Musikrezension: The Vintage Caravan – Gateways (Nuclear Blast)

Im zarten Altern von gerade mal zwölf Jahren gründeten ein paar Jungs aus der Nähe von Reykjavik (Island) im Jahre 2006 eine Band, und schon drei Jahre später erschien das selbstbetitelte Debütalbum, gefolgt vom Zweitling „Voyage“ auf dem größten isländischen Label Sena. Unter elterlicher Begleitung wurden die ersten Konzerte gespielt und die internationale Reputation ließ nicht lange auf sich warten – ebenso wie das Interesse internationaler Labels. Mit dem dritten Album heuerte The Vintage Caravan beim deutschen Metal-Verlag Nuclear Blast an, und das, was heute, zwölf Jahre nach Gründung der Band auf dem vierten Album „Gateways“ zu hören ist, straft die Wahrnehmung einer jungen Band Lügen: So ausgefuchst, erwachsen, kreativ und mit allen kompositorischen Wassern gewaschen, wie The Vintage Caravan sich auf „Gateways“ geben, dürfte wohl niemand eine Band im Durchschnittsalter von 24 Jahren dahinter vermuten. Viel eher hört es sich so an, als spielten hier Veteranen ihres Fachs auf der Höhe ihrer Zeit und mit immer noch loderndem Feuer der Begeisterung durch das Repertoire ihrer Jugend: Cream, Black Sabbath, Led Zeppelin und so weiter – ohne zu kopieren und mit einem gewissen Etwas, mit Wendungen und musikalischen Kabinettstückchen, die man bei den Vorbildern so nie gehört hat. Einen Song als Anspieltipp herausstellen möchte ich eigentlich nicht – zu homogen ist das Qualitätslevel des Trios auf „Gateways“, zu unterschiedlich dabei die Komponenten der einzelnen Tracks, die in der Summe eine großartige Scheibe ergeben. Ein bisschen härter als die großen Vorbilder gehen die Isländer zu Werke, sollten dabei jedoch in einem auch für Fans der vorgenannten Bands akzeptablen Rahmen bleiben.

Fazit