Einzeltest: eLyricon EBX-600

Das meistgehörte Argument gegen das Lesen mit einem E-Book-Reader lautet: „Am Bildschirm lesen ist auf Dauer unangenehm für die Augen.“ Gilt nicht mehr. Moderne E-Book-Reader nutzen die E-Ink-Technologie, mit der ein Leser dem Lesegefühl einer Papierbuchseite sehr nahe kommt. Der eLyricon EBX-600 kann aber weitaus mehr als ein Papierbuch.

Die E-Ink-Technologie hat mehrere Vorteile: Sie benötigt nur wenig Energie, weil das „Bild“ auf dem Display bestehen bleibt, auch wenn keine Spannung anliegt, und sie kommt völlig ohne Hinterleuchtung aus. Eine Akkuladung hält somit sehr lange, weil beim Lesen nur das Umblättern Strom verbraucht und die Beleuchtung komplett wegfällt. Man benötigt zwar Tageslicht oder eine andere Lichtquelle, aber das ist bei Papierbüchern ja nicht anders. Dafür blendet oder flimmert nichts, was das Lesevergnügen im Vergleich zu Tablet-PCs deutlich erhöht.

Leichtgewicht

Mit nur 249 Gramm liegt der eLyricon beim Lesen super in der Hand und mit neun Millimeter Bautiefe passt er in jede Tasche, wo er durch die mitgelieferte Hülle vor Feinden wie Schlüsseln oder scharfkantigen Gegenständen geschützt wird. Auf dem 6-Zoll-Display lässt sich gut lesen, und wem die Schrift zu klein ist, der kann sie in mehreren Stufen vergrößern.

Dass der Bildschirm etwas spiegelt, stört nicht weiter, denn im Gegensatz zu LCD kann man E-Ink aus fast jedem Blickwinkel gut erkennen. Meist reicht es, den Reader um ein, zwei Grad zu verdrehen, und schon ist die Freude am Lesen uneingeschränkt wiederhergestellt.

Handling

Die Bedienung erfolgt mit den Tasten an der Seite und dem Steuerkreuz mit mittiger Bestätigungstaste intuitiv. Ein Blick in die ausführliche Bedienungsanleitung lohnt sich für weitergehende Funktionen trotzdem. So können mit der QWERTY-Tastatur Notizen geschrieben oder per Kopfhörer und MP3- Player (der auch andere Formate abspielt) nervige Gespräche von Mitreisenden ausgeblendet werden. Eine Sprachaufzeichnung ist ebenfalls an Bord; der Bildbetrachter mit seinen acht Graustufen wird wohl eher selten Verwendung finden.

Loslesen

Mit PC oder Mac verbindet sich der eLyricon per USB und wird darüber auch aufgeladen. Für das Bestücken mit E-Books empfiehlt es sich, die kostenlose Software Adobe Digital Editions auf dem Computer zu installieren, weil sich nur mit diesem Programm DRM-geschützte Bücher (fast alle aktuellen E-Books) verarbeiten lassen. Um die 2 GB internen Speicher zu füllen, braucht man schon jede Menge Stoff; wem das trotzdem nicht reicht, der erhöht die Speicherkapazität per microSD-Karte um bis zu 16 GB. Lesen kann der Reader TXT-, EPUB-, PDF-, FB2- und HTML-Dateien und ist somit nicht an nur einen Händler oder Vertrieb gebunden.

Fazit

Wer vom Lesen nicht genug bekommen kann und es satt hat, kiloweise Bücher mitzuschleppen, der wird mit dem eLyricon EBX- 600 garantiert glücklich. Und wann hätte man schon mal davon gehört, dass man einen Kopfhörer in ein Papierbuch einstöpseln und Musik hören könnte ...