Kategorie: Car Hifi sonstiges

Einzeltest: Seta Audio SCT


Klangtuning vor dem Mikrofon

Car-Hifi sonstiges Seta Audio SCT im Test, Bild 1
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In der letzten Ausgabe hatten wir unter der Überschrift „Klangzauberei“ Seta Audios Membrantuning durch Beschichtung beschrieben. Jetzt geht es an die Entzauberung. Hier ist Teil 2 mit dem Messtechnikvergleich.

SCT (Solid Cone Technology) von Seta Audio war für uns Neuland. Statt die Originallautsprecher wegzuwerfen, hat Inhaber Florat Seta ein Verfahren entwickelt, durch ein spezielles Beschichtungsverfahren die Membranen der Werkslautsprecher so zu behandeln, dass eine deutlich hörbare Klangverbesserung eintritt. Die Beschichtung erfolgt mit mehreren Schichten Polyester- und Exoxidharz, jeweils mit genau passendem Härter, bevor im letzten Schritt ein Sprühlack folgt, der sich mit dem Epoxid verbindet. Wie man beim Anfassen der Seta-Chassis feststellt, tritt eine deutliche Versteifung der meist aus dünnem Papier bestehenden Membranen der Werkslautsprecher ein. Testkandidat war ein VW Passat (Bj 2005 – 2010), der in den vorderen Türen mit 20-cm-Tiefmitteltönern ausgestattet ist, die mit SCT behandelt wurden. Die Hochtöner mit Frequenzweiche blieben unangetastet.

Car-Hifi sonstiges Seta Audio SCT im Test, Bild 2Car-Hifi sonstiges Seta Audio SCT im Test, Bild 3Car-Hifi sonstiges Seta Audio SCT im Test, Bild 4Car-Hifi sonstiges Seta Audio SCT im Test, Bild 5
Der direkte Vergleich mit einem originalen Passat förderte deutlich hörbar präzisere Bässe, prägnantere Stimmwiedergabe und sogar eine weiträumigere Wiedergabe zutage. Eigentlich hat man den Eindruck, generell um Klassen verbesserten Klang zu genießen. Grund kann nur die SCT-Beschichtung sein, die die Membran nicht glashart macht, sondern auch deren Dämpfung und generelle Eigenschaften verbessert. Um dies handfest nachzuvollziehen, haben wir uns von Seta Audio einen originalen Passat-Tieftöner und einen mit SCT beschichteten besorgt und durchgemessen. Beim Passat finden wir die gleiche radiale Anordnung von Glasfaserelementen wie bekannt, doch die Beschichtung geriet insgesamt etwas dünner als beim Golf VII und die Membranrückseite bleibt original. Um herauszufinden, was durch die Beschichtung passiert, haben wir beide durch unseren Messparcours geschickt. Mit interessanten Ergebnissen.  

