lautsprecher sauber spielt, oder ob Resonanzen dem Klang Sauberkeit und Dynamik rauben. Ein Baustein in der Resonanzbekämpfung ist dann auch, verschiedene Materialien zu kombinieren. Deckel und Front sind daher aus Corian, einem Kunststein, der über eine sehr hohe innere Dämpfung verfügt. Das Material erinnert nicht grundlos (positiv) an edle Küchenoberflächen, wird es doch dort gerne verwendet. Warum nun aber Corian nur für Deckel und Frontplatte? Das hat zum einen Kostengründe, zum anderen den bereits erwähnten, resonanzgünstigen Materialmix. Aber es gibt noch einen weiteren Grund. Die Frontplatte ist in diesem Fall den größten Belastungen durch sich bewegende Treiber ausgesetzt. Hier ist es ab-solut sinnvoll, ein robustes Material mit hoher Dichte zu verwenden.   

Perfekte Treiber  


So soll das sein! Auch in gehobenen Preisgefilden ist es nicht selbstverständlich, dass auch die eingesetzten Treiber von gehobener Qualität sind.

Lautsprecher Stereo Audaphon MIA Five passiv im Test, Bild 5
Die Ausführung des Testmusters ist wunderbar unaufdringlich und doch schick
  Aber hier, hier ist das so. Die drei 15-cm-Tiefmitteltöner stammen von Accuton und können als moderne Klassiker bezeichnet werden. Wer alles aus einem Lautsprecherkonzept holen will, kommt an ihnen kaum vorbei. Die Membranen sind aus Keramik: Teuer, aber super steif und dabei halbwegs leicht. Warum macht man das? Wegen der nahezu nicht vorhandenen Partialschwingungen dieser Membranen. Das bedeutet, dass das Signal nicht unnötig verändert wird, was für Neutralität sorgt. Beim Hochton kommt hingegen keine Keramik zum Einsatz, sondern mein Hochtöner-Lieblingsmaterial Beryllium. Dabei handelt es sich um ein seltenes Metall, das ein Drittel leichter als Aluminium, kompliziert in der Verarbeitung, daher teuer und zudem noch gesundheitlich heikel ist: Atmet man Beryllium ein, kann das Material eine Reizung infolge einer immunologischen Reaktion hervorrufen. Daher sind Beryllium-Hochtöner immer mit einem Gitter vor Fingern und Gegenständen geschützt, wenn man auch sagen muss, dass im Falle eines Hochtöner-Bruches nicht sofort eine Berylliose droht. Grundsätzlich ist das eher ein Thema für Mitarbeiter in Betrieben, in denen Beryllium verarbeitet wird. Für Beryllium gilt, was für alle Treiber- Materialien gilt: Für HiFi sollten sie leicht und steif sein. Es gibt noch teurere Materialien, zum Beispiel der auch für die MIA Five erhältliche Diamant, aber meiner Meinung nach erreicht man mit Beryllium die Vernunftgrenze. Da aber auch hier bereits eine gehobene Qualität erreicht ist, hier stammt der Hochtöner von Bliesma, trifft man selten auf diese Technologie und deshalb freue ich mich immer, wenn ich mal einen so bestückten Lautsprecher vor mir habe. Also auf in den Hörtest.  

