Kategorie: Plattenspieler, Tonabnehmer

Systemtest: Goldnote Mediterraneo, Goldnote Machiavelli II Red / Gold


Kunst und Technik

Plattenspieler Goldnote Mediterraneo, Goldnote Machiavelli II Red / Gold im Test , Bild 1
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Design bedeutet ja nichts anderes, als eine Funktion in ein möglichst gefälliges Äußeres zu verpacken – eine Kunstform, deren berühmteste Vertreter aus Italien stammen. Irgendwie wissen diese Leute einfach, wie es geht

Sieht man sich nur einmal die Geschichte des Automobils an oder geht über eine Oldtimer-Messe wie die Techno Classica, dann kann man bei den Autos, bei denen es einem vor Eleganz der Linienführung den Atem verschlägt, sicher sein, dass beim Karosseriedesign Namen wie Pininfarina, Ghia oder Giugiaro fallen. Automobilhersteller der ganzen Welt haben sich der Dienste der offenbar unbegrenzt kreativen Köpfe versichert. Und auch beim Thema HiFi kann man Komponenten aus Italien oft recht schnell erkennen, am Schwung der Linien und an der großzügigen Verwendung von Walnussholz.
Nun, Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel, aber man muss schon konstatieren, dass südlich der Alpen gerne und viel mit diesem Holz gearbeitet wird. Und zugegeben: Es sieht natürlich auch wunderbar aus, der schwungvolle untere Zargenteil des Goldnote Mediterraneo, der neben dem guten Aussehen auch einen handfesten Vorteil hat.

Plattenspieler Goldnote Mediterraneo, Goldnote Machiavelli II Red / Gold im Test , Bild 2Plattenspieler Goldnote Mediterraneo, Goldnote Machiavelli II Red / Gold im Test , Bild 3Plattenspieler Goldnote Mediterraneo, Goldnote Machiavelli II Red / Gold im Test , Bild 4Plattenspieler Goldnote Mediterraneo, Goldnote Machiavelli II Red / Gold im Test , Bild 5Plattenspieler Goldnote Mediterraneo, Goldnote Machiavelli II Red / Gold im Test , Bild 6Plattenspieler Goldnote Mediterraneo, Goldnote Machiavelli II Red / Gold im Test , Bild 7Plattenspieler Goldnote Mediterraneo, Goldnote Machiavelli II Red / Gold im Test , Bild 8Plattenspieler Goldnote Mediterraneo, Goldnote Machiavelli II Red / Gold im Test , Bild 9Plattenspieler Goldnote Mediterraneo, Goldnote Machiavelli II Red / Gold im Test , Bild 10
Resonanzen werden durch die Abwesenheit gerader Kanten und Flächen deutlich dezimiert, da sich im Material weniger stehende Wellen bilden können. Zwischen dem Unterteil und der eigentlichen Trägerplatte aus dunklem Acryl sitzt mal eben noch eine drei Millimeter starke Stahlplatte, die nicht unwesentlich zum respektablen Gesamtgewicht des Mediterraneo beiträgt. Satte 20 Kilogramm sind das immerhin! Nicht selbstverständlich und eine willkommene Zugabe: Hinten an der Zarge sitzen zwei stabile Scharniere, die eine ebenso stabile Haube führen. In der Ecke hinten links ist der Synchronmotor mit seinem recht großen Pulley montiert.

