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Live-Musiker
Nach der gerade noch so als kompakt zu bezeichnenden Studio 10 mit dem 25-Zentimeter-Koax sind wir dieses Mal in die Vollen gegangen und haben dem großen Bruder ein Gehäuse auf den Leib geschneidert
Dass es deutlich tiefer in den Basskeller gehen würde als mit dem vorzüglichen Zehnzöller, war nicht zu erwarten, allerdings konnte man vom Zwölfer etwas ausgewogenere und vollere Wiedergabe im oberen Bass- und Grundtonbereich erwarten
Technik
Wir verweisen hier auf den Einzelchassistest aus der Ausgabe 1/2016, aus dem wir hier noch einmal zitieren: Der SP-312CX ist ein 12-Zoll-Tiefmitteltöner, in dessen Schwingspule ein kurzes Horn gesetzt wurde – der entsprechende Druckkammertreiber ist entsprechend hinter dem Magnetsystem des Konuschassis montiert. Der Rahmen des Chassis besteht aus solidem Druckguss und ist achteckig ausgeformt. Auch hier ist die Membran aus Papier und hat eine geprägte und getränkte Gewebesicke.
Gehäuse
Eine etwas breitere Schallwand, dafür keine allzu große Bautiefe hat sich als optimal für den SP-312CX erwiesen. Ein zusätzlicher Versteifungsring unter dem Tieftöner bringt noch etwas mehr Stabilität ins Gehäuse – das war es aber auch schon. Das Reflexrohr sitzt an der Rückseite – wobei es sich um kaum mehr als nur den Montageflansch eines eigentlich längeren 10-Zentimeter-Rohrs handelt.
Frequenzweiche:
Nach der recht einfachen Filterung des Hochtöners in der Studio 10 wollte der Druckkammertreiber dieses Mal nicht so recht mitspielen – die Eigenresonanz hat sich immer wieder ungebührlich in den Vordergrund gedrängt. Also mussten die beiden Resonanzspitzen im Impedanzverlauf zumindest einigermaßen neutralisiert werden. Ein Saugkreis zieht beide Höcker ziemlich glatt – die niedrigere Gesamtimpedanz kann man verkraften. Mit einem kleinen Kondensator und einem „aufgespalteten“ Spannungsteiler kommen wir dann zu einem brauchbaren Hochtonfrequenzgang. Wie in der Studio 10 stellte sich der Tieftöner etwas sperriger an – aber zumindest der Verlauf im nutzbaren Übertragunsgbereich sieh deutlich linearer aus: dennoch benötigen wir auch hier ein Filter dritter Ordnung. Und auch der kleine Kondensator parallel zur ersten Spule senkt die Resonanz auf der abfallenden Flanke ausreichend ab. Eine minimale Phasenverschiebung gibt’s damit noch immer, unterm Strich bleibt eine saubere Trennung bei 1,3 Kilohertz.
Messergebnisse
Tatsächlich klirrt die Studio 12 im Bereich der Trennfrequenz etwas mehr Klirr als die Studio 10 – ab selbst bei 105 db Durchschnittspegel sehen wir den Hochtöner noch auf der sicheren Seite. Erst bei noch höheren Dauerpegeln sollte man höher trennen – auf Kosten der Linearität. Das Wasserfalldiagramm zeigt durchwegs schnelles Abklingen. Der Frequenzgang zeigt – anders als bei der Studio 10 - keinen fallenden Verlauf zum Tiefbass – der Grundtonbereich ist kräftig und liegt bis zum Oberbass bei 92 bis 93 Dezibel. Richtigen Tiefbass gibt es nicht – wer Frequenzen unter 60 Hertz hören möchte, kann unter Verzicht auf etwas Wirkungsgrad das Rohr von 5cm auf bis zu 10cm verlängern. Der restliche Frequenzgang ist absolut ausgewogen, auch unter Winkeln, wo der Pegel bis auf eine kleine Aufweitung bei 5 Kilohertz stetig sinkt. Der starke Anstieg im Superhochton ist unter Winkeln schnell verschwunden. Wir haben hier einmal ein Directivity-Diagramm angefertigt, das das Abstrahlverhalten der Stage 12 in einem Bereich von -90 bis +90 Grad Messwinkel zeigt. Außer einer kleinen Einschnürung bei 2 Kilohertz zeigt die Box im Mittelton ein recht gleichmäßiges Abstrahlverhalten – eine stärkere Bündelung setzt erst im Hochton ein.
Hörtest
Die Stage 12 kann ihre Verwandtschaft zur Studio 10 nicht verleugnen – durch den breitbandig eingesetzten Hochtöner spielt auch sie extrem präzise und fein aufgelöst. Die andere Abstimmung des Tieftöners macht sich erst in zweiter Linie bemerkbar – die Stage 12 agiert etwas fetter, vollmundiger bei Stimmen und Instrumenten mit großem Korpus. Und auch mit der gemessenen Bassabstimmung können wir in unserem Hörraum gut leben: Es gibt ordentlich Punch und Substanz bei den ganz tiefen Tönen – ganz einfach die Souveränität eines Zwölfzöllers. Und wo wir gerade bei „Größe zeigen“ sind: Auch mit Pegeln, die alles andere sind als nachbarschaftsfreundlich, kann man eine lange Zeit entspannt zurückgelehnt hören – so mögen wir PA-Treiber am liebsten!
Aufbauanleitung
Auf einem liegenden Seitenbrett werden nacheinander Schallwand, Boden, und Deckel aufgeleimt, danach die Versteifung und die Rückwand. Die Frontplatte folgt als letztes. Dann sägt man die entsprechenden Löcher für Treiber und Reflexrohr. Die Bemaßung in der Originalzeichnung bezieht sich auf ein gewinkeltes Reflexrohr, wenn die Box tiefer abgestimmt werden soll. Die Oberfläche kann nach eigenen Vorstellungen realisiert werden – bei dem abgebildeten Exemplar wurde fein geschliffen und mit farblosem Holzöl behandelt. 2 Matten Sonofil sitzen an der Rückwand, der Rest bedeckt die übrigen Wände.
Holzstückliste pro Box:
18mm Multiplex (Birke oder Buche)
2 x 71,2 x 27,2 cm (Seiten)
3 x 40,4 x 27,2 cm (Deckel, Boden, Versteifung)
2 x 67,6 x 40,4 cm (Front, Rückwand)
Zubehör:
Noppenschaumstoff
6 Matten Sonofi oder Hanf
2 Polklemmen
1 Reflexrohr BR/95VW abgesägt auf 6cm oder Vergleichbares
Holzschrauben
Lautsprecherdichtband
Kabel 2x2,5qmm
Fazit
Zweites Ziel erreicht: Die Stage 12 ist eine wirkungsgradstarke und sehr ausgewogene Box, mit der sich ohne Probleme kleinere Beschallungsaufgaben lösen lassen – und auch an der eigenen HiFi- Anlage macht sie eine gute Figur.Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: IMG Stageline K+T-Projekt Stage 12
Preis: um 400 Euro
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | Stage 12 |
Vertrieb: | Monacor |
Internet: | www.monacor.de |
Funktionsprinzip: | Bassreflex |
Bestückung: | 1 x SP-312CX |
Nennimpedanz in Ohm: | 8 |
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m | 93 |
Abmessungen (B / H / T in cm): | 40/110/61 cm zzgl. Aufsatz |
Kosten pro Box (zzgl. Gehäuse): | ab ca. 400 Euro + Gehäuse |