Musikrezension: Sarah Blasko – Depth of Field (MVKA)

Sarah Blasko ist zweifellos eine der beliebtesten Singer/Songwriter Australiens, und mit „Depth of Field“, ihrem mittlerweile sechsten Studioalbum, präsentiert sie sich mit einem brandneuen Sound. Vollgepackt mit geradezu ausgelassenen Piano-Akkorden, flirrenden Streichern, pluckerndem Bass und insgesamt echt üppiger Instrumentierung, vermischt sie die Welten der elektrischen und akustischen Musik. Und mit ihrem einzigartigen, eigenartig wehmütigen, zerbrechlichen und zugleich kraftvollen Gesang verzaubert sie mich nicht nur in der Vorabsingle „Phantom“ mit dem kongenial disharmonischen Pianosatz, sondern ganz besonders in „Another“, dessen Bridge mit ihrem tiefen, weichen Bass und der tollen Melodie den unvorbereiteten Autor fast zu Tränen rührt. In „Everybody Wants to Sin“ überrascht Blasko mit einem Tangorhythmus, dessen stakkatoartige Phrasierung von federnd leichten Drums weich aufgefangen wird – und so im Zusammenspiel mit den dramatischen Streichereinlagen das in den Lyrics beschriebene Spannungsfeld zwischen Versuchung und Widerstehen perfekt nachbildet. „Read My Mind“ wirkt zu Beginn leicht und einfach komponiert und entwickelt im Laufe des Tracks dann einen Sog, der sich aus der in höchsten Höhen schraubenden Stimme von Blasko, den flirrenden Streichern und dem repetitiven und sich steigernden Grundmotiv ergibt. Das liest sich jetzt alles vielleicht ziemlich analytisch – dabei ist die Musik selbst emotional und ergreifend. Das Ding ist: Sie macht es dem geneigten Hörer sehr einfach, nachzuvollziehen, warum sie so gut ist.

Fazit