Form follows function ist ja ein geflügeltes Wort für Design um die technischen Notwendigkeiten herum. Dass man aber auch beide Aspekte gleichwertig behandeln und auf die Spitze treiben kann, zeigt uns die neue Serie 1528 von Arendal.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenVon Audio System gibt es eine Vielzahl an Nachrüstlautsprechern für Audi. Wir schaffen den Überblick und testen das RFIT Set für den A6 C8.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenEinzeltest: Mivoc K+T Camouflage
... oder hörst Du schon
Subwoofer, egal in welcher Größenordnung, sehen immer aus nach – Subwoofer. Diese etwas platte Erkenntnis motivierte uns zu dem Versuch, das unzweifelhaft sperrigste Teil einer HiFi-Kette einmal in eine optisch etwas gefälligere Form zu bringen, oder – noch besser – einfach wohnraumfreundlich verschwinden zu lassen. Da die Aktion noch im preislichen Rahmen eines Cheap Tricks stattfinden sollte, stand der Lieferant der „Tarnung“ schnell fest.
Wie der Arbeitstitel „Camouflage“ – französisch für Tarnung – schon sagt, war es unser Ziel, mit dem CT226 einen möglichst kompakten Subwoofer mit trotzdem ansprechenden Leistungen einmal so zu verpacken, dass er sich ohne weiteres in einen Wohnraum integrieren lässt und trotzdem nichts an Performance einbüßt. Unsere Wahl für die Außenhaut fiel auf den Ikea-Aufbewahrungstisch Hol, der als Gitterbox unserem Sub genug Luft zum Atmen gibt und durch seine Echtholzoberfläche aus Walnuss einen recht wertigen Eindruck macht.
Mit einem annähernd würfelförmigen Aufbau mit nutzbaren 43 Zentimetern pro Kante könnte das Möbel theoretisch Subwoofern von bis zu 50 Litern eine Behausung sein, ein Volumen, das wir nicht annähernd benötigen. Mit einem Preis von knapp 35 Euro sprengt Hol auch nicht unser vorgegebenes Budget.Technik
Aber beginnen wir mit dem Kern unseres Bauvorschlags, dem Innenleben. Als Nachfolger des unzählige Male in Home- und Car-HiFi-Subwoofern verbauten Raveland AXX1010 brachte Mivoc kürzlich das hochinteressante Chassis AWM 104 auf den Markt, das jetzt unter dem eigenen Markennamen läuft und (viele Anwender werden es danken) ohne Schriftzug und Logo auf der Dustcap auskommt. Während das neue 25- Zentimeter-Chassis von vorne relativ schlicht anmutet, zeigt ein Blick auf die Rückseite die geballte Ladung Technik, die in dem nur 55 Euro teuren Chassis steckt. Die Sicke ist neuerdings aus Gummi gefertigt und damit uneingeschränkt langzeitstabil, mit 28 Millimetern Breite ist von dieser Seite her Langhubigkeit und damit Pegelfestigkeit garantiert. Hinten fällt sofort die verchromte Polplatte mit der großzügigen Kernbohrung auf, der Aluminium- Druckgusskorb ist sehr aufwändig gemacht und stabil. Magnetsystem wie Zentrierung sind doppelt ausgeführt, ovale Langlöcher im Korb sorgen für weitere Belüftung der Schwingspule hinter der Zentrierung. Die Anschlussklemmen für die Lautsprecherzuleitung sind ebenfalls verchromt und solide als Schraubklemmen ausgeführt, die direkt auf dem Korb sitzen. Ein Extralob verdienen sich Mivoc und der Vertrieb Speaker Trade für die Angaben der Thiele-Small-Parameter, die sich nahezu hundertprozentig mit unseren Messungen decken, und das nicht nur zufällig bei einem Exemplar, sondern bei mehreren Probanden. Dies ist auch in der heutigen Zeit der industriellen Serienfertigung bei günstigen Chassis bei weitem nicht die Regel! Wir errechneten für den AWM 104 ein ideales Bassreflex-Gehäusevolumen von etwa 30 Litern, das wir in Anbetracht des Cheap-Trick-kompatiblen Moduls Mivoc AM 80 auf 25 Liter netto verkleinerten. Eine dafür etwas zu tiefe Reflexabstimmung ergab einen unter 50 Hertz leicht sinkenden Frequenzgang, den das AM 80 mit seiner Tiefbassanhebung von +3 Dezibel bei 38 Hertz perfekt ausgleicht. Darunter fällt der Schalldruck steil ab, auch begünstigt durch das Subsonicfilter im Modul, das das Chassis vor zerstörerischen Membranauslenkungen im nicht hörbaren Bereich schützt. Die Abstimmung auf etwa 40 Hertz ergab für das größere der beiden modularen Bassreflexrohrsysteme von Mivoc eine Rohrlänge von gut 36 Zentimetern, die wir mit dem Rohrflansch, einem Winkelstück und zwei Verlängerungen genau erreichten.
