Kategorie: Lautsprecher Stereo

Standlautsprecher · Opera Quinta V2


Die Stimme Italiens

Lautsprecher Stereo Opera Quinta V2 im Test, Bild 1
24542

Ich weiß schon, Verallgemeinerungen sind dumm. Aber meine Erfahrung zeigt, dass „Norditaliener“ Lautsprecher wie wenige andere bauen können. Und das gilt eben auch für Opera aus der Provinz Treviso.

Mit „Die Stimme Italiens“ überschreibt Opera selbstbewusst ihren Internetauftritt. Und ihr Firmenname mit der Classic Line und der Callas Line lässt auch keine Zweifel daran übrig, was ihre Lieblingsmusik ist. Giovanni Nasta hatte eine Vertriebsfirma und war (Opern)-Musikliebhaber der leidenschaftlichen Sorte. Also gründete er 1989 mit Freunden Opera, um sein Klangideal verwirklich zu sehen. Der erste Opera Lautsprecher hieß Callas und wurde auf Anhieb ein Erfolg. Zehn Jahre später wurde Giovanni zusätzlich Vertriebsdirektor von Unison und gerade zwei Jahre später war er bereits Partner. Nun entstanden seine Opera Lautsprecher unter demselben Dach wie die Unison Röhrenverstärker.

Lautsprecher Stereo Opera Quinta V2 im Test, Bild 2Lautsprecher Stereo Opera Quinta V2 im Test, Bild 3Lautsprecher Stereo Opera Quinta V2 im Test, Bild 4Lautsprecher Stereo Opera Quinta V2 im Test, Bild 5Lautsprecher Stereo Opera Quinta V2 im Test, Bild 6Lautsprecher Stereo Opera Quinta V2 im Test, Bild 7
Mit der Zeit sicherte er sich die Mehrheit an Unison und seither existieren beide Firmen einträchtig miteinander. Was als Spaßprojekt einer Handvoll Freunde begann, ist nun ein eng zusammenarbeitendes Team von etwa 20 Mitarbeitern. Für die Lautsprecherentwicklung arbeiten im Kern fünf Menschen zusammen: Riccardo Nasta, Alessio Fusaro, Agostino Zamai, Simone Mattiello and Giampiero Matarazzo. Matarazzo ist zusammen mit Riccardo Nasta für das Weichen- und Gehäuseentwicklung zuständig, die anderen fürs Design, die technische Umsetzung auch der Chassis und die klangliche Abstimmung.   

Ganz neu 

 
Die neue Opera Quinta V2 ist der größte Lautsprecher der Classic-Line,

Lautsprecher Stereo Opera Quinta V2 im Test, Bild 3
Ich weiß nicht, wie der Vorgänger geklungen hat, aber die Quinta V2 ist ein echtes Statement in ihrer Preisklasse
darüber ist die Callas-Line angesiedelt. Die V2 ist mehr als eine Evolution des Vorgängermodells, bei dem die Italiener an vielen Stellen angesetzt haben. Leider waren die Antworten auf meine Fragen nicht viel mehr als Marketingtexte, aber ich versuche die Essenz herauszukristallisieren, mehr ist es dann einfach nicht. Laut Bartolomeo Nasta, CEO von Opera und Sohn von Giovanni ist die Quinta V2 praktisch ein Neudesign. Ich zitiere hier einmal direkt, welche Antwort ich auf meine Frage zum Design der Treiber bekommen habe. Und das obwohl ich deutlich gemacht habe, wie viel besser, interessanter ein Bericht wird, wenn ich konkrete Fakten bekomme. Der Quinta V2 ist, und da greife ich gerne vor, ein großartiger Lautsprecher. Ich hätte nur gerne mehr Interessantes berichtet. Meine Fragen zu den technischen Details und der Entwicklungsgeschichte der Chassis wurde also folgendermaßen beantwortet: „Die Höhen sind jetzt noch raffinierter und geben jedes Detail mit größerer Klarheit wieder – und dennoch sind sie weich und seidig, so dass Sie stundenlang mühelos Musik genießen können. Der Mitteltonbereich, das Herzstück des Opera- Sounds, wurde sorgfältig neu ausbalanciert, um natürlicher zu klingen und gleichzeitig unserem charakteristischen Klangbild treu zu bleiben.  Und der Bass? Schneller, tiefer und mitreißender als je zuvor. Diese perfekte Harmonie ist das Ergebnis unzähliger Stunden der Feinabstimmung. In Zusammenarbeit mit Scan-Speak haben wir die wichtigsten Treiber komplett neu entwickelt und sie sorgfältig so gestaltet, dass sie die von uns angestrebte Leistung erbringen.“ Alles klar? Ich finde es wichtig, unsere Arbeit einmal transparent zu machen und Ihnen die damit verbundenen Herausforderungen näher zu bringen.  

