Kategorie: Soundbars

Einzeltest: Philips Fidelio B8


Rundum- Atmosphäre

Soundbar Philips Fidelio B8 im Test, Bild 1
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Mit dem neuen Dolby-Atmos-Tonformat hat das Heimkino praktisch eine neue akustische Dimension dazugewonnen. Doch die aufwendige Umsetzung benötigt normalerweise viele Komponenten und ellenlange Kabel. Das muss aber nicht unbedingt so sein.

Mittlerweile sind einige Frontsurround- Systeme in der Lage, nicht nur den enormen Datenstrom des Dolby-Atmos-Formates zu verarbeiten, sondern diesen auch akustisch umzusetzen. Dank cleverem DSP und der richtigen Auswahl an Treibern braucht man dabei auch nicht auf die Höheneffekte zu verzichten, die einen nun noch besser in das Geschehen auf dem Bildschirm hineinziehen. So verhält es sich auch mit dem Philips-Fidelio-B8-Soundbar, der praktisch die komplette Heimkinoakustik in ein kompaktes System verpackt.



Ausstattung


Dennoch spart man bei Philips nicht an der Anzahl der verwendeten Treiber, denn keine noch so gute Signalverarbeitung ist in der Lage, Schallquellen vollständig zu simulieren. Einzig deren vermeintliche Position im Raum lässt sich beeinflussen, so dass der B8 als vollständiges 5.1.2-Surround- System natürlich eine Vielzahl an Chassis in seinem schlanken Gehäuse unterbringen muss.

Soundbar Philips Fidelio B8 im Test, Bild 2Soundbar Philips Fidelio B8 im Test, Bild 3Soundbar Philips Fidelio B8 im Test, Bild 4
So finden hier ganze 18 verschiedene Schallwandler Platz, die die verschiedenen Kanäle des verarbeiteten Tonformates ausgeben. Für die richtige Positionierung der Töne im Raum sind diese dabei nicht nur in der Gerätefront verbaut, sondern auch an den beiden Seitenkanten und der Geräteoberseite. Um dabei die beiden Höhenkanäle des Dolby-Atmos-Signals umzusetzen, nutzt der B8 die Zimmerdecke als Reflexiosnoberfläche, so dass der Schall an der Hörposition von oben zu kommen scheint. Um den nötigen Tiefbass, den man bei Actionblockbustern benötigt, kümmert sich ein externer Bassreflex-Subwoofer mit einem 8-Zoll-Tieftöner, der nach dem Downfire-Prinzip arbeitet, um seinen Schall ebenfalls bestmöglich im Raum zu verteilen. Abgesehen von den verwendeten Stromkabeln benötigt man keine Kabel, denn Soundbar und Subwoofer kommunizieren über eine Funkverbindung miteinander. Quellgeräte und Fernseher müssen allerdings weiterhin an den jeweiligen Anschlüssen verkabelt werden, doch dank der recht weit in das Gehäuse eingelassenen Steckplätze lassen sich die verschiedenen Verbindungen gut verbergen. Für die Übertragung zwischen Fernseher und Soundbar reicht sogar ein einziges HDMI-Kabel, denn Fernsehton kann hier per Audio-Return-Channel ebenfalls über den B8 ausgegeben werden. Für die unkomplizierte Übertragung von Musik bietet der B8 außerdem eine verlustfreie Bluetooth-Verbindung, die per Smartphone und Tablet genutzt werden kann.  