Aufbau
Der Zusammenbau der vorgesägten Holzteile gestaltet sich äußerst einfach. Auf einer der beiden großen Platten, die auf der Werkbank liegt, werden nacheinander die Seitenteile aufgebracht und verleimt. Zum Schluss wird die andere große Platte verklebt, so dass nun der Rohbau des Gehäuses steht. Auf Versteifungen im Inneren des Sub haben wir wegen der geringen Gehäusetiefe verzichtet, ebenso auf ein separates Abteil für das AM 80-Modul. Nachdem überstehende Kanten und Klebstoffreste entfernt wurden, können die Ausschnitte für das Chassis, das Reflexrohr und das Modul ausgesägt werden. Hierbei ist natürlich Genauigkeit oberste Regel, lieber einmal zu viel nachmessen, bevor dann ein zu großer Ausschnitt einen kompletten Neustart bedeutet. Das Modul wird an der Oberseite (einer der langen Seiten) angebracht, Chassis und Kanal teilen sich die Frontplatte. Da es im Inneren des Subs recht beengt zugeht, sollten die Positionen der Aussparungen genau eingehalten werden, sonst geraten sich die „Innereien“ ins Gehege, vor allem die Platine des Moduls hat eine doch recht hohe Einbautiefe. Die Elemente des gewinkelten Reflexrohrs fixieren wir nach dem Zusammenstecken mit einem festen Klebeband. Ein erster provisorischer Zusammenbau zeigt die Passung aller Teile, dann kann die Oberfläche des Gehäuses nach Belieben behandelt werden. Wir haben uns entschieden, nach einem leichten Überschleifen aller Seiten die Kanten rund zu fräsen und das Gehäuse dann in einem neutralen Anthrazit zu rollen. Beim endgültigen Zusammenbau empfehlen wir, das Bassreflexrohr einzukleben, da minimale Unsauberkeiten beim Aussägen zu Undichtigkeiten führen können, die sich natürlich bei Chassis und Modul, die angeschraubt werden, mit ausreichend Dichtband vermeiden lassen. Zuletzt setzen wir den fertigen CT226 in unsere Hol-Kiste und verschrauben ihn an der Rückwand und am Boden mit Holzschrauben, so dass ein unverrückbarer Sitz garantiert ist. Der Deckel der Gitterbox sollte an den aufliegenden Kanten auch mit Dichtband versehen werden, da er sonst vernehmlich mit dem Bass „mitspielen“ könnte. Netz- und Signalkabel werden seitlich durch das Gitter geführt, idealerweise steht unser Möbel-Subwoofer an einer Wand, so dass die Zuleitungen durch den überstehenden Deckel überhaupt nicht zu sehen sind. Für glatte Fußböden empfehlen wir Gummifüße oder eine andere rutschsichernde Maßnahme.
Messwerte
Unseren Messparcours bestand der Camouflage mit Bravour. Der Frequenzgang hält sich exakt an unsere Simulation, der -3-dBPunkt liegt bei etwas über 35 Hertz, ab 40 Hertz liegt dann voller Pegel an, der abhängig von der gewählten Trennfrequenz zu den Satelliten auch über den gesamten genutzten Bereich konstant bleibt. Die per Potentiometer einstellbaren Trennfrequnzen werden recht genau eingehalten. Einen Sonderapplaus verdient sich der Subwoofer in der Disziplin Verzerrungen, die größtenteils unter der 1-Prozent-Marke bleiben und damit für einen Subwoofer herausragend niedrig sind. Der maximal erreichbare Schalldruck ist ebenfalls mehr als respektabel.
Hörtest
Während unserer Hörsession paarte sich der Cheap Trick perfekt mit mittelgroßen Regalboxen und Breitbändern moderner Bauart. Diesen stellte er ein so knochentrockenes und sauberes Bassfundament zur Seite, dass keinerlei Wünsche bezüglich eines größeren Subs aufkamen. Wieder einmal zeigte sich, dass eine sehr saubere Tiefbasswiedergabe gar nicht bis in den tiefsten Frequenzgangkeller hinabsteigen muss, um diese besondere Rabenschwärze zu produzieren – eine saubere Abstimmung und Verzerrungsarmut genügen vollauf für ein durchaus anspruchsvolles Hörvergnügen. Dabei macht der Camouflage-Sub keinen Unterschied zwischen kurzen, harten Impulsen und lang gehaltenen Bässen, er gibt einfach das ihm vorgesetzte Musikmaterial wieder und verschafft seinen Mitspielen den nötigen Raum für die feineren Musikinformationen in anderen Frequenzbereichen. Die maximal mögliche Trennfrequenz von knapp 200 Hertz erlaubt sicher auch den Anschluss relativ kleiner Satellitenböxchen, die aber den Camouflage durch ihre limitierte Pegelfähigkeit einschränken. Wir sehen den Mivoc-Sub eher als Spielpartner hochwertiger und pegelstarker Regalboxen, die in ihm eine adäquate Unterstützung zu einem wirklich kompletten Stereosetup finden. Im Heimkinobetrieb macht unser Tonmöbel ebenfalls eine souveräne Figur und fügt sich hervorragend in kleine bis mittlere Kombinationen ein. Erst das Kinoerlebnis im ganz großen Format könnte hier den Wunsch nach einem noch tiefer spielenden Sub aufkommen lassen – unser nächster Besuch im großen Möbelhaus steht sicher bald an!
