Kategorie: Lautsprecher Stereo

Test: Standlautsprecher Vroemen La Perla Superiore


Einfach exzellent

Lautsprecher Stereo Vroemen La Perla Superiore im Test, Bild 1
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Muss man etwas sehr gutes noch besser machen? Nein, muss man nicht. Aber umso erfreulicher ist es, wenn es jemand doch tut, sobald sich die Gelegenheit ergibt.

Sie finden, ich spreche in Rätseln? Lassen Sie es mich erklären, auch wenn ich dazu etwas ausholen muss: Fast 13 Jahre ist es her, dass ein geschätzter Kollege einen außergewöhnlichen Lautsprecher testen durfte: Der sorgte für einiges Aufsehen im Verlag, bestand das Gehäuse doch aus Stein – übrigens nicht der einzige Grund, warum sich mit dem Lautsprecher trotz seiner zierlichen Abmessungen immer mehrere gestandene Männer beschäftigen mussten. Auch beim Hören haben wir uns gerne in kleinen Grüppchen eingefunden, denn auch klanglich leistete die „La Perla Superiore“ Außerordentliches.  

Fangen wir aber nochmal ganz von Vorne an: Bernd Vroemen aus Baesweiler beschäftigt sich bereits seit den späten 80er Jahren mit dem Lautsprecherbau. Ungefähr Mitte der 90er Jahre wurde ihm klar, dass es nur ein optimales Material für den Gehäusebau von Boxen geben kann: Stein – und so entstand bald darauf das erste selbst gebaute Lautsprechergehäuse aus der Marmorsorte Bianco Carrara.

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Das wiederum fand im Handumdrehen so großen Anklang bei den Kunden eines ortsansässigen Hifi -Händlers, dass der Newcomer Vroemen bereits 1995 sein Steinlautsprecher- Unternehmen gründete und „seinem“ Material bis heute treu geblieben ist. Natürlich gab und gibt es immer wieder andere Hersteller, die Steinplatten für den Bau von Lautsprechergehäusen verwenden, aber keiner davon tut das schon so vielseitig und konsequent wie Bernd Vroemen.  

Das hat auch handfeste Gründe: Das Bauen mit Naturstein ist nicht das reine Vergnügen: Viel zu hart und spröde ist das Material, um mit handelsüblichen Werkzeugen ver- und bearbeitet zu werden. Man muss also die entsprechenden Maschinen und die Erfahrung im Umgang damit besitzen, um ein so gelungenes Endprodukt wie die Vroemen-Lautsprecher zu erschaffen. Dazu kommt die Herausforderung der Beschaffung: Einige der wirklich atemberaubenden Finishes, die ich in den letzten Jahren bei Vroemen gesehen habe, sind inzwischen generell nicht mehr oder zumindest zeitweise nicht mehr verfügbar.   

Wiederum andere Steinsorten haben aufgrund ihrer Seltenheit und schwieriger Abbauverhältnisse, wie bei Labradorite Lemourian und Onyx, atemberaubende Preise: Mehrere Tausend Euro pro Quadratmeter sind hier möglich. Bei jedem Vroemen-Modell kann der Kunde dabei aus über 20 Arten von Schiefer, Marmor und Granit sein Wunschmaterial aussuchen, zudem sind nach Absprache auch Einzelanfertigungen aus anderen Steinarten möglich.   

Die hier getestete La Perla Superiore hat den italienischen Marmor „Rosso Asiago“  als Gehäusematerial.
Lautsprecher Stereo Vroemen La Perla Superiore im Test, Bild 9
Rosso Asiago heißt die verwendete Marmorsorte, die für eine vornehme Eleganz sorgt
Dieser rötlich schimmernde Stein mit seiner antik gebürsteten Oberfläche ist für 5.200 pro Paar Lautsprecher eine der günstigeren Sorten (ab 5.000 Euro für andere Steinarten). Damit ist die La Perla Superiore sehr erschwinglich – zum Vergleich: Das vor über einem Jahrzehnt getestete Paar kostete 5.600 Euro, allerdings mit einem sehr exklusiven Schiefer, dafür aber deutlich günstigeren Chassis.   

Und damit sind wir bei der eingebauten Technik, denn auch diese ist wirklich exklusiv. Sind die Standardmodelle Bernd Vroemens bereits mit den hochwertigen Treibern der norwegischen Chassisspezialisten Seas bestückt, greift der Entwickler für die exklusiven Superiore-Varianten seiner Lautsprecher zu den High-End Treibern der Topmarke Seas-Excel. In D‘Appolito- Anordnung spielen in der zierlichen und immerhin gut 40 Kilogramm schweren La Perla Superiore zwei 12-cm-Tiefmitteltöner mit resonanzarmer Magnesiummembran. Damit aber nicht genug: Für die aktuelle Superiore-Generation verwendet Bernd Vroemen die ganz neuen Graphene- Treiber von Excel, die sozusagen die dünnste aller möglichen Innovationen im Lautsprecherbau möglich macht: Eine extrem dünne Beschichtung der Membran mit nur einem Molekül Stärke! Das Ganze wird möglich gemacht durch ein extrem aufwändiges Verfahren, bei dem man sich die ganz speziellen Eigenschaften von Kohlenstoff zunutze macht, um eben bis hinunter in den atomaren Bereich eine reine und dabei dünnstmögliche Schicht auf dem Trägermaterial zu erzeugen.   