Praxis


Aufstellung und Inbetriebnahme des kompakten Surround-Wunders könnten also nicht einfacher sein. Nach dem ersten Pairing von Subwoofer und Soundbar müssen keine essenziellen Einstellungen mehr vorgenommen werden. Der B8 schafft es nämlich, auch ohne spezielle Einmessung an der Sitzposition an verschiedenen Stellen im Raum eine räumliche Schallabbildung herzustellen. Dennoch sollte man gerade im Hinblick auf die Höheneffekte der beiden Atmos-Kanäle einen Abstand von etwa zwei bis drei Metern zum Gerät einhalten, damit der Reflexionswinkel im optimalen Bereich bleibt. Die Stärke der Höheneffekte lässt sich in drei verschiedenen Stufen einstellen, damit diese die anderen Kanäle nicht überlagern. Auch Höhen und Tiefen lassen sich mit der Klangregelung des Gerätes in mehreren Stufen anheben oder senken. Für verschiedene Anwendungen bietet der B8 außerdem unterschiedliche Programmvarianten, die für Musik, Filme, oder eine verbesserte Stimmenwiedergabe ausgelegt sind. Im Smart-Modus erkennt das Gerät sogar eigenständig, welches Programm zurzeit am sinnvollsten ist und wählt je nach Nutzung den passenden Modus. Angetrieben von insgesamt etwa 400 Watt, von denen knapp die Hälfte dem aktiven Verstärkermodul des Subwoofers zufallen, schafft es der B8 dann, einen sehr räumlichen Klang zu entwickeln. Auch die Atmos- Wiedergabe über die Deckenreflexion funktioniert wunderbar und bildet einsetzenden Regen oder überfliegende Flugzeuge und Raumschiffe sehr realistisch ab. Wie bei Frontsurround-Systemen üblich, ist die Intensität der Rear-Kanäle natürlich nicht ganz so stark, wie es bei einem klassischen Surround-Set mit verschiedenen Lautsprechern der Fall wäre. Dennoch funktioniert der simulierte Rundumklang hier sehr gut, und benötigt schließlich keinerlei Einmessungen oder das Verlegen von meterlangen Kabeln über Decken und Wände. Actionszenen werden vom kabellosen Subwoofer mit einer gehörigen Portion Bass versorgt, während Dialoge, die über die beiden ovalen Center-Treiber ausgegeben werden, zu jeder Zeit verständlich bleiben, was den B8 zu einem guten Partner für jede Art von Film macht.

FAQ - Soundbars

Brauche ich eine Soundbar?

Moderne Flachbildfernseher bieten den integrierten Lautsprechern nur ein sehr begrenztes Volumen. Auch wenn die Hersteller aus den widrigen Voraussetzungen das Beste herausholen, setzt die Physik Klang und Lautstärke insbesondere im Tieftonbereich Grenzen. Gute Soundbars bieten bessern Klang, kräftigeren Bass, höhere Lautstärke, deutlichere Sprachverständlichkeit und meist auch ausgeprägtere Surround-Effekte.


Müssen TV und Soundbar von der gleichen Marke sein?

Nein, dank standardisierter HDMI-Schnittstellen müssen TV und Soundbar nicht von der gleichen Marke sein. Allerdings bieten viele TV-Hersteller die Möglichkeit, die eigenen Soundbars direkt über das Menü des Fernsehers und mit dessen Fernbedienung zu steuern.


Wie schließe ich eine Soundbar an?

Die Soundbar wird in der Regel mittels HDMI-Kabel an den HDMI-Anschluss mit Audiorückkanal (ARC oder eARC) angeschlossen. Alternativ kann auch der digitale optische Audioausgang des TVs (Toslink) genutzt werden. Verlustfreie Tonformate wie Dolby True HD können nur beim Anschluss über HDMI eARC übertragen werden.


Soundbar oder Sounddeck?

Eine Soundbar ist schlanker und wird vor den Fernseher gelegt. Dabei ist vor dem Kauf darauf zu achten, dass der TV genug Platz über der Standfläche lässt, damit der Bildschirm nicht durch die Soundbar verdeckt wird. Durch die schlanke Bauform benötigen die meisten Soundbars für eine kräftige Basswiedergabe einen zusätzlichen Subwoofer, der im Lieferumfang oft bereits dabei ist. Ein Sounddeck ist deutlich tiefer, hier wird der TV in der Regel einfach darauf gestellt. Durch das größere Volumen und mehr Platz für größere Lautsprecher bieten viele Sounddecks bereits ohne Subwoofer einen kräftigen Bass.


Was ist Dolby Atmos?

Manche Soundbars sind in der Lage, das immersive 3D-Tonformat Dolby Atmos wiederzugeben. Hierzu sitzen oben in der Soundbar leicht nach vorne angewinkelte Lautsprecher. Diese strahlen die Höhenkanäle von Dolby Atmos gegen die Decke ab. Durch die Deckenreflektionen hat man am Hörplatz den Eindruck, der Ton würde von oben kommen. So entsteht ein dreidimensionales Klangerlebnis.


