Musikrezension: Shanti - Kiss the Sun (Savoy)

In der japanischen Sängerin Shanti sind viele Qualitäten vereint, die sich in ihrem aktuellen  Album  „Kiss  The  Sun“  widerspiegeln,  man  könnte  allerdings  auch  eine  der  zahlreichen vorangegangenen Veröffentlichungen aus dem Regal ziehen und würde ebenfalls mit Respekt goutieren, was einem dort präsentiert wird. Shanti bevorzugt die leichte  Form des Vocal-Jazz, der in Japan auch gerne die Grenzen zur Pop-Musik überschreitet,  was ich selten positiver meinte, als auf diesem Album. Shanti ist eine Absolventin des  Berklee College of Music und hat in ihrer noch jungen Karriere bereits mit internationalen  Größen wie Joe Sample und Peter Erskine zusammengearbeitet, außerdem mit der Crème  de la Crème der japanischen Musikszene. Sie betört den Hörer nicht nur mit ihrer klaren,  akzentuierten Stimme sondern schreibt inzwischen auch für einen Teil ihrer Songs die  Musik und auch die Texte. Wie gut sie das kann, ist bereits auf den ersten zwei Titeln des  aktuellen Albums zu hören, denn „Lucky to Have Someone Like You“ und „Wake Up to the  Sun“ bleiben nachhaltig im Ohr und überstrahlen sogar die nachfolgenden Remakes „For  the Love Of You“ und „Time After Time“, die durch Whitney Houston bzw. Cindy Lauper  bekannt sind. Aber auch auf diesem Feld liefert Shanti eine mehr als überzeugende Leistung ab, was auch an den dezenten, locker-luftigen Arrangements liegt, mit denen jeder Song das Flair eines Sommer-Hits verströmt.  Das Album endet mit einer sehr schönen Version des Jazz-Klassikers „So Many Stars“ und dem Song „Down Town“, dem einzigen Stück  der hervorragend verarbeiteten LP in japanischer Sprache. Je länger ich Shanti zuhöre ertappe ich mich dabei, wie ich das Internet nach  ihren weiteren Veröffentlichungen durchsuche und mir diese meiner „Wunschliste“ hinzufüge.

Fazit