Musikrezension: Tornado Wallace - Lonely Planet (Running Back)

Das beim deutschen Label Running Back erschienene „Lonely Planet“ ist das erste Album des in Berlin lebenden australischen Künstlers Tornado Wallace, bürgerlich Lewis Day. Ein genauerer Blick auf das Label lohnt hier in jedem Fall: Running Back wird von dem Musikjournalisten und DJ Gerd Janson betrieben, der u.a. einer der Stamm-DJs des Offenbacher Clubs Robert Johnson ist, einem Tanzlokal mit internationaler Strahlkraft und einem „Händchen“ für geschmackvolles Programm. Janson steht für einen sehr geerdeten Musikstil. Als DJ selbst eher in den Bereichen House und Disco beheimatet, verhilft er hier Tornado Wallace zu einem Albumdebüt, bei dem über jedem Song das Attribut „geerdet“ schwebt. Stilistisch irgendwo zwischen Ambient, Leftfield und Downtempo angesiedelt, geben die Kompositionen beim Zuhören immer wieder Raum für Assoziationen zur Natur, zu den vier Elementen.

Die eingesetzten Samples und Klänge spielen mit der Fantasie und dem Gefühl des Zuhörers und erlauben einen Blick „nach draußen“. Die Musik agiert zurückhaltend, begleitend und präsentiert sich dabei stets organisch, wie aus einem Guss. Das macht „Lonely Planet“ zur musikalischen Allzweckwaffe für Situationen, bei denen die Musik vielleicht etwas in den Hintergrund rückt: Wenn man zum Beispiel an einem regnerischen Tag mit netten Menschen ein gutes Gespräch führt oder im Strandhaus sitzend aufs Meer hinausblickt – dann ist dieses Album die ideale Begleitung.

A1 Lonely Planet

A2 Trance Encounters

A3 Today (Vocals: Sui Zhen)

A4 Warp Odyssey 

(Percussion: Mitch McGregor, Nicolaas Oogjes)

B1 Voices (Piano: David Hirschfelder)

B2 Kingdom Anamalia

B3 Healing Feeling

VÖ-Datum: 2017Anzahl Platten: 1Format: 12"Label: Running BackBestellnr./Katalognr.: RBLP09Mastered at: MixmasteringMastered by: LopazzProduced at: Killarra St. Studio, Quintagon Studios

Specials: Gatefold CoverPressqualität (0–10): 9

Fazit

Feuer, Wasser, Luft und Erde: Ein musikalisches Naturerlebnis, das sich nie in den Vordergrund drängt und uns daran erinnert, was wirklich wichtig ist.