Kategorie: Aktivlautsprecher

Test High-End-Aktivlautsprecher · Nubert nuPro XS-4000RC


Es ist doch alles Gold, was klingt

Aktivlautsprecher Nubert nuPro XS-4000RC im Test, Bild 1
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Laut Stadtportal von Schwäbisch Gmünd wurde der erste Goldschmied dort bereits 1372 in den Urkunden erwähnt. Seit Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelte es sich dann zum bestimmenden Gewerbe der damaligen Reichsstadt. Sind die besten Aktivlautsprecher von Nubert auch richtige Goldstücke?

Neue Erfahrung

 
Was verbinden Sie mit Schwäbisch Gmünd – außer Nubert natürlich? Die eingangs erwähnte Gold- und Silberschmiedetraditon der Stadt passt letztlich zu Nubert, denn die Firma produziert immer mehr echte Pretiosen. Nachdem ich viele Jahre keine Erfahrungen mit Nubert Lautsprechern hatte, sind wir uns in diesem Jahr bereits mehrfach begegnet. Und ohne Übertreibung kann ich sagen, dass die nuPro-4000RC Aktivlautsprecher der bisherige Höhepunkt unserer Beziehung sind.  

Aktivlösung

 
Aktivlautsprecher sind theoretisch das Nonplusultra unter den Schallwandlern. Warum eigentlich? Nun, ihre Chassis werden maximal verlustfrei von eigens für sie optimierten Verstärkern angetrieben. Die durchaus problematische Kabelverbindung von den Verstärkern zur Weiche ist maximal kurz, die Verluste gering.

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Allerdings braucht man auch für Aktivlautsprecher eine Weiche und wie wir wissen, scheiden sich spätestens da die Lautsprechergötter, trennt sich also die klangliche Spreu vom Weizen. Man kann die Weiche vor oder nach der Verstärkung platzieren, typischerweise geschieht das heute per DSP, sprich mit einem Digitalen Signalprozessor, der die Audiosignale in Echtzeit bearbeiten kann. Durch die Qualität des DSPs, seiner Ansteuerung bzw. Programmierung und der damit verbundenen Entscheidungen bestimmen die Entwickler das klangliche Wohl oder Wehe eines Aktivlautsprechers. Im Fall der nuPro XS- 4000RC handelt es sich auf jeden Fall schon einmal um ein sehr leistungsfähiges Modell mit 384 kHz und 32 Bit.  

Die Nubert Aktivlautsprecher

 
Die nuPro XS Serie umfasst sechs Modelle und ist die beste Serie der Nubert Aktivlautsprecher. Ihr erster Aktivmonitor, die nuBox CM, datiert von 2006. Wie mir der Entwickler Christoph Meiler erzählte, waren das „kompakte Schreibtischmonitore mit silbernen Foliengehäusen, dem Zeitgeist entsprechend.“ Doch die Nubert Kunden waren noch nicht so weit, also konzentrierten sich die Schwaben weiter auf passive Modelle. 2011 gab es dann mit der nuPro Serie einen erneuten Anlauf, nicht zuletzt bestärkt durch den wachsenden Zuspruch im (semi-) professionellen Bereich. Auch heute finden diese Lautsprecher zu Recht ihren Weg in die Studios. Danach kam es, wie Christoph Meiler es so schön ausdrückt „im Wesentlichen noch zweimal zu kleinen Revolutionen im nuPro-Programm: 2013 wurden mit der nuPro A-100 / 200 /... -Generation vollständig digitale Signalwege inklusive Digitalverstärkern eingeführt und gleichzeitig hat man mit Display, Fernbedienung und erweitertem Ausstattungs- und Eingangsumfang die nuPros als fast vollständige Kompaktanlage etabliert.“ Der Kunde muss nur noch die Quelle hinzufügen. Meiler weiter:“2018 wurde nochmals einer drauf gesetzt mit der nuPro X-Generation mit erweitertem Funktionsumfang, App-Steuerung, HiRes-Funkübertragung und noch mehr Leistung.“ Zusätzlich kam mit der RC-Generation die automatische Raumeinmessung namens X-Room Calibration hinzu und die „Surround- Funk-Fähigkeit“ wurde erweitert, wozu der Nubert-eigene Funk-Standard X-Connect von zwei auf acht Kanäle erweitert wurde.