Ein paar technische Details

  
Der Quinta V2 ist ein 3-Wege-Design. Die beiden 180-mm-Bässe haben schwarz anodisierte Alumembrane und Ferritmagnete. Der Mitteltöner arbeitet mit einer beschichtet Fiberglassmembran und ebenfalls einem Ferritmagnet. Die 26mm Kalotte hat sogar einen doppelten Ferritmagnet und eine Aluwaveguide. Alle Treiber kommen von Scan-Speak. Das Gehäuse besteht aus 4 cm dickem MDF mit strategisch platzierten Innenverstärkungen, so minimiert man Vibrationen. Meine Frage nach Dämmung blieb unbeantwortet. Was wie Leder aussieht, ist keins, kommt aus dem Schiffsbau, hält hoher Luftfeuchtigkeit stand und ist insgesamt wohl sehr haltbar, weshalb es auch teurer als Echtleder ist. Das Herzstück der Lautsprecher ist eine Frequenzweiche vierter Ordnung(!), die mit feinen Komponenten von Vishay oder Mundorf entwickelt wurde. Was der Lautsprecher bei dieser steilen Trennung an homogenem Klang abliefert, ist umso erstaunlicher und bewundernswerter. Die Übergänge liegen bei 250 Hz und 2,3 kHz, das Impedanzminimum bei freundlichen 4,3 Ohm. Die Entwicklungsarbeit des V2 betrug anderthalb Jahre.   

Ein Ton ...

  
genügt indes, um die Qualität der Opera Quinta V2 zu verstehen. Zwischen Treviso und Florenz liegen zwar fast 300 km, die Gemeinsamkeiten der Lautsprecher von Opera und meinen Lieblingsmodellen von Rosso Fiorentino liegen aber ganz eng beieinander: Geschlossenheit, Souveränität, Ruhe und Lebendigkeit. Dazu eine homogene Ausdehnung an den Frequenzenden, die bei mir praktisch keine Wünsche offen lässt. Wenn die Italiener uns glauben machen wollen, die Opera Lautsprecher seien speziell für Opernmusik gedacht, dann beginne ich doch mal mit einer der berühmtesten Rockopern: Bohemian Rapsody von Queen. „Göttlich!“ ist mein erster Gedanke. So einnehmend, so vollumfänglich glaubhaft und wunderbar habe ich das Stück noch nie gehört. Lautstärke? Bis zur Schmerzgrenze. Dynamik? Bis zum Abwinken. Alle Details wunderbar eingebunden. Freddie Mercurys Stimme ein einziger Triumph. Was für ein großartiger Lautsprecher ist das denn? Ich muss erst einmal durchschnaufen und höre Willy De Ville Unplugged in Berlin. Zugegeben mit einer irre guten Anlage: Soulnote E-3 Vollverstärker, Accuphase A-47 Phonostufe und Thales Elegance Plattenspieler mit Simplicity II Tonarm und EMT JSD-6 Tonabnehmer. Das klingt ernsthaft wie ein Livekonzert im Hörraum. Willy singt auf seinem Hocker direkt vor mir und der Bass klingt so nass, so lecker, so weich und glaubhaft. Die Tiefe des Raums, der Bühnenrealismus, die Differenzierungsfähigkeit, die analoge Wärme, das Ansprechverhalten – hier stimmt einfach alles. Ich weiß wirklich nicht, was ich kritisieren soll und möchte ja nicht unbedingt in eine undifferenzierte Jubelarie verfallen. Aber es ist auch mit den L.A. 4 und „Just Friends“ so. Auf „Nouveau Bach“ klingen Laurindo Almeidas Kunststoff-Gitarrensaiten derart natürlich, Ray Browns Bass ähnlich wie oben beschrieben, das Glockenspiel zum Greifen nah und Bud Shanks Altsaxofon so cremig und verführerisch wie nie. Und selbst „Roundabout vom legendären Yes Album „Fragile“ klingt auf eine Art und Weise elastisch und strukturiert, dass ich wirklich sprachlos bin. Das Neben- und Miteinander von klassischer Gitarre, Synthesizern, Gesang und Prog-Rock- Drive macht mich richtig an. Ich bin wirklich geplättet und dabei sind die Opera Quinta V2 in dieser Anlage die mit Abstand günstigsten Komponenten. Das ist einer dieser Lautsprecher, bei denen ich mich frage, wie es überhaupt besser gehen kann. 

