Kategorie: Lautsprecherbausätze

Einzeltest: Monacor „MonaLisa“


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Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 1
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Niemand Geringerer als unser ehemaliger Kollege Ronald Waßen zeichnet verantwortlich für den neuen Monacor-Bausatz, den wir Ihnen hier mit großer Freude präsentieren. Alleine schon die Aufmachung zeigt uns, dass hier jemand mit großer Konsequenz und Liebe zum Detail am Werke war – wie wir ihn eben kennen

 „Mona Lisa“– nicht ganz unbescheiden – heißt sie, die recht wuchtige Standbox, die formal nicht von ungefähr an die „Aurum“ erinnert, Waßens legendären Lautsprecher, an dem nur das Material günstig war, die Ausführung mit vergoldetem Waveguide, edlem Furnier und nicht zuletzt der fantastische Klang waren absolute Spitze. Nicht zuletzt deswegen war die Aurum einer der beliebtesten Bausätze überhaupt in den letzten Jahren. Die Mona Lisa setzt in Sachen Aufwand und Chassistechnik ganz neue Maßstäbe. 

Technik


Wie gesagt: Auf der Zutatenliste steht Monacor, Monacor und Monacor. Der Konstrukteur hat sich aus dem reichhaltigen Chassis-Angebot des Bremer Vollsortimenters ein paar echte Schmankerl herausgesucht.

Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 2Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 3Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 4Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 5Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 6Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 7Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 8Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 9Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 10Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 11Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 12Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 13Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 14Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 15Lautsprecherbausätze Monacor „MonaLisa“ im Test, Bild 16
Die vorzügliche Kalotte DT-300 mit dem passenden Waveguide WG-300 kennen wir ja schon zur Genüge – schon in unserer MoMo konnte die Kombination voll überzeugen. Monacor ist es hier gelungen, den in Sachen Belastbarkeit und damit möglicher Trennfrequenz deutlich nach unten erweiterten Frequenzgang mit einem vorzüglichen Rundstrahlverhalten zu vereinen. Ronald Waßen hat am Hochtöner dennoch ein paar kleine Modifikationen vorgenommen, die wir aus Platzgründen separat vorstellen möchten – Sie finden die bebilderte Anleitung bei Erscheinen des Heftes auf unserer Webseite. Der Mitteltöner SPH-175HQ ist einer der neueren Treiber im Monacor-Sortiment, stammt aus einheimischer Fertigung und hat schon in einigen Bausätzen seine herausragenden Qualitäten unter Beweis gestellt. Der Tiefmitteltöner bringt alles mit, was einen hochklassigen modernen Treiber ausmacht: strömungsgünstig aufgebauter Gusskorb, umfangreiche Belüftungsmaßnahmen und eine leichte, hochfeste Membran, die am oberen Ende ihres Übertragungsbereichs ein gut zu kontrollierendes Resonanzverhalten zeigt. Der Konstrukteur hat dem SPH- 175HQ, der ja hier als reiner Mitteltöner fungiert, noch einen Zusatzmagneten spendiert, der den Wirkungsgrad erhöht und die Güte des Treibers absenkt – gut für das kleine Gehäuse. Als Tieftöner fungiert in Doppelbesetzung ein etwas älterer Treiber, der SPH- 225C, der aber über dieselbe hochwertige Bauart verfügt und von seinem Parametersatz her vor allem darauf spezialisiert ist, in relativ kleinen Gehäusen für tiefste Töne zu sorgen. 

Gehäuse


Die zwei Tieftonspezialisten sitzen in den Seitenwänden des Bassabteils der zweiteiligen Box. Dieses ist aufwendig versteift, nicht zuletzt wegen der Fixierung des Dämpfungsmaterials. Jeder der beiden Tieftöner hat seine eigene Gehäusehälfte, von denen nur noch die geschlossene Kammer des Mitteltöners abgezogen wird. Dieser sitzt in einem recht stark bedämpften Volumen, während die Tieftöner mit verhältnismäßig wenig Dämpfungsmaterial auskommen – dieses ist aber sehr gezielt eingesetzt, so dass es in Zusammenarbeit mit den Versteifungen zu keinen Resonanzproblemen kommt. Die Push-Pull-Anordnung tut das Übrige dazu, das große Gehäuse ruhig zu bekommen. Die Reflexkanäle können mit Einlegebrettern abgestimmt werden – in unserem Fall wurde eine recht hohe Abstimmung gewählt; je nach den räumlichen Gegebenheiten kann man aber tiefer gehen, um noch mehr Tiefbass zu erzielen und gleichzeitig Dröhnen zu verhindern. Oben auf dem Tieftonabteil sitzt das Gehäuse für den Hochtöner, das optional mit Sand befüllt werden kann – deswegen ist der Hochtöner schon vorsorglich in Folie verpackt. Ebenfalls in dieser Kammer ist die aufwendige Frequenzweiche untergebracht. Das trotz seiner Stämmigkeit durch großzügige Verrundungen elegante Gehäuse wurde komplett furniert. 