Technik

 
Die Aktivelektronik hat Nubert wie auch die Chassis mit ihren Partnern in China zusammen speziell für diese Lautsprechergeneration von Grund auf neu entwickelt. Das funktioniert nur in vertrauensvoller Partnerschaft und mit strenger Qualitätskontrolle zur Vermeidung von Problemen mit Langzeitstabilität oder Serienstreuung. Nubert hat das offensichtlich sehr gut im Griff. Die Chassis sind, wie mir Christoph Meiler mit einem Augenzwinkern schrieb „natürlich auch Nuberteigen.“ Gerade die Tieftöner, die so sehr nach Subwoofer aussehen, sollen genau das auch können: erstaunlichen Tiefbass aus einem sehr kompakten Gehäuse bei maximaler Pegelfestigkeit produzieren. Und sie können das, wie ich Ihnen versprechen kann. Diesen Weg beschreitet Nubert seit Jahren, aktiv wie passiv.

Aktivlautsprecher Nubert nuPro XS-4000RC im Test, Bild 7
Dahinter steht der Chef. Günter Nubert kann stolz auf diesen Lautsprecher sein. Wenn er auch klein erscheinen mag, ist er doch ein ganz Großer
Dazu sind folgende Parameter entscheidend. Dazu wieder Christoph Meiler: „Eine niedrige Resonanzfrequenz ermöglicht entsprechend tiefe Basswiedergabe. Damit die dafür notwendige Luftverschiebung auch von recht kompakten Chassis noch geleistet werden kann, muss eine entsprechende Fähigkeit für langen (und linearen!) Hub gegeben sein. Dies bedingt z.B. eine breite Sicke und eine lange Wicklungshöhe der Schwingspule.“ Dadurch erhöht sich das Gewicht und der Wirkungsgrad wird gesenkt. Den muss man durch entsprechend große und teure Magnetantriebe wieder auf ein vernünftiges Level heben. Für die exemplarische Belastbarkeit und Klirrarmut der nuPro XS-4000RC wird zum Beispiel eine großzügig hinterlüftete Zentrierung eingesetzt. Die Entwickler haben die Box so tief entzerrt, wie es ihnen maximal sinnvoll erschien. Der Anwender kann jedoch die untere Grenzfrequenz im Menü nach oben verschieben, „um beispielsweise einer Raummode entgegenzuwirken oder um für einen „Party-Einsatz“ noch mehr Pegelfestigkeit aus dem Lautsprecher herauszuholen.“ Aber Bass ist ja nicht alles, der Treiber muss auch in den Mitten glänzen. Dafür wird eine spezielle Membranform oder das gezielte Aufbringen von Klebeverbindungen mit defi niertem Gewicht eingesetzt. Nur löst Nubert das auch klanglich ein?  

Die Praxis

 
Die Modelle können via Nubert X-Remote App und dem hauseigenen X-Connect Funkstandard gesteuert und auch durch die X-Room Calibration mit Hilfe eines Smartphones eingemessen werden. Alle wichtigen Funktionen lassen sich aber auch mit der Fernbedienung perfekt steuern. Ich bekomme sehr viele Fernbedienungen in die Hand und diese ist eine der Allerbesten: leicht und doch stabil, kein Plastik, aber auch kein schwerer Hobel. Die Raumeinmessung habe ich nicht ausprobiert, denn die Lautsprecher klangen sofort dermaßen gut, dass es einfach nicht nötig war. Dasselbe galt für den Equalizer, den ich in der Neutralstellung belassen konnte.  