Fazit

Vielleicht klingt das übertrieben, aber die Opera Quinta V2 sind für meine Ohren ziemlich perfekte Lautsprecher. Wenn sie etwas nicht können, habe ich es nicht gehört.

Den Test finden Sie in der HiFi Test 6/2025. Das Heft ist in unserem Shop als e-paper oder als Print-Ausgabe erhältlich
Lust auf mehr? Entdecke unser HiFi Test Abo!

Finden Sie Ihr Wunschgerät

Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Opera Quinta V2

Preis: um 6000 Euro

Ganze Bewertung anzeigen


12/2025
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Opera Quinta V2

12/2025

Opera Quinta V2
TRAUMLAUTSPRECHER
Werbung*
Aktuelle Lautsprecher Stereo bei:
Weitere Informationen Lautsprecher Stereo
Weitere Informationen Lautsprecher Stereo
Weitere Informationen Lautsprecher Stereo
Weitere Informationen Lautsprecher Stereo
Weitere Informationen Lautsprecher Stereo
Weitere Informationen Lautsprecher Stereo
* Für Links in diesem Block erhält hifitest.de evtl. eine Provision vom Shop
Bewertung 
Klang 70%

5 von 5 Sternen

Labor 15%

4 von 5 Sternen

Praxis 15%

5 von 5 Sternen

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Standlautsprecher 
Preis (in Euro) um 6.000 Euro 
Vertrieb: TAD, Prien am Chiemsee 
Telefon: 08052 9573273 
Internet www.tad-audiovertrieb.de 
Ausstattung
Ausführung Matt Schwarz 
Abmessungen (H x B x T in mm) 237 x 1100 x 440 
Gewicht (in Kg) etwa 39 kg 
Prinzip 3-Wege-Passivlautsprecher 
Frequenzgang 40 Hz – 28 kHz 
Bestückung 2 x 180-mm-Tieftöner; 1 x 150-mm-Mitteltöner; 1 x 26-mm-Seidenkalotte 
Empfindlichkeit 91 db (2,83 V / 1 m) 
Nennimpedanz 6 Ohm; Minimum: 4,3 Ohm 
Garantie (in Jahren): 5 Jahre 
+ fantastischer Klang 
+ tolle Verarbeitung 
+/- + spannendes Design 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung hervorragend 
Neu im Shop

ePaper Jahres-Archive, z.B. Heimkino

ePaper Jahres-Archive, z.B. Heimkino
>> mehr erfahren
Christian Bayer
Autor Christian Bayer
Kontakt E-Mail
Datum 06.12.2025, 10:03 Uhr
599_24448_2
Topthema: Soundbar Q65H von TCL
Soundbar_Q65H_von_TCL_1760625582.jpg
Soundbar gut und günstig

Die Q65H ist die günstigste Soundbar aus TCLs Q-Serie. Sie ist bereits unter 300 Euro erhältlich und leistet dafür erstaunliches.

>> Mehr erfahren
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (englisch, PDF, 8.66 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (, PDF, 7 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (, PDF, 6.7 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (englisch, PDF, 8.03 MB)
kostenloses Probeexemplar Cover Probeexemplar
Jetzt laden (, PDF, 12.96 MB)
Interessante Links:
  • www.hausgeraete-test.de
  • www.heimwerker-test.de
  • hifitest.de/shop/
Allgemeine Händlersuche
Landkarte PLZ0 PLZ1 PLZ2 PLZ3 PLZ4 PLZ5 PLZ6 PLZ7 PLZ8 PLZ9

Klicken Sie auf Ihre PLZ oder wählen Sie ein Land

Händler des Tages

HiFi Gogler | Oliver Gogler e.K.