Tatsächlich liegen die Graphen-Treiber in Sachen Klirr und Resonanzverhalten nochmal deutlich besser als die ohnehin schon sehr guten Excel-Treiber ohne die neuartige Beschichtung. Und wir können es an dieser Stelle gar nicht genug loben, dass Bernd Vroemen diese Leckerbissen in Sachen Chassistechnik verbaut in seinen edlen Steingehäusen nahe am Selbstbaupreis an seine Kunden weitergibt! Zwischen diese beiden Leckerbissen in Sachen Chassistechnik setzt Bernd Vroemen die berühmte Millennium-Kalotte des selben Herstellers.
Lautsprecher Stereo Vroemen La Perla Superiore im Test, Bild 7
Die Millennium-Kalotte von Seas Excel ist seit zwei Jahrzehnten das Maß der Dinge
Die herausragende Gewebekalotte ist auch über zwei Jahrzehnte nach ihrer Vorstellung eine Klasse für sich. Und das kann man auch auf die Steinlautsprecher übertragen – kurze Produktzyklen sind nicht so sehr die Sache Vroemens – wenn er einmal etwas für gut befunden hat, dann bleibt er sich und dem Produkt treu. Sinnvolle Innovationen – wie hier eben die Graphen-Chassis – ja, aber nicht um jeden Preis immer etwas ändern. Wozu auch? Und so kann sich der Kunde sicher sein, auch mit einem älteren Modell auf der Höhe der Zeit zu sein und im Zweifelsfall auch jederzeit ein Upgrade machen zu können.   

Mit zum Erfolg tragen natürlich auch hohe technische Standards wie die ausschließlich mit edlen Mundorf-Bauteilen bestückten Filter der Lautsprecher und die hochwertige Innenverkabelung bei. Was die hohe Masse und Resonanzarmut des Baumaterials bewirken, wird im Hörraum dann auch schnell deutlich: ein buchstäblich felsenfest zwischen den Lautsprechern stehendes, extrem ruhiges und sauberes Klangbild, welches durch die Unerschütterlichkeit der Behausung hörbar gestrafft und entschlackt wird. Wegen der extrem schlanken Gehäuse kommt der Bassbereich der La Perla Superiore etwas überraschend: Es geht sehr tief hinunter, dabei bleiben die tiefen Töne extrem trocken und erlauben eine Dynamik, die wir sonst nur von deutlich größeren Lautsprechern erwarten dürfen.  

Ebenso präzise und vor allem sehr neutral ist der Mitteltonbereich der beiden Zwölfer. Der bei der Weichenabstimmung etwas zurückgenommene Präsenzbereich sorgt für ein einerseits angenehmes Klangbild, andererseits für eine ungemein stabile räumliche Abbildung, die die virtuelle Bühne weit vor und hinter der Ebene der aufgestellten Lautsprecher aufspannt. Dazu kommt eine präzise Ortbarkeit von Stimmen und Instrumenten, die auch bei gemeinen Dynamikattacken unerschütterlich bleibt. Ein Paradebeispiel hierfür ist immer noch die uralte Referenzaufnahme von Carl Orffs „Die Kluge“ der volkseigenen Eterna-Musikproduktion Der stets präzise, dabei aber immer elegante Hochtöner setzt dem durch und durch gelungenen Klang der La Perla Superiore oben die passenden Glanzlichter auf. Das eine führte zum anderen – so sind aus dem einen geplanten Hörabend mit der exzellenten Vroemen- Box gleich mehrere geworden und – glauben Sie mir – sie sind lang geworden.

Fazit

Das endgültige Gehäusematerial, eine exzellente Chassisauswahl und die gelungene Abstimmung machen aus der La Perla Superiore auch im Modelljahr 2022/23 einen rundum großartigen kleinen Standlautsprecher.

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Kategorie: Lautsprecher Stereo

Produkt: Vroemen La Perla Superiore

Preis: um 5000 Euro

2/2023

Der La Perla Superiore ist auch im Modelljahr 2022/23 ein rundum großartiger kleiner Standlautsprecher.

Vroemen La Perla Superiore

Ausstattung & technische Daten 
Paarpeis: ab 5.000 Euro 
Vertrieb Vroemen, Baesweiler 
Telefon 02401 6058458 
Internet www.vroemen.de 
Instagram: vroemen_highend 
E-Mail: mail@vroemen.de 
B x H x T: 16 x 100 x 20 cm 
Gewicht: ca. 40 kg 
Garantie 5 Jahre (Technik) 10 Jahre (Gehäuse) 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 13.02.2023, 09:59 Uhr
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