Musikrezension: Ida Sand - My Soul Kitchen (ACT)

Von Beginn ihrer Karriere an hat sich die schwedische Sängerin dem Soul verschrieben. Wie sehr sie dieses Genre verinnerlicht und selbst mit Leben füllt, zeigt sich vor allem daran, dass ihre selbst komponierten Songs wie selbstverständlich neben Genreklassikern von Al Green, Stevie Wonder und Ray Charles bestehen können und dabei mindestens deren Klasse erreichen. Ihr aktuelles Werk „My Soul Kitchen“ hat sie gemeinsam mit Stockholm Underground eingespielt, die Nils Landgrens erster „Funk Unit“ entstammen. Dieser hat „My Soul Kitchen“ übrigens produziert und ist auf dem Song „If You Don’t Love Me“ auch als Posaunist und Sänger aktiv. Ida Sands Spektrum ist wahrlich faszinierend, denn ihre leicht rauchige und warm-raue Stimme kann die Stimmungen der Originale perfekt wiedergeben und ihnen dennoch ihren eigenen Stempel aufdrücken. „I Believe to My Soul“ ist augenblicklich als Ray-Charles-Nummer zu identifizieren und auch die etwas härtere Gangart von John Fogertys „Born on the Bayou“ wird auf beeindruckende Art und Weise transportiert. Dass ihr die ruhigen Töne ebenso gut liegen, demonstriert sie mit ihrer eigenen Komposition „I Have Nothing Left for You“, das tief unter die Haut geht. Noch zu erwähnen ist, dass Ida Sand zusätzlich am akustischen und dem Wurlitzer-Piano sitzt und auch damit beeindrucken kann. Auf „Just Kissed My Baby“ zeigt ihre Begleitband, zu welchen Großtaten sie imstande ist und mal so richtig einen raushaut. Allen zwölf Stücken muss man bescheinigen, dass sie von großer musikalischer Qualität sind und trotz ihres hohen Gehalts entspannende Unterhaltung bieten. Sämtliche Zutaten sind bestens aufeinander abgestimmt und machen aus „My Soul Kitchen“ eines der besten Vocal- Alben, derer man derzeit habhaft werden kann.

Fazit