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>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Runco Q-750i
Revolution!
Runco-Projektoren sind nicht einfach Projektoren, sie sind ein Statement! Allein das Äußere der Boliden ist so beeindruckend, dass an eine unauffällige Wohnzimmerintegration kaum zu denken ist. Runco-Beamer wollen gezeigt werden und das wissen auch die entsprechenden Käufer. Wenn der US-Traditionshersteller dann ein vollkommen neues Produkt am Markt platziert, darf die Heimkinogemeinde durchaus gespannt sein.
Beim Q-750i handelt es sich um nichts Geringeres als den ersten LED-Beamer der Schmiede aus Beaverton im US-Staat Oregon. Äußerlich mag dieser noch die typischen Familienmerkmale wie das quaderförmige und großzügige Design tragen, im Inneren werkelt jedoch erstmals keine herkömmliche Lampe mehr, sondern drei starke Leuchtdioden. Die ständige Fortentwicklung dieser Technik lässt auch die anfängliche Problematik der geringen Lichtausbeute vergessen.
Die LEDs sollen im Runco zu einer maximalen Lichtleistung von 700 Lumen imstande sein und bei D65-Kalibrierung noch mit 450 Lumen für ausreichend Licht sorgen, um bis zu drei Meter große Leinwände auszuleuchten. Hier schlägt direkt ein Vorteil der LED-Technik zu Buche, denn deren Helligkeitsausbeute soll über die gesamte Laufzeit, im Falle des Runco bis zu 50.000 Stunden, maximal 10 Prozent an Leistung verlieren – hier halten herkömmliche Lampen weder in der Lauf- noch in der Verlustleistung mit, was den Q-750i quasi zu einer Anschaffung fürs Leben werden lässt. Da der Runco die drei Grundfarben über die Leuchtdioden emittiert, entfällt selbstredend das bei DLP-Beamern von einigen oft gefürchtete Farbrad, dessen Rotation bei empfindlichen Augen zu Farbblitzern führt und meist auch von einem gewissen Geräuschniveau begleitet wird. Da LED-Beamer nicht so aufwendig gekühlt werden müssen, ist der Q-750i ohnehin für ein Gerät dieser Größe erstaunlich leise. Die InstantOn-Technologie des Beamers lässt diesen praktisch augenblicklich nach dem Einschalten mit voller Leuchtkraft arbeiten, wo andere Projektoren erst einmal ein bisschen vorglühen müssen. Ebenso schaltet sich das Gerät sofort und ohne Nachkühlen aus – ein Komfort, den man erst zu schätzen weiß, wenn man es einmal erlebt hat und nicht minutenlang warten muss, bevor man den Beamer vom Strom trennen kann. Apropos Strom: Ein weiterer Vorteil der LED-Technik ist der im Vergleich zu herkömmlichen Lampen geringere Stromverbrauch. Runco gibt diesen beim Q-750i mit durchschnittlich 140 Watt an, was man dem gut 22 Kilogramm schweren Gerät gar nicht zutrauen würde und daran liegt, dass die LEDs immer nur so viel Strom ziehen, wie sie für eine bestimmte Leuchtstärke auch tatsächlich brauchen. In der Praxis schwankt der Wert je nach Hellligkeit des Bildinhaltes zwischen 120 und 190 Watt. Bei der Optik des Q-750i kann der Hersteller auf zwei verschiedene Objektive zurückgreifen. Bei der Standardvariante handelt es sich um ein Zoomobjektiv mit dem Verhältnis 1,85 – 2,4:1. Die Weitwinkelversion liegt mit 1,17 – 1,4:1 entsprechend darunter. Beide sind kombinierbar mit den Runco-eigenen CineWide- Optiken, die