Musikrezension: Belle and Sebastian – Write About Love (OLE)

Belle and Sebastian sind eine schottische Indie-Band, die schon seit 1996 Alben veröffentlicht. Damals trafen sich der arbeitslose Sänger und Songwriter Stuart Murdoch und der Bassist Stuart David in einem staatlich geförderten Musikkurs und begannen, gemeinsam zu komponieren. Schnell gesellten sich weitere Freunde dazu, bald entlieh man einem Kinderbuch den Bandnamen und residiert seitdem auf dem Olymp des Indie-Pop. Nach einer vierjährigen Pause melden sich die Schotten nun zurück. „Write About Love“ ist dabei nicht nur Albumtitel, sondern Programm, alle Songs handeln vom wohl wichtigsten Thema des Lebens. Dramatisch Düsteres ist bei einer solchen Thematik eher nicht zu erwarten, und so sind Belle and Sebastian elf Titel lang damit beschäftigt, alles ziemlich schön zu finden. Das Ganze ist teilweise ein bisschen belanglos, das aber zweifellos auf hohem Niveau. Auf dem neuen Album gibt’s mehr Elektronik und weniger Rockelemente zu hören als früher, und auch das wundert bei der Thematik nicht. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Konsequenz Belle and Sebastian es schaffen, das ganze Album über perfekte Popmusik abzuliefern. Man hätte wenigstens erwarten können, dass der Gastauftritt eines Superstars wie Norah Jones die perfekte Welt ein bisschen aus den Angeln hebt, aber nichts da, „Little Lou, Ugly Jack, Prophet John“ liefert nur einen ganz kleinen Schuss Exotik, und auch das passt perfekt ins Bild. Ordentlich klingen tut das Album zudem. Nicht auffällig spektakulär, aber rund. Im Hochton mit Glanz, aber nicht zuviel Pfeffer, unten herum dezent, aber mit Tiefgang. Die Platte ist prinzipiell gut gemacht, unser Rezensionsexemplar allerdings war mächtig krumm. Es gibt ein solides Klappcover mit Texten, das geht in Ordnung so. 

Fazit