Musikrezension: The National – Trouble Will Find Me (4AD)

Da ist es also endlich, das Album nach dem Überflieger „High Violet“ von 2010. Hat sich das Warten gelohnt? Aber sicher doch. The National stemmen die gewaltige Erwartungshaltung, mit der sie sich nach 600.000 verkauften Exemplaren des Vorgängers zweifellos konfrontiert sahen, mit links. Und der Fünfer aus Brooklyn tut das vermutlich einzig Richtige in seiner Situation: Die Herren knüpfen nahtlos dort an, wo sie bei „High Violet“ aufgehört hatten. „Trouble Will Find Me“ präsentiert melancholische dreizehn Titel von mal mehr, mal weniger zerbrechlicher Schönheit. Eingängige Melodien präsentieren, ohne sich dabei in Trivialität zu verlieren – das beherrschen „The National“ perfekt, ich bin geneigt zu behaupten: Das klappt mittlerweile sogar noch perfekter als auf „High Violet“. Anspieltipp: „Fireproof“, eine wunderschöne Midtempo-Nummer mit Ohrwurmqualitäten, die auch beim zehnten Mal Anhören noch funktioniert. Das darauf folgende „Sea of Love“ zieht danach in genau dem Maß das Tempo an, damit das Durchhören des Albums interessant bleibt. Das klappt ausgezeichnet, jeder Titel hat seine individuellen Qualitäten, und obwohl jeder einzelne eine sehr typische The-National-Arbeit ist, funktioniert das Paket bestens. Den Klangfan wird‘s freuen, dass das Album bei 4AD erschienen ist, dieses feine Label verstand es schon immer, exzellent klingende Indie- Produktionen auf den Markt zu bringen. „Trouble Will Find Me“ ist da keine Ausnahme: Das Album klingt sehr fein und detailliert, stellt die Gesangsstimme schön heraus und sortiert das gesamte Geschehen bestens auseinander. Die beiden dicken Scheiben sind recht gut produziert, hier und da trüben ein paar Nebengeräusche das Bild. Zum Vinyl im Klappcover gibt‘s einen Download-Gutschein.

Fazit