Von Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie C765-Serie ist die jüngste TV-Familie von TCL und gerade erst auf dem europäischen Markt erschienen. Wir konnten den Mini-LED-TV als eine der ersten Redaktionen überhaupt testen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Trenner & Friedl Isis
Von Format
Ach ja … wenn man nur könnte wie man wollte. Bei der Lautsprecheraufstellung. Und den dazugehörigen räumlichen Gegebenheiten
Ja wenn, dann wäre so etwas wie die Trenner & Friedl Isis eine Option. Vorausgesetzt, 21.900 Euro Verkaufspreis stellen kein unüberwindliches Hindernis dar und die Faszination für „richtige“ Lautsprecher ist vorhanden. Gerade Letzteres zu argumentieren bedarf im vorliegenden Falle einer etwas speziellen Herangehensweise, denn meine persönliche Bekanntschaft mit Produkten des kleinen österreichischen Lautsprecherspezialisten begann vor ein paar Jahren mit einer Kleinbox: Das Modell „Art“ ist ein fantastischer kompakter Zweiwegerich, den ich bis zum heutigen Tage für eine der besten Realisationen des Themas „Dreizehner plus Kalotte“ halte, die je in Umlauf gekommen sind.
Und jetzt das: zwei ausgewachsene Schränke, die ziemlich das exakte Gegenteil der Lautsprecherskala repräsentierten. Aber glauben Sie mir: Ich konfrontiere Sie nicht grundlos mit diesen Wandlern. Vor ein paar Jahren hatte ich eine sehr lebhafte Begegnung damit auf einer der mittlerweile ziemlich zahlreichen Messen zum Thema und versuche seitdem, Entwickler Andreas Friedl ein Pärchen seiner zweitgrößten Modelle zu entlocken. Unser sehr feurig und handwerklich exzellent furniertes Paar wechselt für knapp 22.000 Euro pro Paar den Besitzer und glauben Sie mir: Es lohnt, die im Zusammenhang damit stehenden Diskussionen mit dem Haushaltsvorstand in Kauf zu nehmen. Wie jeder Lautsprecher aus der österreichischen Manufaktur hat man auch bei der Isis großen Wert auf den Einsatz möglichst naturnaher Materialien gelegt. Sprich: Was hier wie Holz aussieht, ist auch welches, Kunststoff in jeder Form muss weitgehend draußen bleiben. Wenn man die bündig in die dicke Multiplexfront eingelassene Bespannung entfernt – das kann man lautdem Hersteller übrigens nur tun, weil wir Pressefuzzis immer alles ganz genau wissen wollen – kommt ein illustres Treiberensemble zum Vorschein: Den Bass besorgt ein Fünfzehnzöller aus Italien mit Beschallungstechnikgenen, der eine spezielle Membranbeschichtung spendiert bekommt. Er arbeitet auf ein Bassreflexgehäuse, das durch zwei Rohre im Boden des Lautsprechers beatmet wird. In der Sockelplatte gibt’s eine rückwärtige Öffnung für den Luftaustausch mit dem Rest der Welt. Im Mitteltonbereich geht’s kaum weniger potent weiter: 20 Zentimeter Membrandurchmesser mussten‘s für einen dynamisch passenden Anschluss an den dicken Bass schon sein. Der gewählte Kandidat stammt aus Norwegen und bekam eine nicht ganz alltägliche Arbeitsumgebung auf den Leib geschneidert: Er arbeitet auf ein Gehäuse mit fünfeckigem Querschnitt, das über eine Vielzahl von rückseitigen Bohrungen ventiliert wird. Davor gibt’s ein wenig Dämmmaterial (ökologisch unbedenkliche österreichische Schafwolle), zusammen bildet die Anordnung einen sogenannten akustischen Fließwiederstand. Wo wir gerade bei Dämmmaterial sind: Im Bassgehäuse gibt’s derartiges nicht. Andreas Friedl versucht, den Einsatz solcher Energiespeicher wo immer möglich zu vermeiden. Wenn man seine Boxen geometrisch clever auslegt, dann kann das ganz ausgezeichnet funktionieren. Hochtonbereich. Hier gibt’s tatsächlich ein Horn. Ein kleines rundes, es folgt einer Traktrixfunktion, landläufig „Kugelwellenhorn“ genannt. Der Aluminiumtrichter kommt nicht von der Stange, sondern ist eine Eigenkreation der Österreicher. Dahinter steckt ein Einzoll-Druckkammertreiber mit beschichteter Titanmembran, der sich ausnehmend „friedlich“ verhält und nicht so konsequent auf Wirkungsgrad gezüchtet ist, wie es Hochtöner dieser Bauart normalerweise sind – die müssen nämlich ein großes Live-Publikum beschallen. Auch wenn die Anordnung optisch ihren Reiz hat: Lassen Sie die Schallwandabdeckung drauf. Die Abstimmung der Box ist mit der schwarzen Stoffbespannung gemacht und ich konnte keinerlei Vorteile ohne sie ausmachen. Die ausladende Frequenzweiche ist im Wesentlichen mit Mundorf-Komponenten der oberen Preisklasse realisiert. Der Aufbau erfolgt natürlich frei verdrahtet, wie sich das gehört. Dem Signalanschluss dienen zwei nebeneinander angeordnete Cardas-Terminals. So gut ich diese „Schraubstöcke“ auch finde, der Anschluss eines Lautsprecherkabels an dem bereits mit der Brücke zum zweiten Terminal belegten Anschluss ist ein ziemliches Gefummel. Die Terminals stecken in einer von hinten herausschraubbaren