Musikrezension: Anna B Savage – n|FLUX (Cityslang)

Kennt jemand die von mir sehr geschätzte Katharina Nuttall? So ein wenig fühle ich mich bei „in|FLUX“an deren Debüt „Cherry Flavor Substitute“ erinnert. Wobei Anna B Savage dramatischer, theatralischer singt – das muss man mögen. Kompositorisch jedenfalls ist „in|FLUX“ voll auf der Höhe. Der Nachfolger von Anna B Savages hochgelobtem Debütalbum „A Common Turn“ wirkt in weiten Teilen in sich gekehrt („I Can Hear the Birds Now“), schafft es allerdings, mit seiner Intensität und spannenden Rhythmen und Melodien wie im großartigen „Pavlov’s Dog“, immer präsent und interessant zu bleiben – mal weit und offen, mal intim und nah. Keine leichte Übung, dieser Spagat – aber eine, die Anna B Savage mit Bravour und Leidenschaft meistert. Auch die Lyrics sind herausfordernd und nichts zum Nebenbei hören, denn „in|FLUX“ behandelt das komplexe Thema Dualität|FLUX“ behandelt das komplexe Thema Dualität. Dabei stellt Anna unter anderem die Frage, wie zwei (oder mehr) gegensätzliche Ideen, Gedanken und Gefühle zur gleichen Zeit in einem Menschen existieren können – und beantwortet sie mit ihrem eigenen Weg, diese Widersprüche zu akzeptieren, zu verstehen, dass diese Dinge nebeneinander existieren können und dass man diese Unsicherheiten oder „Flüsse“ als Teil des menschlichen Daseins akzeptieren kann. Zweifellos intensiv, aber wertvoll. Die Pressung ist makellos, und auch klanglich kann sich das Album hören lassen. Die Aufnahmen zu „in|FLUX“ wurden in Zusammenarbeit mit dem Mercury Award Gewinner Mike Lindsay (u.a. Lump, Tunng) in seinem Studio in Margate, UK, realisiert. Spannende Sache – diese Künstlerin sollte man im Auge behalten.

Fazit