Musikrezension: Christoph Bouet – Traces (Stockroom Records)

Bereits sein viertes Album veröffentlicht Christoph Bouet 2020. Das alleine wäre in der kurzen Schaffensphase ja schon bemerkenswert. Man muss aber dazu noch erwähnen, dass der Mann im „Hauptberuf“ bildender Künstler ist, was auch den Käufern seiner Alben zugute kommt.

Auch beim vierten Album gibt es für die Vinylausgabe ein limitiertes Gesamtpaket, das aus dem Gatefold-Album Album besteht mit einem großen Booklet und einem Kunstdruck im LP-Format, sowie einem mit dem Album thematisch verwandten Bildband mit Zeichnungen und Polaroid-Aufnahmen Bouets, die auf einer ausgiebigen USA-Reise entstanden sind, während die Zeichnungen Szenen aus der Western-Mythologie der USA illustrieren. Und amerikanisch geht es auch musikalisch zu, wieder etwas weg vom etwas düsteren Rock der letzten Produktion, hin zu einer etwas folkigeren Version seiner selbst, ohne aber an musikalischer Tiefe und Intensität einzubüßen.

Wie gewohnt hat Bouet alle Instrumente weitgehend selbst eingespielt, lediglich begleitet von einem Drummer. Dabei hat der musikalische Autodidakt inzwischen eine respektable technische Souveränität auf seinem Instrumentarium erreicht. Und stimmlich war er schon immer in der Lage, den Zuhörer gefangen zu nehmen. Konzeptionell strahlen die Songs eine Wehmut und Sehnsucht nach Nähe, aber auch nach Weite aus, die den Protagonisten der amerikanischen Country-Rockszene in den 60er und 70er Jahren in nichts nachsteht.

Fazit

Wieder einmal ein faszinierendes Album von Bouet, das man sich vor allem in der überreich ausgestatteten Limited Edition sichern sollte.