Kann ich mit einer Soundbar auch Musik vom Handy hören?

Die allermeisten Soundbars besitzen Bluetooth, so dass Musik drahtlos vom Smartphone an die Soundbar gestreamt werden kann. Bei einigen Soundbars sind sogar Streamingdienste wie Spotify bereits ab Werk installiert.


Kann ich eine Soundbar an der Wand montieren?

In der Regel ja. Die meisten Soundbars bieten Vorbereitungen für die Wandmontage. Sounddecks hingegen benötigen eine feste Standfläche.


Brauche ich einen Subwoofer?

Insbesondere bei kleineren Soundbars ist ein zusätzlicher Aktiv-Subwoofer sinnvoll. Dieser erhält sein Signal in der Regel kabellos per Funk von der Soundbar, so dass er lediglich ein Netzkabel benötigt. Oft gehört der Subwoofer bereits zum Lieferumfang. Manche größere Soundbars sind bereits im Stand-Alone-Betrieb für den Full-Range-Einsatz inklusive Tiefbass ausgelegt. Hier ist es Geschmackssache, ob man noch kräftigeren und tieferen Bass möchte. Eine spätere Aufrüstung mit einem kabellosen Subwoofer ist in der Regel problemlos möglich.


Welche Erweiterungen gibt es?

Neben dem Subwoofer gibt es für viele Soundbars auch kabellose Rearlautsprecher. Diese werden hinter dem Hörplatz oder seitlich davon aufgestellt und verbessern die Surround-Effekte. Hier sind von einigen Herstellern sogar Modelle mit Akku verfügbar, welche komplett ohne Kabel auskommen und nur gelegentlich geladen werden müssen.

Fazit

Für atmosphärischen Surroundsound benötigt man nicht mehr zwangsläufig ein teures, platzraubendes Heimkinosystem, denn clevere Soundbars sind mittlerweile in der Lage, auch aus einer einzelnen Quelle packendes Kinofeeling zu schaffen. Der Philips Fidelio B8 bietet die Funktionalität eines 5.1.2-Systems in einem kompakten Soundbar und schafft es damit unkompliziert, auch im Wohnzimmer hervorragenden Kinoklang genießen zu können.

Bezugsquellen

Amazon
Mediamarkt
Saturn
Euronics
Otto

Kategorie: Soundbars

Produkt: Philips Fidelio B8

Preis: um 1000 Euro

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5/2017
4.5 von 5 Sternen

Oberklasse
Philips Fidelio B8

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Bewertung 
Ton 50% :
Surround 40%

Stereo 10%

Praxis 50% :
Ausstattung 20%

Bedienung 10%

Verarbeitung 20%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Gibson Innovations, Hamburg 
Telefon 040 808010987 
Internet www.philips.de 
Ausstattung
Funktionsprinzip Frontsurround + Subwoofer 
Frontsystem (B x T x H in mm) 52/1058/120 
Gewicht (in Kg) 12,5 
Abmessungen Subwoofer (B x H x T in mm) / Gewicht (in Kg) 510/240/302/0 
Farbe Grau 
Lautsprecher-Chassis 6 x 25-mm-Hochtöner, 2 x 20-mm-Hochtöner, 10 x 88 mm x 25 mm (8 x Tiefton, 2 x Breitband) / 1 x 8-Zoll-Tieftöner (Sub) 
Verstärkerleistung (W) Front/Sub 9 x 20 Watt/1 x 220 Watt 
Dekodierung:
Dolby Digital/ PL II/ DTS Ja / Nein / Ja 
Programme Smart, Music, Voice, Movie 
Radiotuner Nein 
Anschlüsse 2 x HDMI-Eingang, 1 x HDMI-Ausgang (ARC), 1 x Toslink optisch, 1 x S/PDIF koaxial, 1 x USB-A, 1 x 3,5-mm-Klinke, Bluetooth 
Besonderheiten 5.1.2-Sound, 4K-Passthrough, kabelloser Subwoofer, NFC, AptX-Bluetooth 
Preis/Leistung sehr gut 
+ Dolby-Atmos-kompatibe 
+ kabelloser Subwoofer 
+/- Nein 
Klasse: Oberklasse 
Testurteil überragend 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 22.05.2017, 13:59 Uhr
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