Musikrezension: Tobias Schössler - Sections (WWRecords)

Piano-Solo-Alben sind meistens nur dann kommerziell ein Erfolg, wenn ein großer Name vor den Tasten sitzt. Dass dieser Umstand ungerechtfertigt ist, beweist der zwar nicht ganz unbekannte, vom Popularitätsstatus eines Thelonius Monk oder Keith Jarrett jedoch recht deutlich entfernte Tobias Schössler auf seinem neuen Solowerk „Sections“ eindrucksvoll. Auf insgesamt sieben Tracks bedient er die gesamte Bandbreite von stillen, in sich gekehrten Momenten, die die feinfühlige Virtuosität des perfekt dosierten Anschlags erfordern, bis zu kraftvoller Emotionalität mit vollem Einsatz. Stille und Sturm liegen auf „Sections“ brüderlich vereint direkt nebeneinander und stechen in ihrem Kontrast umso prägnanter heraus. „Sections“ ist kurz, was die Spieldauer angeht (nur knapp 25 Minuten), daher kurzweilig und dank der minimalistischen Komposition auch sehr schnell zugänglich. Tobias Schössler macht diesbezüglich keine Gefangenen – er kreiert Nuancen der Deutlichkeit, der Abstufung und der schönen Fülle ohne Umschweife.

Ohne das konstante leichte Rumpelgeräusch im Hintergrund wäre auch die Note für Klang und Pressqualität eine Zehn – so bleibt die virtuelle Höchstnote der Musik allein überlassen.

A1 For Moondog

A2 Spaces

A3 Open

A4 Song in the Corner

B1 Cantus Morbidus

B2 Air

B3 Time

VÖ-Datum: 6.12.2017Anzahl Platten: 1Format: 12"Label: WWRecordsBestellnr./Katalognr.: LC 23436Recorded by: Steffen Lüdtke at fattoria musicaMixed and mastered by: Holger Siedler at ths studioSpecials: Gatefold, verschiedene Vinylfarben erhältlich

Pressqualität (0–10): 7–8

Fazit