Musikrezension: Inga Rumpf – Universe Of Dreams (EAR Music)

Inga Rumpf – Universe Of DreamsIn ihrer ersten Band saß Udo Lindenberg am Schlagzeug, mit „Frumpy“ und „Atlantis“ war sie vor allem in den Siebzigern international erfolgreich unterwegs, sie tourte mit Aerosmith und und Lynyrd Skynyrd. Jetzt wird die Grande Dame der deutschen Soul- und Blues-Szene 75. Anlässlich dessen gibt‘s ein neues Doppelalbum mit insgesamt 22 Titeln - teils neues Material, teils „Hidden Tracks“, bislang Unveröffentlichtes aus der mehr als ein halbes Jahrhundert andauernden Karriere der Sängerin. Platte Nummer eins enthält neues Material, das Inga Rumpf in den letzten Monaten geschrieben hat. Sie bewegt sich dabei sicher auf bekanntem musikalischem Terrain zwischen Rythm‘n‘Blues, Soul und Gospel und verdammt – sie kann‘s noch. Charismatisch und ausdrucksstark agiert die gebürtige Hamburgerin auf dem Longplayer, der weit mehr ist als eine Geburtstagsfingerübung. Das Ganze klingt frisch, die meist amerikanische Begleitmannschaft ist hochklassig. Große Klasse: „I Wrote A Letter“ und das sehr bluesige Titelstück, das dramatische „One Man Band“ gefällt mit staubiger Präriestimmung. Platte zwei hingegen ist ein völlig anderes Ding – kein Wunder, hier sind zum Teil ziemlich alte Archivschätzchen dabei. Da gibt‘s dann auch ungenierte Achtziger-Keyboards („Can‘t Stop Myself“). Auf „Dance It Up“ bedient kein Geringerer als Keith Richards die Gitarre, auch das stammt ohne Zweifel aus den Achtzigern. Sehr schöne Retrospektive mit erstaunlicher Bandbreite. Klanglich freut uns vor Allem das neue Material, die Scheibe tönt nämlich sehr aufgeräumt und knackig, hat Drive und Differenzierung – die darf auch gerne auf die gute Anlage. Die beiden 180-Gramm-Scheiben sind gut gefertigt, leider gibt‘s keine Extras im Gatefold.

Fazit