Aufbau
Der Aufbau erfolgt auf der Front. Nacheinander werden die vier Seiten aufgeklebt und miteinander verleimt, bevor die Rückwand aufgesetzt wird. Anschließend werden die Löcher für das Chassis, den Reflexkanal und das Modul gesägt. Das zusammengesteckte und mit Klebeband fixierte Bassreflexrohr wird entweder eingeklebt oder -gepresst. Dann wird das Chassis mit Dichtband versehen und mit 8 Schrauben befestigt. Anschließend werden die Anschlusskabel des Moduls an den Lautsprecherklemmen befestigt. Zu guter Letzt wird das Modul in seine Aussparung gesetzt und verschraubt. Hierbei unbedingt auf luftdichte Passung achten! Der fertig montierte Subwoofer wird dann in die Ikea-Gitterbox eingesetzt und von hinten und unten verschraubt. Es empfiehlt sich, den lose sitzenden Deckel des Möbelstücks mit Dichtbandstreifen o.Ä. gegen lautes Mitschwingen zu schützen. Gummifüße garantieren auf glatten Böden einen sicheren Stand.
Holzliste
Holzstückliste pro Box (19-mm-MDF):
2 x 43,0 x 38,0 cm (Front und Rückseite)
2 x 21,0 x 38,0 cm (Seiten)
2 x 21,0 x 39,2 cm (Deckel und Boden)
Zubehör pro Box
Modularer Reflexkanal Mivoc BR 8146
1 x BR 8146 X
1 x BR 8146 C
2 x BR 8146 A
Aktivmodul Mivoc AM-80
Lieferant: Speaker Trade, Solingen
Kategorie: Lautsprecherbausätze
Produkt: Mivoc K+T Camouflage
Preis: um 200 Euro
262-2257
hifisound Lautsprechervertrieb |
Für einen eleganten, überraschenden und sehr klangvollen Musikgenuss - draußen und drinnen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenDie Frankfurter HiFi-Tage sind DIE Gelegenheit für einen ausgiebigen HÖRTEST. Nach über 20 Jahren treffen sich Musik- und HiFi-Fans wieder in Frankfurt, um sich einen Überblick über die neusten und angesagtesten Technologien zur hochwertigen Musikwiedergabe zu verschaffen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenTechnische Daten | |
Chassishersteller: | Mivoc |
Vertrieb: | Speaker Trade, Solingen |
Konstruktion | Thomas Schmidt, Holger Barske |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Funktionsprinzip: | Aktiver Bassreflex-Subwoofer |
Bestückung: | 1 x Mivoc ASW 104, 1 x Mivoc AM 80 Subwoofer-Modul |
Nennimpedanz in Ohm: | Nein |
Kennschalldruckpegel 2,83V/1m | Nein |
Abmessungen (B / H / T in cm): | |
nur Sub | 43/40/24.8 |
mit Ikea Hol | 50/50/50 |
Kosten pro Box (zzgl. Gehäuse): | |
Chassis | 55 |
Modul | 79 |
Holz | 20 |
Ikea Hol | 35 |
Sonstiges | 10 |
Gesamt | 200 |
Technische Daten | AWM 104 |
Hersteller: | Mivoc |
Bezugsquelle: | Speaker Trade, Solingen |
Unverb. Stückpreis (in Euro) | 55 |
Chassisparameter K+T-Messung | |
Z (in Ohm): | 4 |
Z 1kHz (in Ohm): | 0 |
Z 10 kHz (in Ohm): | 0 |
Fs (in Hz): | 29.13 |
Re (in Ohm): | 3.57 |
Rms (in Kg/s): | 2.32 |
Qms: | 10.36 |
Qes: | 0.29 |
Qts: | 0.23 |
Cms (in mm/N): | 0.23 |
Mms (in g): | 131.46 |
BxL (in Tm): | 17.3 |
Vas (in l): | 39.51 |
Le (in mH): | 3.11 |
Sd (in cm²): | 353 |
Ausstattung | |
Korb / Frontplatte | Aludruckguss |
Membran | Papier, beschichtet |
Dustcap | Polypropylen |
Sicke | Gummi |
Schwingspulenträger | Kapton |
Schwingspule (in mm) | 50 / 28 hoch |
Xmax absolut (in mm) | 18 |
Magnetsystem | Ferrit |
Polkernbohrung (in mm) | 20 |
Sonstiges | verchromte Polplatten |