Musikrezension: Don Henley - Cass County (Capitol Records)

Der  nächste  der  gestandenen  Herren  meldet  sich  mit  neuem  Album  zurück:  Don  Henley,  als Sänger der Eagles zu Ruhm und Ehren gekommen,  ist  auch  solo  keine  kleine  Nummer  und sowohl in der Rock and Roll – als auch in  der Songwriter‘s Hall of Fame verewigt. Seit  1989  hat  Henley  es  auf  genau  drei  Alben  gebracht,  in  Anbetracht  seines  nennenswerten  Vermögens  muss  er  seinen  Lebensunterhalt  auch  nicht  mehr  jeden  Tag  einspielen.  „Cass  County“ ist ein über längere Zeit gewachsenes,  extrem  entspanntes  und  von  viel  Gastprominenz geprägtes Werk. Es entstand zumindest  zum Teil in Nashville und man kann es ruhigen  Gewissens als reinrassiges Country-Album bezeichnen. Die Liste der Gastmusiker liest sich beeindruckend: Mick Jagger (der hier übrigens  eine ganz ausgezeichnete Figur macht), Merle Haggard, Lee Amm Womack, Alison Krauss  – um nur mal ein paar der prominentesten Namen in die Runde zu werfen. Henley und seine  Begleiter erzählen die klassischen amerikanischen Geschichten von den Irrungen und Wirrungen des Lebens, vom Wiederaufstehen, vom Scheitern, aber auch vom Klimawandel und  seiner Bedeutung für den kleinen amerikanischen Farmer. Country ist letztlich nichts als die  amerikanische Variante des deutschen Schlagers und das muss man mögen. Eagles-Anleihen  gibt’s einige, das mag dem einen oder anderen das Anbandeln mit der Platte erleichtern. Vom  ziemlich rockigen „That Old Flame“ abgesehen ist das Album ziemlich balladesk geraten. Es  klingt übrigens ziemlich gut, schön „fluffig“ und gut sortiert. Wir haben die Deluxe-Edition  vorliegen, da gibt’s zu den zwei perfekt produzierten 180ern noch ein hübsches Booklet dazu.

Fazit