manuell oder elektrisch auf einem Schlitten (AutoScope) vor die Linse geschoben werden und bei Filmen im 21:9-Format die volle Auflösung des DMD-Chips ausnutzen. Für die leichtere Installation lässt sich die Optik des Runco um +/- 12,5 Prozent in der Horizontalen und +/- 60 in der Vertikalen shiften. Bei den Anschlüssen ist man von Runco nichts anderes gewohnt, als dass die bestmögliche Qualität erreicht und zur Verfügung gestellt wird: Zwei digitale HDMI-Schnittstellen stehen zur Verfügung und zwei Komponenteneingänge (einer davon in BNC-Ausführung) nehmen hochwertige analoge Signale entgegen. Zur Steuerung und Integration in ein automatisiertes Heimkinokonzept steht eine RS-232-Schnittstelle zur Verfügung. Die eingebaute Vivix-III-Bildbearbeitung übernimmt das Skalieren sämtlicher Signale auf die Full-HD-Auflösung des Q-750i, wobei optional auch die Möglichkeit besteht, den Beamer in der Q-750d-Variante zu ordern, die den von anderen Runco-Projektoren bekannten externen Controller in der neuen, DHD3 genannten Version mitbringt. Hier übernimmt dann dieser Signalprozessor sämtliche Bidlverarbeitung und empfängt alle angeschlossenen Signale, die er dann in höchstmöglicher Qualität per HDMI-Verbindung an den Projektor weitergibt. Um die Farbleistung und -darstellung den LEDs anzupassen, hat Runco eine Kombination aus unterschiedlichen Feintunings entwickelt und diese QuantumColor getauft. Mit dieser ist es nicht nur möglich, die unterschiedlichsten Farbräume wiederzugeben (sRGB, REC 709 und 601, Adobe RGB), sondern man implementierte dem Q-750i auch ein Farbmanagement, das eine sechsstufige Farbanpassung (R, G, B, C, Y, M) ermöglicht, die wiederum für jeden Eingang einzeln und mit verschiedenen Speicheroptionen vorgenommen werden kann. Keine Frage, dass auch der LED-Beamer von Runco das ISF-Siegel trägt und entsprechende Presets enthält.Setup und Bildqualität
Wie von LED-Beamern in Zukunft bekannt sein wird: Sie brauchen kaum Zeit, um das Bild in voller Helligkeit zu projizieren und so können wir zügig mit den Messungen und Kalibrierungen beginnen. Ab Werk steht der Runco im Farbskala-Auto-Modus, was eine bereits sehr gut auf die HD-Farbnorm angepasste Darstellung erlaubt. Lediglich Grün ist ein klein wenig verschoben. Dies lässt sich jedoch über die hervorragende Farbraumkalibrierung des Runco mit dem entsprechenden Mess-Equipment korrigieren und verhilft dem Q-750i zu einer absolut perfekten Farbdarstellung. Wie viel die LEDs zu zeigen in der Lage sind, zeigt sich, wenn man in der Farbskala auf „Nativ“ wechselt – hier ist der Farbraum ähnlich dem Vivitek H9080FD vor allem in Rot und Grün massiv erweitert. Gespannt darf man sein, wie das Ganze aussieht, wenn einmal Software mit entsprechendem Mastering vorliegt, die diesen Farbraum voll ausschöpfen kann. Die Graustufendarstellung lässt sich über die RGB-Gain-Offset-Justierung ebenfalls perfektionieren, und so erhält man am Ende ein Bild, das uns so normgerecht nur absolut selten vorkommt. Dazu gesellt sich noch eine Gamma-Voreinstellung, die auf dem Punkt liegt: Wählt man ein Gamma von 2,3 aus dem Menü, dann misst sich der Runco auch mit einer 2,3 – großartig!
