Von Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Townshend The Rock 7
Um die Kurve gedacht
Manchmal sind es die ganz einfachen Lösungen, auf die jahrelang keiner kommt. Die Sinnhaftigkeit der Tonarmbedämpfung ist allgemein anerkannt – dass man sie auch da einsetzen kann, wo sie den größten Effekt zeigt, darauf muss man erst einmal kommen
Mitspieler
Phono-Vorverstärker:
Puresound P10 mit Übertrager
Ypsilon VPS-100 mit Übertrager
Verstärker:
Colotoube 300B SE
MalValve PreAmp Four Line und Accustic Arts AMP II
Lautsprecher:
Tannoy Kensington
K+T Nada
K+T Mini-Monitor TS
Zubehör
Stromversorgung: PS-Audio, HMS
Phonokabel Musical Wire, Horn Audiophiles
NF-Kabel: Van den Hul, Musical Wire
Lautsprecherkabel: Silent Wire
Racks und Basen: SSC, Audio Exklusiv, Thixar
Gegenspieler
Plattenspieler
Transrotor Fat Bob S
Transrotor Zet 3 TMD
Max Townshend heißt der Mann, der schon vor vielen Jahren den Townshend The Rock entwickelt hat – an sich ein „normaler“ Plattenspieler, der über eine ganz spezielle Form der Armbedämpfung verfügt. Ein Gerücht muss aber vorher zerstreut werden: Die Behauptung, dass Townshends zweijährige Beschäftigung als technischer Berater auf einer Bohrinsel ursächlich ist für die konstruktiven Besonderheiten seiner Geräte, ist schlicht und ergreifend Unsinn – den ursprünglichen The Rock gab es schon weit vorher.
Das Intermezzo auf hoher See hatte schlicht und ergreifend finanzielle Gründe. Weitaus wichtiger für den Werdegang war nach dem Studium die Beschäftigung als Kommunikationselektroniker bei der UBoot- Abwehr der australischen Luftwaffe. Mit seiner ersten Linie von Nadeleinschüben, die er in England für nicht genug beachtet befand, siedelte er um ins HiFi- Mutterland, das er mit Ausnahme des kleinen Ausflugs auf die Bohrinsel und einem Zwischenspiel in den USA, nicht mehr verlassen hat. In den Jahren ist eine kleine, feine Produktpalette zustande gekommen, die beständig gepflegt und ausgebaut wird. Der Plattenspieler The Rock ist jedoch schon immer das Gerät, das den Leuten im Gedächtnis haftet; er besitzt halt das Alleinstellungsmerkmal des vorne „geführten“ Headshells – eine höchst ungenaue Beschreibung, dazu aber später. Der aktuelle Rock 7 ist ein angenehm kompakter Plattenspieler, der sich wirklich in jeder Ecke aufstellen lässt. Die Motordose mit integrierter Steuerung ist zum einen sehr kompakt, zum anderen lässt sie sich durch eine geeignete Aussparung trotz freier Aufstellung extrem nah am Laufwerk positionieren. Die Geschwindigkeitsumschaltung erfolgt ganz einfach durch Umlegen des Gummiriemens am Pulley. Die Basis besteht im Wesentlichen aus einer dicken Stahlplatte, die für einen guten Teil der 13 Kilo Masse des Rock 7 verantwortlich zeichnet. Für die nötige Entkopplung von der Stellfläche sorgt eine außergewöhnliche Subchassiskonstruktion: Drei gefederte Füße wären alleine noch keine Sensation – die Federn werden aber noch einmal durch drei pneumatische Dämpfer in ihrer freien Schwingung gehemmt – so sinkt die Resonanzfrequenz des schwingenden Chassis auf eine optimale Frequenz. Eine solche Konstruktion habe ich zuletzt im seligen Braun PS500 gesehen, der neben Federn noch über Öldruckdämpfer verfügte – genial, wenn funktionsfähig, eine Katastrophe, wenn die Dämpfer nach Jahren verschlissen sind und ihren Inhalt ins Geräteinnere abgegeben. Aber zurück zum The Rock: Durch das ausgeklügelte Subchassis ist die Aufstellung auf normalem Mobiliar kein Problem. Ich hatte das Gerät teilweise auf meinem Esstisch stehen und habe mit dem Kopfhörer auf den Ohren Plattenrezensionen geschrieben: Keine Spur störender Resonanzen oder auch ein Hauch von Unruhe in der Wiedergabe. Aber weiter mit der Technik: Das Lager ist mehrteilig aufgebaut – die Lagerbuchse ist in der Basisplatte versenkt. Auf dem Spiegel der Messingbuchse ruht eine 8 Millimeter durchmessende Edelstahlkugel – der Dorn hat denselben Durchmesser und besteht aus dem gleichen Material, das für optimale Reibungsarmut feingeschliffen wurde. In die obere Spitze des Dorns ist ein Gewinde eingeschnitten, in das eine optionale Plattenklemme eingeschraubt werden kann. Bemerkenswert bei der Konstruktion ist die strikte Trennung der Einzelteile: Der Subteller aus gedrehtem Aluminium wird einfach auf den Lagerdorn aufgesteckt – ein Sprengring hält ihn präzise auf Höhe. Auf dem unteren, größeren Durchmesser sorgt der Riemen für den nötigen Antrieb, während auf den oberen Zylinderabschnitt der Hauptteller gesteckt wird. Dessen exakte Führung übernimmt ein eingelassener Metallring, während die Hauptmasse des Tellers aus dem bewährten POM besteht – ein in analogen Kreisen aufgrund seines fast optimalem Resonanzverhaltens immer beliebteres Material. Die Einbuchtung in der Mitte ermöglicht in Zusammenarbeit mit der Klemme ein komplett planes Anpressen der aufgelegten Platte – angesichts der leider merklich abnehmenden Qualität der Endkontrolle in den Presswerken