Musikrezension: Alcabean – Confessions (Nordsø Records / We Are Suburban)

Die Formation Alcabean ist erst seit kurzer Zeit im Business, vollzieht aber bereits ihre erste Wandlung, womit sie ihre Fanbase möglicherweise erschreckt oder – was viel wahrscheinlicher ist – auf breiter Front ausweitet. Hörten sie sich auf ihrem Erstling „Head Down“ noch an wie die Housemartins auf Speed, weicht der raue und ungeschliffene Sound auf „Confessions“ über weite Strecken einer an New Order erinnernden Ästhetik, die kultivierter und erwachsener daherkommt. Die Brüder Victor Felix (Gesang & Gitarre) und Julius Ludvig (Gesang & Bass) Ryle Schack haben diese Wandlung dank ihrer ausgeprägten Kreativität in relativ kurzer Zeit vollzogen. Dies manifestiert sich in zehn neuen Songs, die aufsehenerregend verpackt sind. Das Artwork der ersten LP der dänischen Band ist minimalistisch, was sich im Innenteil fortsetzt. Das Vinyl ist in ein unschuldiges Weiß getaucht, die Label sind unbeschriftet und der Sound von ätherischer Reinheit. Das alles ist ungemein passend für die vor Energie strotzenden Songs der insgesamt acht beteiligten Musiker. Die eingängige Melodik vieler Stücke paart sich mit stoischen Bass-Lines, der Kopf folgt dem Rhythmus der Drums, während man sich zum Beispiel dem Stück „Rookie“ hingibt. Dieses entfaltet eine ungeheure Sogwirkung, bevor es unvermittelt abbricht, aber nur um von „Hollywood“ abgelöst zu werden, das positive Stimmung verbreitet. Ohne Frage hat Alcabean die nötige Substanz, das Indie-Pop-Rock-Genre mit frischer Energie zu versorgen. So schaffen sie es, in den Clubs für ausgelassene Stimmung zu sorgen, und bieten auch dem qualitätsbewussten Heimhörer ein Stück Vinyl an, das als kleines Kunstwerk daherkommt. Wer etwas für gitarrenlastige Indie-Mucke übrig hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.

Fazit