Dieser ist in Form eines Uhrglases leicht gewölbt ausgeführt, sodass es zu keinem Flattern und Wandern des Riemens kommen kann. Der Motor stammt aus der Schweiz und wird über den Wechselspannungssinus angesteuert. Der stammt aber nicht direkt aus unserem Stromnetz, sondern wird intern generiert. Das bedeutet: Die extern zugeführte Spannung wird im Netzteil in eine saubere Gleichspannung umgewandelt. Diese wiederum versorgt einen Sinusgenerator, der dem Motor eine absolut saubere und störungsfreie Sinuswelle zur Verfügung stellt. Das ist in Sachen Plattenspielerntrieb heute State of the Art. Der Riemen treibt den Teller am Außendurchmesser an, der aus einer auf POM basierenden Kunststoffmischung besteht, die eine hohe Steifigkeit und gleichzeitig gute innere Dämpfungseigenschaften aufweist. Die Edelstahltellerachse dreht sich reibungsarm in einer Bronzebuchse mit Messingboden und einer Lagerkugel aus gehärtetem Edelstahl – die Besonderheit ist hier, dass die Tellerachse aus zwei miteinander verschraubten Hälften besteht, zwischen denen der Teller quasi eingeklemmt wird. Durch diese harte Ankopplung bedämpft der immerhin 45 Millimeter starke Teller das Lager zusätzlich. Weniger design- denn praxisorientiert geht es beim Tonarm zu. Es handelt sich bei unserem Testmodell um den B-7, der quasi eine Edelvariante des Goldnote B-5.1 darstellt. Beiden gemein ist der recht große Fingertipp, der einer der stabilsten auf dem gesamten Markt sein dürfte. Das gerade Armrohr mündet in einer soliden Lagerkonstruktion mit seitlichen Spitzenlagern für die Vertikalbewegung und Kugellagern im Schaft für die horizontale Drehbewegung. Diese sind aber im Gegensatz zum B-5.1 nicht aus Edelstahl, sondern aus einem noch härteren keramischen Material hergestellt, was noch einmal niedrigere Toleranzen und weniger Reibung bedeutet.

Die Auflagekraft wird über zwei Edelstahl- Gewichte eingestellt, die auf der Gegenachse verschoben werden müssen. Das Antiskating wird traditionell über einen Reiter auf dem Arm mit einem kleinen Gewicht an einem umgelenkten Faden realisiert. Augenfälligstes Merkmal des B-7 im Vergleich zum B-5.1 ist natürlich das Armrohr, das hier aus Titan besteht. Wenn man genauer hinsieht, kann man auch erkennen, dass das Rohr nicht über die gesamte Länge den gleichen Durchmesser hat, sondern an strategisch entscheidenden Stellen etwas dicker ist, um Materialresonanzen in dem steifen Material zu verhindern. Und auch beim Mediterraneo hat uns der TAD-Vertrieb dankenswerterweise zwei verschiedene Tonabnehmer zum Testen überlassen. Wie beim Donatello aus dem letzten Test ist das Spitzensystem Machiavalli II in zwei Versionen verfügbar. Damit erschöpfen sich aber auch die Ähnlichkeiten: Hier gibt es keine High-Output- Variante zum Anschluss an MM-Phonovorstufen mehr. Zwar gibt es vom Machiavelli ebenfalls eine „Red“- und eine „Gold“-Version. Bei beiden handelt sich sich aber um „normale“ MC-Systeme. Das rote besitzt eine nominelle Ausgangsspannung von 0,5 Millivolt und einen Spulenwiderstand von 40 Ohm. Dementsprechend wird es idealerweise mit einem Widerstand von etwa 400 Ohm an der Phonostufe abgeschlossen – der Hersteller empfiehlt 470 Ohm. Hier kann man natürlich im Sinne des eigenen Klangideals ein bisschen variieren.

Etwas niederohmiger und demzufolge auch mit einer leicht niedrigeren Ausgangsspannung von 0,4 mV ausgestattet ist das Machiavelli II Gold. Der wichtigste Unterschied sitzt aber ganz vorne am System: Während das Red mit einem Aluminiumröhrchen als Nadelträger und einem mikroelliptischen Schliff vorliebnehmen muss, bietet das Gold einen Bor-Nadelträger mit einem Diamanten im Line-Contact-Schliff. Bei beiden Systemen bewegen sich die Kupferspulen im Magnetfeld von Samarium- Kobalt-Magneten. Die Compliance liegt bei beiden Systemen bei 10 µm/mN, womit sie mit den meisten Tonarmen mittlerer bis höherer Masse gut klarkommen – mit dem B-7 sowieso, wie der Hörtest eindrucksvoll belegte. Der Eleganz und vertrauenerweckenden Kraft der optischen Erscheinung entspricht nämlich auch der Klang des Mediterraneo. Vor einem ungemein ruhigen Hintergrund gibt es eine kraftvolle, dynamische Spielweise, bei der die Kontraste zwischen ganz laut und ganz leise deutlich werden, wie nur bei ganz wenigen anderen Laufwerken. Die feinen Zwischentöne werden dabei ebenso gut herausgearbeitet wie die ganz großen dynamischen Sprünge – sehr gut.