SD-Signale
Wenn man überhaupt leichte Schwächen beim Runco ausmachen kann, so vielleicht beim Hochskalieren von DVD-Material in 576p – hier zeigen sich ganz dezente Doppelkonturen im Bereich ab 5 Mhz eines Schärfesweeps. Ansonsten verhält sich der Q-750i aber auch mit SD-Material vorbildlich, zeigt DVDs in sehr guter Schärfe mit einer hohen Laufruhe und guter Kantenglättung. Messtechnisch überzeugt der Runco mit einem ANSI-Kontrast von 613:1, was sich im Bild auch sofort bestätigt: Seine Wiedergabe ist immens plastisch, die Bilder von einer grandiosen Dynamik. Voraussetzung hierbei ist, dass man die Option „Const. Contrast“ im Menü auf „Mittel“ einstellt. Belässt man sie im „Aus“-Zustand, ist Schwarz mit einem Wert von 0,2 nicht besonders knackig. Die Einstellung „hoch“ bewirkt, dass im Falle eines schwarzen Bildinhaltes die LEDs komplett abgeschaltet werden und der Maximalkontrast so ins Unendliche steigt. In der Stellung „Mittel“ beträgt dieser immer noch hervorragende 15.333:1 bei einem Schwarzwert von 0,03 und einem Helligkeitswert von 460 Lumen. Dies reicht aus, um Leinwände bis drei Meter dynamisch auszuleuchten. Die „Const. Contrast“- Funktion bewirkt übrigens eine je nach Bildinhalt dynamische Ansteuerung der LEDs, die einer Irisfunktion ähnelt, ohne jedoch deren etwaige Probleme wie Bildpumpen oder ein vernehmbares Geräusch zu verursachen. So gelingen dem Runco wirklich beeindruckend intensive Bilder und ein Kontrasteindruck, der bei DLP-Beamern die Messlatte ein gutes Stück höher liegt. Des Weiteren trauten wir unseren Augen kaum, als wir bemerkten, dass dem Q-750i ein DLP-Spiegelrauschen, das sogenannte „Dithering“ vollkommen abgeht. Ein so ruhiges DLP-Bild konnten wir noch nie genießen. Apropos Ruhe: Das noch beim Vivitek-LED-Beamer vernommene Netzteil-Sirren bei strahlenden Bildinhalten ist beim Runco nahezu vollkommen verstummt und lässt sich nur noch wahrnehmen, wenn man bei wirklich hellen Bildern mit dem Ohr am Gehäuse klebt.
HD-Signale
Bei der Wiedergabe der Blu-ray von G.I. Joe begeistert uns der Runco mit einem phänomenal plastischen Eindruck: Die vielen Aufnahmen im Dunkeln mit den schwarzen Kampfanzügen der Darsteller und dem Lederoutfit der „Baroness“ erscheinen extrem kontraststark auf der Leinwand und versumpfen zu keiner Zeit. Die Szenen unter Wasser glänzen mit einer beeindruckenden Tiefenschärfe, ohne den Sinn für Details zu verlieren, das Wasser kommt klar und prächtig rüber. Zur Wiedergabe im nativen Farbraum des Q-750i ziehen wir erneut „Cars“ zurate. Man hört die leidenschaftliche Heimkinogemeinde innerlich schon aufschreien, dass das Ganze doch viel zu bunt und unrealistisch rüberkäme – richtig: Bunt ist es und unrealistisch ist „Cars“ ohnehin, aber es sieht auch einfach unglaublich knallig und kräftig aus. Schaltet man wieder auf den kalibrierten Farbraum zurück, wirkt der Animationsstreifen fast so, als hätte man ihm alle Farben ausgesaugt. Das ist sicher momentan noch nicht im Sinne des Erfinders – zumindest so lange nicht, wie es noch keine entsprechend gemasterten Blu-rays gibt – aber es sieht einfach beeindruckend aus. Zumal der Runco keinerlei Überschärfungen, keine ausreißenden Farben oder Kontraste offenbart. Dass ein absichtlich farbentsättigter Film wie „Public Enemies“ mit einem solchen Farbraum unnatürlich wirkt, ist logisch, und hier sollte man auch darauf verzichten, aber einen Animationsfilm darf man so gerne mal ausprobieren.
Fazit
In unserer Novemberausgabe setzten wir hinter das „Revolution“ beim Test des Vivitek-LED-Beamers noch ein Fragezeichen. Dass die LED-Technik den Beamermarkt revolutionieren wird, steht für mich ab jetzt außer Frage, und der Runco Q-750i bildet aktuell die Speerspitze dieser Bewegung. Dafür hat er sich das Ausrufezeichen im Titel sowie die Position als neue DLP-Referenz redlich verdient.Kategorie: Beamer
Produkt: Runco Q-750i
Preis: um 15000 Euro
176-928
WS Spalluto |
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