Hörtest  


Nun könnte ich es mir einfach machen, und den Text aus dem Test der aktiven MIA Five, den Thomas Schmidt für Hifitest Ausgabe 3/25 geschrieben hat, hier einfügen. Es gibt aber einen kleinen Unterschied: Die Aktive knallt mehr. Je nach Typ findet man das gut oder schlecht. Will sagen: Bei aller Dynamik, die die passive MIA Five entfesselt, sie bleibt ein klein wenig zurückhaltender als ihr aktives Gegenstück. Das fällt jedoch nur im direkten Vergleich auf und ist sicher auch eine Frage der angeschlossenen Elektronik. Aber so oder so: Nur leicht eingewinkelt mit 2,5 Metern Basisbreite spielte die Box traumhaft weiträumig. Der zunächst angeschlossene Soulnote Verstärker A3 musste jedoch einem Exposure weichen, weil die Kombi im Präsenzbereich etwas vorlaut war. Mit dem 3510 klang es geschlossener, etwas milder. Mit beiden Geräten zeigte die MIA Five eine sensationelle Präzision, die sie auch für ein Tonstudio prädestiniert. Unangenehme Härten blieben aber aus, selbst bei Muff Potters „Nottbeck City Limits“ in sehr hoher Lautstärke. Was aber auffiel, war die fast schon sensationell zu nennende Sprachverständlichkeit. Ich konnte den Worten Thorsten Nagelschmidts noch nie so gut folgen, wie über die Audaphon. Und das bei aller Klarheit, ohne jegliche Überbetonung oder Verzischelung. „Glass Prison“ von Dream Theater klang enorm zackig, sehr gut sortiert und überraschend plastisch. Diese Aufnahme kann schnell etwas steril und blass wirken, hier aber tauchten unbekannte Klangfarben auf, sogar der unterbelichtete E-Bass war gut rauszuhören. Und schnell ist die MIA, das ist der Hammer! Das ist ideal für jede Musik, aber insbesondere für Metal und Rock. Und das Austesten gab mir Recht: Selten haben mir härtere Sachen so viel Freude bereitet. Etwa „Warped“ von den Red Hot Chili Peppers, vom ungeliebten Album „One Hot Minute“ (von dem Sänger Anthony Kiedis bis heute keine Stücke live spielen will). Es war bei diesem Stück ganz erstaunlich, wie gut der Bass beim Gitarrensolo rauszuhören war. Ein so guter Lautsprecher kann auch Atmosphäre. Bei „I Wanna Be Adored“ von den Stone Roses brachten die Audaphons diese schwer in Worte zu fassende Stimmung perfekt rüber. Falcos „Ihre Tochter“ knallte herrlich (wenn auch dezenter als über die Aktive), das Impulsverhalten ist einfach Weltklasse. Sowie die Box an sich, was sie abschließend mit Keith Jarrets „The Rich (And The Poor)“ vom Album „Treasure Island“ mit einem sehr großen Flügel, einem strahlenden, dynamischen Saxophon und einem mannshohen Kontrabass zeigte. Auch die Ausleger der Füße sind aus resonanzdämpfendem Corian. Für optimale Bassausbeute im Hörraum münden die Reflexrohre nach unten zum Boden Das Ganze weiträumig serviert, aber dennoch in sich geschlossen und absolut stimmig. Und genau das muss ihr erstmal einer nachmachen. Chapeau!

Fazit

Wenn ein hochwertiges Gehäuse, exzellente Treiber und Abstimmungs-Know-How so wunderbar zusammenfinden, dann hat man schlicht einen Spitzenklasse-Lautsprecher. Tolles Ding!

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Audaphon MIA Five passiv

Preis: um 19995 EuroPaarpreis (Testgerät)

Ganze Bewertung anzeigen


7/2025
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Audaphon MIA Five passiv

7/2025

Audaphon MIA Five passiv
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Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

5 von 5 Sternen

Praxis 15%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher 
Paarpreis (in Euro) ab 19.995 Euro (Testgerät) 
Vertrieb: Audaphon GmbH 
Telefon: 0721 968 792 88 
Internet www.audaphon.com 
Ausstattung
Ausführungen nach Wunsch 
Abmessungen (B x H x T in mm) 1040 x 358 x 323 
Gewicht (in Kg) ca 30 kg 
Gewährleistung 2 Jahre 
+ ausgezeichneter Klang, super präzise 
+ solide Verarbeitung, exzellente Treiber 
+/- - recht hoher Preis 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung sehr gut 
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Autor Alexander Rose-Fehling
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Datum 20.07.2025, 09:58 Uhr
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