Royal Republic – Lovecop

Royal Republics neues Oeuvre „Lovecop“ – das insgesamt erst fünfte Album der immerhin schon siebzehnjährigen Bandgeschichte – ist ein bisschen wie so eine dicke, bunte, übersüße Kaugummikugel aus dem 10-Cent-Straßenautomaten: Man weiß, dass es nicht wirklich von höchster Zutaten-Qualität ist – aber irgendwie schmeckt es doch ziemlich geil.


Und irgendwie ist das dann ja auch eine Leistung des Herstellers/Produzenten, dass er/sie für einen gewissen sündhaften und oft verschämt versteckten Genuss sorgen kann, ohne wirklich das höchste Maß an Komplexität und Ressourcen reinzustecken. Das Rezept von Royal Republic ist das von AC/DC, aber auf Steroiden: Solider (Hard) Rock, dem man auch mit drölfzig Bier intus noch gut folgen kann – und der dann wahrscheinlich noch mehr Spaß macht –, handwerklich richtig, richtig gut gemacht und mit viel Verve umgesetzt. Aber mal im Ernst: So ganz ernst nehmen sich die Jungs aus Malmö sicherlich nicht. Denke ich mal. Hier geht es um den puren Spaß, und zwar beim Machen ebenso wie beim Hören.


So soll es ja eigentlich auch sein. Die besten Momente entstehen aber doch, wenn es dann doch mal etwas komplexer wird als bei den ersten beiden Tracks (das Intro nicht gezählt). „Wow! Wow! Wow!“ zum Beispiel ist ein mitreißender Funk-Rock‘nRoller mit Ohrwurmqualitäten. Aber auch das folgende „Freakshow“ rockt stampfend und groovy, während „Lazerlove“ überzeugend eine 80er-Jahre-Stadion-Rock-Ballade imitiert. Und damit haben mich die Schweden dann auch überzeugt: Kinderkaugummi ist geil! Es muss eben nicht immer intellektuell verbrämter Progressive-Rock sein. Aber eben doch meistens – zumindest für mich.

Fazit