eine allemal empfehlenswerte Investition. Der Tonarm ist unzweifelhaft als Jelco-Zehnzöller zu identifizieren, der auf einem Ausleger samt wechselbarer Basis montiert ist. Der gerade, kardanisch gelagerte Arm gilt zu Recht als einer der besseren Vertreter seiner Zunft der bezahlbaren OEM-Tonarme – nicht zuletzt greifen zahlreiche sehr renommierte Firmen auf den japanischen Spezialisten zurück. Die durch den Tonarm ungleich verteilte Gewichtskraft, die zu einer Schiefstellung des Subchassis führen würde, wird durch einen gegenüber angebrachten Ausleger mit Kompensationsmasse ausgeglichen. Kommen wir aber nun zur Hauptattraktion: Ein weiterer, schwenkbarer Ausleger wird parallel zur Bewegung der Nadel über die Schallplatte vor dem System positioniert, so dass ein am Headshell befestigtes „Paddel“ in einer Rinne mit Silikonöl läuft und so die Bewegung des Arms bedämpft. Paddel in Anführungszeichen, weil es sich um ein dünnes Röhrchen handelt, das vertikal die effektive Masse stärker erhöht als horizontal. Das Beste an der Angelegenheit ist, dass sich das Teil ganz einfach an jedem handelsüblichen Tonarm oder Headshell mit durchgängigen Löchern montieren lässt – das Prinzip des Townshend steht also fast allen Tonarmen offen. In unserem Testmodell war ein Zyx R50 „Bloom“ montiert – das Einsteigermodell des japanischen Tonabnehmerspezialisten und ebenso Bestandteil dieses von Audioplan angebotenen Komplettpakets wie das sehr solide und hochwertige gemachte Phonokabel. Die Verarbeitungsqualität des Townshend ist in Ordnung – keine sensationelle Ästhetik, man merkt, dass der Konstrukteur gelernter Ingenieur ist. An ein paar relativ stark verwellten Platten habe ich kaum den Dämpfungseffekt des nicht extrem viskosen Öls beobachten können – hörbares Rumpeln der Platte ließ sich dagegen nicht einmal mit Kopfhörer feststellen. Ganz ehrlich: Jedes Mal, wenn der Tonabnehmer nach dem Aufsetzen die Rille gefunden hatte, bin ich automatisch in andächtiges Schweigen verfallen: Man hört schon, bevor man etwas hört, dass es großartig wird. Und so war es dann auch – der Rock 7 macht seinem Namen alle Ehre: Wie in Stein gemeißelt steht die räumliche Abbildung, da wandert nichts oder fasert aus – gerade bei Soloinstrumenten vor einem großen Orchester wichtig für die räumliche Balance zwischen dem Einzelkämpfer und seiner Begleittruppe. Bei der schottischen Fantasie Max Bruchs stellt der Rock 7 David Oistrach perfekt frei, ohne ihn irgendwie künstlich vom Orchester zu isolieren oder ihn gar in einen anderen raumakustischen Kontext zu stellen. Nein, die Trennung zwischen Soloinstrument und großem Klangkörper gelingt auf eine sehr natürliche und organische Art und Weise. Selbstverständlich kann der Townshend auch die akustischen Gegebenheiten des Aufnahmeraums präzise wiedergeben – man höre sich nur einmal auf den wiederveröffentlichten Symphonien Bruckners und Mozarts mit dem Concertgebouw Orchestra unter Eugen Jochum an. Auf der einen Seite die Linzer von Mozart, eingespilet in einem eher trockenen Saal, der einen gleichmäßig kurzen, fast dunklen Nachhall besitzt – auf der anderen Seite die Fünfte Bruckners, live eingespielt in Benediktbeuern mit einem viel längeren und lebendigeren Nachhall, der fast schon wie ein weiteres Instrument wirkt. Der Rock 7 stellt dies alles mühelos dar. Kongenialer Mitspieler ist dabei das Zyx-System, das sich keinerlei Schwäche erlaubt, im Bass von der Dämpfung des Townshend dabei enorm profi tiert und eine Tiefe und präzise Kraft an den Tag legt, von der viel teurere Systeme ohne diese Unterstützung nur träumen können. Auch der Mittel- und Hochtonbereich profitieren von der enorm ruhigen Basis, die gelegt wird, und geben den hörbar erweiterten dynamischen Spielraum gerne an den Hörer weiter. Bei allen Arten von verstärkter Musik ist der stoische Townshend erst recht in seinem Element, kann er doch die gemeinsten Dynamikattacken völlig ungerührt abtasten und in Schallenergie umsetzen. Natürlich wird durch die Dämpfungsrinne aus dem Antriebskonzept der Konstruktion immer noch kein riesiges Masselaufwerk – der Rock 7 bringt jedoch die musikalische Information auf den Punk, und das ist es doch, was zählt. Denn was ihm an letzter Mächtigkeit und Durchzugsvermögen vielleicht noch zu den ganz großen Dickschiffen fehlt, macht der Townshend locker wett durch seine einmalige Bandbreite zwischen Dynamikspitzen und der absoluten Stille, die er wie kein Zweiter zelebriert.Fazit
Unterm Strich ist es eine einfache Sache, die den Townshend Rock 7 einzigartig macht. Die Dämpfungswanne direkt vorne am Headshell sorgt für so viel Ruhe in der Wiedergabe, dass ich ausnahmsweise mal den oft bemühten Satz von den Platten, die ich so noch nicht gehört habe, zitieren muss. Große Klasse zu einem bezahlbaren Preis!Kategorie: Plattenspieler
Produkt: Townshend The Rock 7
Preis: um 3500 Euro
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