Den Unterschied zwischen den beiden doch recht ähnlichen Tonabnehmern kann man ebenso gut heraushören – wobei ich den persönlich weniger in eine qualitative Rangfolge bringen möchte, sondern das Ganze eher in „Geschmackssache“ einsortieren möchte: Etwas verbindlicher, im musikalischen Fluss verhaftet das Red, präziser und mit noch etwas mehr Übersicht das Gold. Beides in jedem Fall exzellente Tonabnehmer, die für sich genommen schon eine Entdeckung sind. Am Mediterraneo laufen sie zur absoluten Topform auf: Zur schon beschrieben Grob- und Feindynamik kommt eine ebenso große Spannweite, was den übertragenen Frequenzbereich angeht: Zumindest subjektiv reicht das massive Laufwerk ultratief in den Basskeller und genauso weit in den höchsten Hochtonbereich – ohne jeden Ansatz einer Aufweichung oder Verschleifen der klaren Linien in der Wiedergabe. Oder, einfacher ausgedrückt: Knallharte, tiefe Bässe und präziser Hochtonbereich. Die Hintergrundschwärze erlaubt natürlich auch einen großen Freiraum für die Gestaltung der virtuellen Bühne: Der Übergang zwischen lange ausklingenden Tönen in Stille rückt einfach noch etwas weiter nach hinten, was die Dimensionen in Breite wie Tiefe sehr großzügig und gleichzeitig authentisch wirken lässt. Um italienisch zu bleiben, habe ich dazu mal „La Notte“ vom audiophilen Label Fonè aufgelegt – eine wundervolle Aufnahme in einem historischen Theater mit der gesamten natürlichen Raumakustik aufgenommen. Und hier zeigt der Goldnote- Plattenspieler seine ganz Klasse in Sachen Atmosphäre: Gänsehaut garantiert!

Fazit

Der größte Plattenspieler aus dem Hause Goldnote zeigt mit den hauseigenen Tonabnehmern wunderbare Synergieeffekte und vor allem ganz große Klasse!

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Kategorie: Plattenspieler

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Preis: um 6850 Euro

9/2019

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Ausstattung & technische Daten: Goldnote Mediterraneo
Vertrieb TAD, Aschau 
Telefon 08052 9573273 
Internet www.tad-audiovertrieb.de 
Garantie (in Jahre) 2 Jahre 
Abmessungen 470 x 210 x 360 mm 
Gewicht (in Kg) ca. 20 kg 
Unterm Strich ... » Der größte Plattenspieler aus dem Hause Goldnote zeigt mit den hauseigenen Tonabnehmern wunderbare Synergieeffekte und vor allem ganz große Klasse! 
Ausstattung & technische Daten: Goldnote Machiavelli II Red / Gold
Vertrieb TAD, Aschau 
Telefon 08052 9573273 
Internet www.tad-audiovertrieb.de 
Garantie (in Jahre)
Gewicht (in g) 10 Gramm 
Ausgangsspannung 0,5 mV/0,4 mV 
Innenwiderstand (in Ohm) 40 Ohm/30 Ohm 
Abschlussimpedanz 470 Ohm/330 Ohm 
Compliance (in m/mN, Herstellerangabe) 10 
Auflagekraft 2,0 Gramm (1,8–2,1 Gramm) 
Nadelträger Aluminium/Bor 
Nadelschliff mikroelliptisch/ Line Contact 
Korpus Duraluminium 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 23.09.2019, 15:03 Uhr
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