Genre: Bossa-Jazz

Nanny Assis, 1969 ins Salvador, Bahia, im Nordosten Brasiliens geboren, ist hierzulande sicherlich nicht jedem ein Begriff. Erst recht nicht unter seinem eigentlichen Vornamen, Rovanio. Schon im Alter von 7 Jahren spielte er Musik – Schlagzeug – und sang, und alsbald verdiente er sich in diversen Bands mit Auftritten in Rock-Clubs und beim Karneval Geld dazu. Dann studierte er Linguistik und portugiesische Literatur – doch der Wunsch danach, Berufsmusiker zu werden, starb nie in ihm. Als die in Austin, Texas, ansässige Band Rolling Thunders im Jahr 1993 nach einem Samba- Percussionisten suchte, ergriff Nanny alias Rovanio die Chance und tourte anschließend mit der Band durch die USA und Europa, bevor er 1999 nach New York zog. Auf „Rovanio“ beeindruckt Nanny Assis als Bossa/Jazz-Sänger, Percussionist und Gitarrist mit einfühlsamen Arrangements, die tief in der musikalischen Tradition seiner brasilianischen Heimat verwurzelt sind und geschickt Elemente der „westlichen Welt“ damit verknüpft. Nanny Assis wollte mit diesem Album sein „wahres Ich“ zeigen – daher auch der Titel. Und wenn er das nach eigenen Angaben geschafft hat, dann ist er ein liebenswerter, facettenreicher und schöner Mensch. Das Album stellt sich als Kaleidoskop von Stilen, Texturen, Ideen und Sprachen dar. Insgesamt ist das Album eher ruhig und „mellow“, mit sanften Orchestersätzen, gestreichelter Percussion und der Unterstützung von allerlei Größen der Szene wie Bassist Ron Carter. Klanglich gehört „Rovanio“ zur absoluten Crème de la Crème, und die Pressung ist maximal ruhig und sauber geraten. Da diese Ausgabe auf nur 999 Stück limitiert ist, heißt es: Zugreifen, so lange es sie noch gibt!

Fazit