Thiele-Small-Parameter


Betrachtet man die durch Impedanzmessung bestimmten TSP (siehe Kasten), fallen die Ergebnisse wie zu erwarten aus. Beim Seta ergibt sich eine höhere bewegte Masse Mms, es wurden 6,6 g Material aufgetragen. Durch das höhere Gewicht sinkt die Resonanzfrequenz fs von 46,4 auf 42,7 Hz. Das ist nicht die Welt, ob daraus ein hörbar tieferer Bass entsteht, ist fraglich. Die Freiluft-Güte Qts geht rauf auf 0,55, was deutlich interessanter ist. Entscheidend ist wohl die Güte im eingebauten Zustand, die sich dadurch nach oben verschiebt und sehr wohl in einem günstigeren Bereich landen kann. Generell bedeutet eine höhere Güte eine vollere, voluminösere Basswiedergabe, wobei mehr keinesfalls immer besser ist. In diesem Fall sieht´s gar nicht schlecht für den Seta aus, da VW die Güte beim Original recht niedrig angesetzt hat. Die TSP geben jedenfalls keinen entscheidenden Hinweis auf Verbesserung durch die Beschichtung. Der Vergleich der Frequenzantwort zeigt, was bereits durch die TSP vorgegeben ist. Der Seta verliert gegenüber dem VW 2 dB, was sich nicht viel anhört, aber einen klaren Unterschied darstellt. Ursache ist natürlich das Zusatzgewicht der Beschichtung, das der Seta mitschleppt. Dies muss durch Leistungszufuhr kompensiert werden. Der Seta hat einen flacheren Abfall zum Bass hin, was auf eine betontere Basswiedergabe hindeutet. Zwischen 800 und 2000 Hz zeigt sich eine Verschiebung des Lochs, während die Hauptresonanz bei 2000 Hz bei beiden gleich ausgeprägt ist. Die höherfrequenten Nebenresonanzen sind beim Seta besser bedämpft. Insgesamt eher Vorteil VW, allein durch die 2 dB mehr Schalldruck. Der Vergleich der Gesamtverzerrungen THD zeigt oberhalb von 1,5 kHz und zwischen 100 und 800 Hz keine relevanten Unterschiede. Die beiden tun sich nicht viel, wobei das Niveau von 1 % im Grund- und Mittelton schon nicht mehr vorbildlich ist. Bei der Klirrmessung zeigen sich aber erstmals gravierende Unterschiede im Bass, wo der Seta deutlich weniger verzerrt als der VW. Klar ist auch, dass sich der VW im Gegensatz zum Seta einen dicken Peak bei 1 kHz leistet. dieser geht bis 4,5 %, was nicht schön ist. Interessant ist dabei, dass beide Chassis im Frequenzgang den gleichen Resonanzpeak bei 2 kHz (passend zu K2 bei 1 kHz) aufweisen, dieser aber nur beim originalen VW als Verzerrung auftritt. Die SCT-Beschichtung hat offenbar hier eindeutig positive dämpfende Auswirkung. Ergebnis: klarer Vorteil Seta Audio. Im Zerfallsspektrum (Wasserfall) lässt sich das zeitliche Abklingen des Schalls beobachten. Bei schnellem Ausschwingen verschwinden die Gebirge früher im Boden, umgekehrt bedeutet ein messerscharfes Gebirge, das sich bis in die Betrachterebene fortsetzt, eine Resonanz, die Energie speichert und unkontrolliert nachschwingt. Diese ist bei 2 kHz leicht zu sehen, wobei der Seta deutlich früher abklingt. Auch das Frequenzloch bei 1 kHz bzw 1,3 kHz schwingt beim VW deutlich länger nach. Bei tiefen Frequenzen schwingen alle Lautsprecher generell länger aus, auch hier sieht der Seta aber sauberer aus. Der letzte Punkt geht wieder klar an Seta Audio.

Fazit

Mit der Vergleichbarkeit von Klang und Messergebnissen ist das so eine Sache. Man kann nach unserer Messrunde sagen, dass der SCTgetunte Tiefmitteltöner besser dasteht als das Original. Deutlicher als die Messtechnik zeigt allerdings das Ohr, dass der Klang sich durch SCT verbessern lässt – mit allen Vorteilen des Systems, nämlich komplett ohne Umbauten am Fahrzeug.

Kategorie: Car Hifi sonstiges

Produkt: Seta Audio SCT

Preis: um 240 Euro

11/2015

Elegante Klangverbesserung ohne Eingriffe am Fahrzeug

Seta Audio SCT

Ausstattung & technische Daten 
Kategorie Lautsprechertuning 
Preis (in Euro) ab 240 Euro zzgl. Montagearbeiten 
Hotline 06134 2577117 
Vertrieb Seta-Audio, Wiesbaden 
Internet www.seta-audio.de 
Technische Daten
- vierstufige Beschichtung von Membranen 
- Membranversteifung und Reduzierung von Partialschwingungen 
- für alle Fahrzeuge und alle Arten von (Konus-)Lautsprechen 
- keine Eingriffe in Fahrzeugelektronik oder -mechanik, nur Aus- und Einbau der Originallautsprecher 
- keine Veränderung am Fahrzeug, leasing- tauglich, keine Rückrüstung erforderlich 
- Kosten richten sich nach Anzahl und Größe der Lautsprecher 
-
-
- „Elegante Klangverbesserung ohne Eingriffe am Fahrzeug.“ 
Thiele-Small-Parameter VW Passat/ Seta SCT 
Nennimpedanz 4 Ohm / 4 Ohm 
Gleichstromwiderstand Rdc 3,56 Ohm / 3,61 Ohm 
Schwingspuleninduktivität Le 0,94 mH / 0,98 mH 
Schwingspulendurchmesser 25 mm / 25 mm 
Membranfläche 186 cm² / 186 cm² 
Resonanzfrequenz fs 46,4 Hz / 42,7 Hz 
mechanische Güte Qms 8,62 / 5,82 
elektrische Güte Qes 0,52 / 0,60 
Gesamtgüte Qts 0,49 / 0,55 
Äquivalentvolumen Vas 30,3 l / 26,4 l 
Bewegte Masse Mms 18,9 g / 25,5 g 
Rms 0,64 kg/s / 1,17 kg/s 
Cms 0,62 mm/N / 0,55 mm/N 
B x l 6,13 Tm / 6,40 Tm 
Schalldruck 1 W, 1 m 87 dB/ 85 dB 
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Autor Elmar Michels
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Datum 20.11.2015, 11:27 Uhr
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