Der Klang

 
Natürlich habe ich auch mit der Bluetooth-Verbindung gespielt und Musikdateien sowohl von meinem Computer, als auch vom iPhone abgespielt. Dass das unkompliziert funktioniert, ist eine Randnotiz, davon darf man inzwischen ausgehen. Ernsthaft gehört habe ich mit dem Accuphase DP-570 CD-SACD-Player, weil er da war und ich die Produkte aus Yokohama sehr schätze. Diese Kombination wird in der freien Wildbahn wohl kaum vorkommen, doch warum nicht eine besonders wohlklingende Quelle verwenden? Verbunden habe ich den DP-570 mit den analogen Aux-Eingängen der XS-4000RC Masterbox. Und was hörte ich da? Nichts, kein Rauschen, kein Brummen, kein Zwitschern, einfach mal nichts - herrlich. Ich liebe das. Noch mehr liebe ich diesen Klang: neutral, linear und doch nie langweilig. Das gilt für die fluffigen, mitreißend-tanzbaren Klänge des Gotan Projects auch bei sehr hohen Lautstärken und erstaunlichen Bass- und Dynamikgewittern ebenso wie für großorchestrale Musik zum Beispiel von Anton Bruckner. Doch man kann mit diesen Lautsprechern auch wunderschön leise hören. So zum Beispiel die genialen Scarlatti-Einspielungen von Christoph Ullrich auf TACET. Kristallklar höre ich tief in den Aufnahmeraum hinein und werde von Ullrichs wundervollem Anschlagstouch- und seiner Dynamik sowie dieser reinen Klangschönheit tief berührt.  

Fazit

Für mich sind die nuPro XS-4000RC klanglich und bedientechnisch ein großer Wurf. Mit ihnen kann man glücklich werden und was viel wichtiger ist, es auch bleiben.

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Kategorie: Aktivlautsprecher

Produkt: Nubert nuPro XS-4000RC

Preis: um 1790 Euro

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12/2022
5.0 von 5 Sternen

Referenzklasse
Nubert nuPro XS-4000RC

12/2022

Nubert nuPro XS-4000RC
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Bewertung 
Klang 70%

Labor 15%

Praxis 15%

Ausstattung & technische Daten 
Vertrieb Nubert, Schwäbisch Gmünd 
Telefon 0800 6823780 
Internet www.nubert.de 
Ausstattung
Ausführungen Schwarz, Weiß 
Abmessungen (B x H x T in mm) 205 x 320 x 263 (mit Verstärker) 
Gewicht 8,8 kg 
Prinzip 2-Wege-Bassreflex-Aktivlautsprecher 
Bestückung Tiefmitteltöner: 169-mm-Polypropylen / Hochtöner: 25-mm-Seidenkalotte 
Frequenzgang 70 Hz – 20 KHz +/- 3 dB 
Tiefmitteltöner 169-mm-Polypropylen 
Hochtöner 25-mm-Seidenkalotte 
Trennfrequenz 2 KHz 
Untere Grenzfrequenz (-3 db) 30 Hz 
Obere Grenzfrequenz (-3 db) 22 kHz 
Verstärker Class D; 2 x 360 Watt Sinus; 2 x 440 Watt Impuls 
Codierung bis PCM 192 kHz / 24 Bit 
Equalizer 5-Band-Grafik-Equalizer 
Eingänge analog 1 x Cinch; 1 x XLR 
Eingänge digital 2 x SPDIF; 1 x USB A;1 x USB B; 2 x optisch; HDMI Arc; Bluetooth 
Ausgänge 1 x SUB; 1 x link 
Besonderheiten Einmess-System X-Room Calibration 
Garantie 2 Jahre (Verlängerung auf 5 Jahre möglich) 
+ hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis 
+/- Nein 
Klasse Referenzklasse 
Preis/Leistung gut 
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Christian Bayer
Autor Christian Bayer
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Datum 20.12.2022, 09:58 Uhr
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Topthema: Feurig
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High-End-Standbox mit ESS AMT

Mit diesen Chassis wollte ich schon immer mal etwas bauen. Dass ich sie allerdings jemals zusammen in einer Box haben würde, hätte ich dann doch wieder nicht erwartet – dass das Ganze so gut werden würde, dann schon eher.

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