Serientest: Eton PA 1, Eton PA 2, Eton PA 4

Mit der winzig kleinen PA-Serie bietet Eton interessante Verstärker für die unkomplizierte Nachrüstung an. Wir checken, wofür sich die Endstüfchen am Besten eignen.

Eton legt im Bereich seiner kleinsten Endstufen nach und präsentiert mit den PA Verstärkern eine komplette Serie aus Mono, Zweikanal und Vierkanal. Die Verstärker treten in die Fußstapfen der Micro-Serie, wobei erstmals eine Mono im Programm ist. Die „großen“ PA 1 und PA 4 kommen im gleichen, nur 128 Millimeter langen Gehäuse, die PA 2 ist noch kleiner, nämlich nur 110 x 85 x 45 Millimeter. Damit ist das erste Ziel bereits erreicht: die PAs passen in die kleinste Lücke und sind prädestiniert, als Soundbooster im Armaturenbrett zu verschwinden und schwachbrüstigen Originalanlagen Leistung einzuhauchen. Dazu sind sie natürlich auf den Betrieb mit Originalradios oder -verstärkern getrimmt, obwohl die PA 1 und die PA 2 auch über ordentliche Cinchbuchsen verfügen.

Die Hochpegeleingänge sind vorbildlich konfigurierbar, dazu befinden sich gleich drei Schalter auf den Bedienfronten. Wir haben eine Einschaltautomatik wahlweise nach DC (Gleichspannungsanteil bei Autoradios) oder AC (Signaleingang), dann ist die Empfi ndlichkeit zwischen 15 Volt für Autoradios und sehr guten 40 Volt für Werksverstärker wählbar. Schließlich lässt sich die Eingangsimpedanz von 10 über 150 bis 600 Ohm verstellen, womit sich die PAs an bestimmte Fahrzeuge anpassen lassen. Grundsätzlich gilt hier je höher, je besser, bei 600 Ohm ist die Endstufe quasi unsichtbar fürs Auto wie bei offenen Drähten. Die 150 Ohm haben sich bei VW und Ähnlichen mit Werksverstärker bewährt und die 10 Ohm sind so niedrig, weil sie Lautsprechern ähneln sollen bei Fahrzeugen mit Lautsprecherdiagnose. Alle Verbindungen zu Spannungsversorgung und Lautsprechern erfolgen über Stecker, Platz für Terminals gibt‘s nicht und so können die PAs blitzschnell ein- und ausgebaut werden. Nett gemacht ist das mitgelieferte variable Befestigungsmaterial in Form von Blechstreifen, die sich längs oder quer montieren und passend ablängen lassen. Die Filter verstecken sich unter sehr edel gemachten Designerdeckeln aus Aluminium, bei PA 2 und PA 4 gibt es wahlweise Hoch- oder Tiefpass, die PA 1 hat Schalter für 12 oder 24 dB Flankensteilheit und ein Subsonicfilter bei 30 Hz. Als netten Gag legt Eton noch ein Einstellwerkzeug aus gelbem Kunststoff bei, das den Schraubenzieher erspart - natürlich nett verpackt in einem Aufbewahrungsschlitz unter dem Aludeckel.   

Trotz der geringen Größe versprechen die PAs jede Menge Leistung, das geht natürlich nur mit moderner Class-D Technologie. Die PA 4 setzt auf zwei zweikanalige Endstufenchips, die ohne Kühlkörper auskommen und in denen die komplette Verstärkung steckt. Die PA 2 vertraut wegen der höheren Kanalleistung auf ein Pärchen SMD Transistoren pro Kanal. Bei der PA 1 erkennen wir den beliebten Class-D Treiberchip IRS2092, dann kommen ebenfalls SMD MOSFETs, bevor eine hochbelastbare Flachdrahtspule im Tiefpass sitzt. Die Netzteile sind in traditioneller Push-pull Bauweise ausgeführt, hier wundert man sich, wie Eton es schafft, mit derart niedlichen Trafos die enorme Leistung zu erzielen.   

Messungen und Sound

Beginnen wir mit der PA 1, bei der als erstes auffällt, dass sie uneingeschränkt fullrangefähig ist. Bypassschalter rein und sie läuft bis über 50 kHz. Völlig unglaublich ist, dass dieses winzige Kästchen 1-Ohm-stabil ist, womit sie am Markt ziemlich alleine dasteht. Die Leistungsausbeute ist gigantisch mit 160 Watt an 4 Ohm und bereits beeindruckenden 275 Watt an 2-Ohm, womit ein kleiner Subwoofer mehr als zufrieden ist oder ein 20er Tieftöner fürstlich beglückt werden kann. Hier hätte man Schluss machen können, aber Eton gibt die 1 Ohm frei, woran wir weit über 400 Watt messen, auch wenn die PA 1 unsere strenge 1 % Marke für THD+N minimal überschreitet. Nach dieser unglaublichen Vorstellung bescheinigen wir der PA 2 sehr solide 85 bzw. 137 Watt an 4/2 Ohm - zur Erinnerung: 110 x 85 Millimeter passen in die hohle Hand. Die PA 4 zeigt eine andere Auslegung, die perfekt auf einen Einsatz als OEM Booster ausgelegt ist. Sie ist asymmetrisch mit unterschiedlichen Kanalpaaren, von denen die Kanäle 1 und 2 43 Watt leisten die Kanäle 3 und 4 dagegen 73 Watt. Das gilt jeweils für 4 Ohm, niedrigere Lasten sind nicht zugelassen. Wir sehen, dass sich die Verstärkerchips also programmieren lassen, womit die Konstrukteure geschickt die vorhandenen Ressourcen ausnutzen bzw. eine derart kleine Endstufe ermöglichen. Als Belohnung bleiben die Verzerrungen auf geringstmöglichem Niveau, hier gibt es Bestnoten, im Grunde für alle PAs. Klanglich herrscht eitel Sonnenschein, bereits die PA4 überzeugt mit ihrem erwachsenen Sound, der auch mit einem Nachrüstkompo funktioniert und mit Originallautsprechern leichte Spiel hat. Der Bassbereich ist keinesfalls vernachlässigt und die Klangfarben stimmen. Dass es gerade in Puncto Durchzug noch besser geht, zeigt die PA 2, die dann endgültig spielt wie eine Große. Hier fetzt es ordentlich aus den Lautsprechern und wir würden sie bedenkenlos auch an dicke Tieftöner hängen. Auch hier gefällt die Stimmwiedergabe und auch die Auflösung kann überzeugen. Die PA 1 darf sich an einem Gehäusesubwoofer versuchen, den sie mühelos zu Höchstleistung antreibt. Es gibt Pegel satt und es klingt nie nach zu wenig Kontrolle. Wenn der Woofer Tiefbass kann, kann ihn auch die PA 1, bei Bedarf kommen auch dunkle Beats kräftig rüber.

Fazit

PA 1, PA 2 und PA4 sind winzig, beeindrucken jedoch mit satter Leistung. Dank ihrer flexiblen Eingänge arbeiten sie mit Originalanlagen aller Art zusammen und empfehlen sich daher als leicht zu installierende Soundhelfer. Sehr gelungene Endstufen.