Musikrezension: Voivod – Synchro Anarchy (Century Media)

Yesssss! Voivod sind wieder da! Okay sie waren nie ganz weg – doch immer wenn ich eine neue Scheibe der Kanadier in den Händen halte, freue ich mich vorab auf die wahrscheinlich charakterstärkste Musik, die das Jahr zu bieten hat. Das geht nun seit 40 Jahren und ganze 15 Studioalben lang so. Ich habe Voivod zwar erst mit ihrem grandiosen „Nothingface“-Album kennen- und lieben gelernt, doch auch die vorhergehenden Alben goutiere ich gerne. Auch das auf „Nothingface“ folgende „Angel Rat“ beeindruckte mich zutiefst und spielte neben den Outputs von Cynic und Atheist eine große Rolle für meine Faszination mit progressiver Musik außerhalb des engen Death-Metal- Korsetts meiner Jugend. „Synchro Anarchy“ enttäuscht meine Vorfreude dann auch in keinster Weise. Wie immer mixen Voivod ihren spacigen Thrash-Sound mit etwas Punk und bauen gleichermaßen mitreißende wie komplexe Sound- und Songstrukturen auf. Ich kenne keine andere Band, sie so konsequent ihre eigentlich total schrägen Akkord- Harmonien durchhält, ohne auch nur im Ansatz Gefahr zu laufen, sich stilistisch wiederholend totzuspielen. Und andererseits so verrückt gebrochene Rhythmen wie im Titeltrack einzubauen. Oder die Temposteigerung in „Planet Eaters“. Und immer wieder versprengte, faszinierende Soundschnipsel und halluzinogene Melodien. Genial. Wie immer spielen Voivod auf „Synchro Anarchy“ qualitativ deutlich über dem Durchschnitt – und ich finde, dass sie es dieses Mal sogar wieder über ihren eigenen Durchschnitt geschafft haben, wenn auch nicht ganz auf das Niveau der beiden Mega-Kracher „Nothingface und „Angel Rat“. Aber das wäre auch wirklich viel – zu viel – verlangt.

Fazit