Kategorie: Lautsprecherbausätze

Partybox mit Anspruch


Wettbewerbsfähig

Lautsprecherbausätze M³ im Test, Bild 1
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Lange genug hat es gedauert, aber nun präsentieren wir Ihnen eine Box von der Basis, nämlich die Zweitplatzierte „m³“ des letztjährigen Contests der IGDH.

Zur Namensklärung: „m³“ steht für „man müsste mal“ – und das verstehen wir bei der Klang+Ton sehr gut – viele erfolgreiche Bausätze sind aus harmlosen Gedankenspinnereien entstanden, die sich irgendwann aber dann doch im Hinterkopf festsetzen und dort so lange vor sich hin gären, bis man dann anfängt, nicht mehr nach der unbedingten Sinnhaftigkeit zu fragen, sondern nur noch nach der Machbarkeit. Nun, die m³ ist natürlich keine Spinnerei, sondern einfach eine gut gemachte Powerbox mit PA-Genen, die im Bass kräftig genug ist, auch mal eine Party zu beschallen, mit Subwoofer dann aber auch größere Veranstaltungen.   


Technik


Im Tiefton arbeitet hier ein Zehnzöller von LaVoce, der WAF 102.50. Die Typenbezeichnung ist hier als 10 (für Zehnzoll) und 2,50 (für die Zweieinhalb-Zoll- Schwingspule) zu lesen, also durchaus ein ernsthaft auf Belastbarkeit getrimmtes PA-Chassis, das momentan für wirklich günstige 100 Euro zu bekommen ist. Dafür gibt es einen Druckgusskorb, einen kräftigen Ferritmagneten mit großzügiger Polkernbohrung und einen bis gut 2 Kilohertz recht linear verlaufenden Frequenzgang der beschichteten Papiermembran und recht „zivile“ Bassreflexparameter.

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Was es nicht gibt: Eine ausreichend tiefe Resonanzfrequenz für richtige Tiefbasswiedergabe: Die vom Hersteller angegebenen 70 Hertz reichen in einem Gehäuse um die 25 Liter, wie hier verwendet, gerade einmal für einen knackigen Kickbass, aber dafür gibt es ja dann eben Subwoofer. Ab 1900 Hertz übernimmt dann eine Horn-Treiber-Kombination den Hochtonpart. Der DFL-2525R00-08 von Tymphany ist ein recht kompakter Einzoll- Druckkammertreiber, den man mit etwas Suchen schon für rund 60 Euro bekommen kann. Der Treiber ist ab etwa 2 Kilohertz gut einsetzbar und macht auch sonst einen guten Eindruck, allerdings gibt es für nur wenig mehr Geld die in Deutschland besser verfügbaren Celestion- Treiber ab dem CDX1-1415, die ähnliche Daten aufweisen. Als Hochtonhorn kommt das bewährte RCF H 100 zum Einsatz, das mit seinen recht breiten und fast symmetrischen Abstrahlwinkeln von 90x75° gut für den Hifi -Einsatz passt.   

Gehäuse


Das Gehäuse besteht aus 19mm MDF, beruhigt mit einer Lage Alubutyl aus dem Automotive Bereich.

Lautsprecherbausätze M³ im Test, Bild 5
Der selbstgemachte Reflexkanal geht noch einen Hauch eleganter… ;-)
Es hat knapp 25L netto und eine Reflexöffnung auf der Rückseite mit 100qcm Fläche und 17cm Länge. Diese ist als schmaler Kanal entlang einer Seitenwand ausgeführt und erfordert zwei Extra-Bretter in der Box und eine entsprechende Fräsung in der Rückwand, die strömungsgünstig angefast wurde.   

Frequenzweiche


Die Weiche ist recht komplex aufgebaut – leider zeigt sich hier wieder einmal die simple Wahrheit, dass man oft das, was man bei den Chassis eingespart hat, doppelt bei der Frequenzweiche wieder draufzahlt. Aber im Einzelnen: Der Tieftöner bekommt ein Filter dritter Ordnung, bei dem zum Parallelkondensator noch eine kleine Spule in Reihe geschaltet wird, um eine zusätzliche Sperrwirkung auf der abfallenden Flanke zu erzeugen. Zusätzlich gibt es zwei weitere Saugkreise parallel zum Chassis, um den Frequenzgang zu egalisieren. Der Hochtöner hat ebenfalls eine Weiche dritter Ordnung mit einem Spannungsteiler, der das gesamte Filter umschließt – gerade bei Hornhochtönern haben wir so etwas schon öfter gesehen und auch schon selbst gemacht. Ungewöhnlich ist hier der zweite Kondensator im Hochpass, der deutlich kleiner ausfällt als der erste. Ein Saugkreis hinter dem Filter linearisiert den typischen Horn-Hochtöner- Frequenzgang. Anmerkung: In der Stückliste habe ich die Bauteilewerte an die üblicherweise im Handel erhältlichen Werte angepasst.   