Platte, auf deren Rückseite die Frequenzweiche montiert ist. Übergangsfrequenzen? Filtersteilheiten? Ich kann‘s Ihnen nicht genau sagen, es ist an dieser Stelle auch nicht entscheidend. Auf alle Fälle gehört Andreas Friedl zu den Entwicklern, die bei ihren Konstruktionen das Hauptaugenmerk auf den Zeitbereich legen, will sagen: Ein kontrolliertes Rundstrahlverhalten und eine saubere akustische Phase sind ihm wichtiger als die ach so schön anzuschauende Linearität auf Achse. Aufstellung? Wir landeten bei einer etwas untypischen Anordnung für so eine große Box: Relativ weit zusammen und die Fronten in einer Linie, so ging‘s bei uns am besten. Der Hersteller hält den Betrieb direkt an einer rückwärtigen Wand oder gar in der Raumecke für möglich; das scheint in Anbetracht der Abstimmung der Box durchaus denkbar. Wir spielen Ryan Adams‘ herausragendes Carnegie-Hall-Conzert vom 15. November 2014. Diesmal übrigens die volle Ausgabe auf sechs LPs, das Exzerpt mit nur zehn Titeln habe ich Ihnen in der letzten Ausgabe ans Herz gelegt. Der Reigen startet mit „Gimme Something Good“. Nichts leichter als das, die Isis braucht nur Sekunden, um mich komplett in ihren Bann zu ziehen. Ja, das ist ein großer Lautsprecher, aber er kann Intimität. Mr. Adams und seine akustische Gitarre stehen kompakt auf der Bühne, wirken irgendwie ein bisschen verloren – genau so muss das wohl sein im großen Rund der Carnegie Hall. Die magisch dichte Atmosphäre des Augenblicks transportiert das zum Heulen schön. Das Klangbild vibriert, es lebt, es atmet und fährt direkt in die Knochen. Es klingt ungefiltert, unverstellt, geradeaus und ehrlich. Hier ist ganz ohne Zweifel reichlich Membranfläche im Spiel. Diese „Es macht einfach Musik“-Attitüde geht nur so. Und doch herrscht Disziplin: Die Isis ist ganz klar ein Lautsprecher für die feinen Seiten des Hörens, bei aller Souveränität hat er eine sanfte Seite. Hier gilt es ganz besonders den Hornhochtöner zu erwähnen, der weder Herkunft noch Bauart irgendwie spüren lässt. Er zeichnet wunderbar bis in die höchsten Regionen, hat Schmelz, Anmut und Klasse. Dann sind da noch die „Erzählpausen“ zwischen den Titeln, die die Isis mit schlicht atemberaubender Verständlichkeit und Klarheit in den Raum stellt. Die Abbildung der Stimmen erfolgt recht weit oben, was ich bei anderen Aufnahmen nicht feststellen konnte. Womit klar wäre, dass die Isis auch die dritte Dimension souverän beherrscht. Zweifellos ist das ein großer Lautsprecher. Aber keiner der sagt: „Ich bin ein großer Lautsprecher.“ Sondern einer, der seine Potenz in den Dienst der Sache stellt. Die Box ist ein effektiver Kostverwerter und mir gefällt zum Beispiel die Kombination mit dem an anderer Stelle in dieser Ausgabe getesteten Heed-Vollverstärker „Elixir“ ganz ausgezeichnet. Niemals hat man das Gefühl, dass hier irgendwas an seine Grenzen stößt. Druck? Geht natürlich trotzdem. „The Sword“ können solchen aufbauen. Dass die beiden Fünfzehnzöller sich von den schön siebzigerlastigen Schagzeugund Bassattacken der vier Herren nicht irritieren lassen ist doch klar. Merke: Bass wird dann richtig gut, wenn die die reproduzierende Membranfläche in der Gegend der schallerzeugenden (hier: Schlagzeug) liegt. Die Isis kann das bieten und – macht‘s einfach. So einfach kann Musikwiedergabe sein.Fazit
Für mich ist die Isis eine der Lautsprecherentdeckungen der letzten Jahre und definitiv ein Kandidat für die einsame Insel. Bei aller Größe spielt sie unaufdringlich und protzt nicht mit ihrer unzweifelhaft vorhandenen Potenz: klangliches Understatement der allerfeinsten Sorte!Kategorie: Lautsprecher Stereo
Produkt: Trenner & Friedl Isis
Preis: um 21900 Euro
Klangliches Understatement der allerfeinsten Sorte
Trenner & Friedl Isis
Für einen eleganten, überraschenden und sehr klangvollen Musikgenuss - draußen und drinnen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie Frankfurter HiFi-Tage sind DIE Gelegenheit für einen ausgiebigen HÖRTEST. Nach über 20 Jahren treffen sich Musik- und HiFi-Fans wieder in Frankfurt, um sich einen Überblick über die neusten und angesagtesten Technologien zur hochwertigen Musikwiedergabe zu verschaffen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenPaarpreis | 21.900 Euro |
Vertrieb | RB Audio Vertrieb, Innsbruck, Österreich |
Telefon | 0043 6765906026 |
Internet | www.trenner-friedl.com |
Garantie (in Jahre) | 2 |
B x H x T (in mm) | 1200/500/350 |
Unterm Strich | Für mich ist die Isis eine der Lautsprecherentdeckungen der letzten Jahre und definitiv ein Kandidat für die einsame Insel. Bei aller Größe spielt sie unaufdringlich und protzt nicht mit ihrer unzweifelhaft vorhandenen Potenz: klangliches Understatement der allerfeinsten Sorte! |