Musikrezension: Kayak – Out Of This World (Inside Out Music)

Fast 50 Jahre ist es her, dass Kayak ihr Debüt „See See the Sun“ (nein, kein Fehler) veröffentlichten. Damit ist einigermaßen klar, dass auf dem achtzehnten Longplayer der Niederländer keine moderne Mucke zu hören sein dürfte. Und das stimmt– macht aber auch gar nichts, denn qualitativ liefern die fünf Jungs echte Prachtware ab. Kompositorisch irgendwo im Dunstkreis von Yes, Camel und ihren zeitgenössischeren Landsleuten Ayreon angesiedelt, brillieren gerade die Instrumentalisten rund um Sänger und Keyboarder Ton Scherpenzeel. Die Band spielt unglaublich gut aufeinander eingespielt, man merkt, dass das gegenseitige musikalische Verständnis sehr ausgeprägt ist. Das kräftige, präzise Drumming von Hans Eijkenaar legt ein solides Fundament für den (leider etwas zu) unauffälligen Bass von Kristoffer Gildenlöw (ex-Pain of Salvation), die schwebenden Melodien des Keyboards und die sehnsuchtsvollen Soli des Gitarristen Marcel Singor. Nein, hier geht’s nicht um Power und Aggression, auch nicht um maximale Originalität oder Innovation – Kayak spielen auch auf „Out of this World“ meistens das, was sie am besten können: Sensible, mitreißende, introspektive, bis ins kleinste Detail auskomponierte Songschönheiten, manchmal hart an der Kitschgrenze – doch das gehört in diesem Genre eben dazu. Dass die Jungs verdammt viel Spaß an der Freude haben, blitzt auch mehr als einmal durch. Die Pressung ist sauber, der Klang aufgeräumt, wenn auch dynamisch etwas flach.

Fazit