Messungen


Lautsprecherbausätze M³ im Test, Bild 11
Textdiagramm: Klirr 105
Die m³ hat einen zwar nicht sensationellen, aber guten Wirkungsgrad, der im Grundtonbereich klar über 90 Dezibel liegt, zum Bass und zum Präsenzbereich hin recht symmetrisch flach abfällt. Der Hochtöner steigt bei gut 2 Dezibel weniger ins Geschehen ein, steigert seinen Pegel aber zum Superhochton hin stetig – eine durchaus clevere Variante, die nicht zuletzt zur guten Platzierung der Konstruktion im Contest beigetragen haben dürfte, ebenso wie das sehr gleichmäßige Abstrahlverhalten unter Winkeln. Sehr gelungen ist die Dämmung und Dämpfung des Gehäuses, aus denen ein fast perfektes Resonanzverhalten resultiert. Und die Treiber können bei den Klirrmessungen ihre Klasse zeigen, bei denen auch 105 Dezibel noch nicht die Obergrenze markieren.   

Hörtest:


In unserem Hörraum zeigt sich der einzige Kritikpunkt der Jury an der m³: Es fehlt dann doch ein bisschen an absoluter Substanz im Tiefbassbereich – für den Stand-Alone-Betrieb hätte man hier den Grundtonbereich noch etwas leiser abstimmen können. Aber der satte Stimmbereich hat natürlich auch seine Meriten und sorgt für einen recht wohligen Grundsound, der durch die leichte Präsenzsenke noch verstärkt wird. Dazu kommt die gute Performance der Horn- Treiber Kombination, die mit ihrem breiten Abstrahlverhalten eben nicht die manchmal schon fast unangenehm schneidende Präzision eines 60x40- Horns zeigt, aber immer noch sehr genau und dreidimensional arbeitet. Die große Stärke der m³ ist selbstverständlich ihre große Dynamik, die entspanntes Hören auch bei extrem hohen Lautstärken erlaubt. Experimentell habe ich der Box einen konventionellen Subwoofer zur Seite gestellt, was zu einem schon sehr befriedigenden Ergebnis geführt hat – in der kommenden Ausgabe gibt es dann noch „was mit Horn“.   

Aufbauanleitung


Der Aufbau erfolgt auf einer Seitenwand, auf der Deckel, Rückwand, Schallwand und Boden und der Reflexkanal aufgeleimt werden. Danach erfolgt die zweite Seitenwand. Die Innenwande werden mit Alubutyl beklebt. Das Sonofil wird hinter dem Tieftonchassis und um das Horn herum eingelegt, die Weiche auf dem Boden der Box.   


Holzliste


Siehe Bauplan   

Zubehör pro Box


 2 Matten Sonofil
 Terminal
 Kabel
 Schrauben
 Dichtband
 Alubutyl-Matten


Lieferant: Lautsprechershop   


Weichenbestückung


L1: 1,0 mH Luftspule 1,4 mm
L2: 0,33 mH, Luftspule 0,7 mm
L3: 0,22 mH Luftspule, 0,7 mm
L4: 0,27 mH Luftspule 0,7 mm
L5: 3 mH Luftspule 1,0 mm
L6: 1,8 mH Kernspule 0,7 mm
L7: 0,68 mH Luftspule 1,0 mm
C1: 12 µF MKT
C2: 10 µF MKT
C3: 15 µF MKT
C4: 22 µF MKT
C5: 2,2 µF MKP
C6: 15 µF MKT
R1: 3,3 Ohm MOX 20 Watt
R2: 2,2 Ohm MOX 20 Watt
R3: 47 Ohm MOX 20 Watt
R4: 8,2 Ohm MOX 20 Watt
R5: 10 Ohm MOX 20 Watt

Fazit

Exzellent klingende Powerbox für Hifi und Beschallung.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt:

Stückpreis: um 350 Euro

7/2023

Exzellent klingende Powerbox für Hifi und Beschallung.

7/2023

KLANG-TIPP
Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : LaVoce, Tymphany, RCF 
Vertrieb: Nein 
Internet
Konstruktion: Jens Schneider 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 1 x LaVoce WAF 102.50 1 x Tymphany DFL-2525R00-08 mit RCF H 100 
Nennimpedanz (in Ohm): 8 Ohm 
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 92 dB 
Kosten pro Stück: ca. 350 Euro 
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Autor Thomas Schmidt
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Datum 14.07.2023, 09:54 Uhr
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