Frequenzweiche


Ronald Waßen wäre nicht er selber, wenn er hier nicht alles gegeben hätte. Kompromisse sind nicht so sehr sein Ding – deswegen wurde auch in die MonaLisa eine lange Entwicklungszeit investiert. Die beiden Tieftöner werden wegen der tiefen Trennung zum Mitteltöner auf ihrer oberen Bassreflexspitze linearisiert. Ein RC-Glied entzerrt zusätzlich den Impedanzanstieg, ein Saugkreis die Membranresonanz. So unterstützt, kann ein Tiefpass erster Ordnung zum Zuge kommen. Der Hochpass zum Mitteltöner ist entsprechend auch als Filter erster Ordnung ausgelegt. Auch dieses wird mit einem RC-Glied impedanzlinearisiert und auf der Resonanz mit einem Saugkreis entzerrt. Der Tiefpass zum Hochtöner ist als Filter zweiter Ordnung konzipiert. Ein entsprechendes, sehr fein angepasstes Hochpassfilter zweiter Ordnung bringt die Flanke des Hochtöners in Form. Die Impedanzspitze der Kalotte wird auch hier entzerrt. Der zweite Saugkreis ist ein Spezialfall – hier findet eine Art „Modellieren“ des Superhochtons statt, so dass einerseits kein Vorwiderstand nötig wird und andererseits die ganz hohen Töne noch dezent im Pegel angehoben werden. 

Messergebnisse


Chapeau! Ich möchte an dieser Stelle einfach mal mit dem Wasserfalldiagramm beginnen, das absolut keine Abweichungen vom perfekten Ausschwingen zeigt – ein Lob der ausgeklügelten Bauweise des Gehäuses und der sinnvollen Bedämpfungsmaßnahmen. Der Frequenzgang ist leicht gesoundet mit einem ultratief hinabreichenden Bass, einem leicht betonten Mitteltonbereich und der zunehmend beliebten Präsenzsenke, die wir in letzter Zeit bei vielen gut klingenden Lautsprechern gesehen haben. An dieser Stelle ist vor allem das ausgezeichnete und sehr kontrollierte Verhalten unter Winkeln zu loben, bei dem es wegen des Waveguides und der großzügigen Verrundungen zu keinerlei Überhöhungen oder Auslöschungen kommt – im Gegenteil: die Messschriebe unter den verschiedenen Winkeln laufen absolut parallel. Auch in Sachen Belastbarkeit ist die MonaLisa kein Kind von Traurigkeit: Auch bei 95 dB Durchschnittslautstärke bewegt sich der Klirr im gesamten relevanten Bereich deutlich unter einem Prozent. Der Impedanzverlauf zeigt wegen der Linearisierung der oberen Reflexspitze ein Minimum, das in Richtung 3,5 Ohm geht, ist ansonsten aber unkritisch. Die MonaLisa wurde vom Konstrukteur ebenfalls für den teilaktiven Betrieb vorgesehen – das angeflanschte Monacor- DSP-Aktivmodul versorgt hier separat die beiden Bässe und den Mittel-Hochtonteil, der aber weiter passiv getrennt bleibt. Da sich hier kaum Unterschiede zur passiven Version ausmachen lassen, verweisen wir auf die entsprechenden Messdiagramme auf unserer Webseite. 

Hörtest


Die Erwartungshaltung an eine Box von Ronald Waßen sind hoch – und werden von der MonaLisa locker übertroffen. Basierend auf einem ungemein souveränen, festen und tief reichenden Bassfundament der beiden Seitenbässe – deren seitliche Positionierung sich durch die spiegelbildliche Anordnung absolut nicht heraushören lässt – kann die Box einen durch und durch perfekten Auftritt hinlegen. Tendenziell eher etwas zurückhaltend und elegant abgestimmt, kann der Lautsprecher auch bei sehr hohen Lautstärken und über sehr lange Hörabende hinweg voll überzeugen – das hat Wucht im Antritt, Kraft im Mittelton und darüber hinaus eine Eleganz, die sich nur mit sehr gutem Treibermaterial und einer absolut sauberen Abstimmung realisieren lässt. Die räumliche Abbildung ist ungemein präzise und klar geschnitten – gleichzeitig gibt es eine Menge Raumatmosphäre, so dass ich mal wieder den äußerst strapazierten Begriff „Musik-Erleben“ hervorkramen muss – bei der MonaLisa passt er perfekt. 

Aufbauanleitung


Das Bassgehäuse beginnt man mit mit der vorgefrästen Schallwand und dem Deckel, auf den der Teiler für das Mitteltongehäuse aufgebaut wird. Danach wird der große Innenteiler angebracht, um den herum noch Reflexkanal, Boden und Rückwand angesetzt werden. Danach werden die Versteifungen angebracht und die Bedämpfung nach Plan eingesetzt, bevor die ebenfalls vorgefrästen Seitenwände die Box verschließen. Das Hochtonabteil wird ebenfalls zunächst als offener Kasten aufgebaut – wegen des demontierbaren Bodens für besseren Zugang zur Weiche mit einem Leisten-Hilfsrahmen an der Unterseite. Eine genauere Anleitung finden Sie bei Erscheinen dieser Ausgabe auf unserer K+T-Webseite. 

Holzliste


siehe K+T-Webseite  

Zubehör pro Box


Dämpfungsmaterial
Mitteltonkammer:
Damping 30 (Boden + Seitenwände)
Damping 10 (Deckel)
Tieftonkammer:
Damping 30 (Schallwand)
Damping 10 (Rückwand)
Schafwolle (alternativ Steinwolle + oberste Lage aus Schaumstoff)
Schrauben
Kabel
Einpressbuchsen oder Polklemmen


Lieferant: Monacor 



Fazit

Keine Box für den absoluten Anfänger, aber mit etwas Zeit- und Materialeinsatz kann man mit der MonaLisa qualitativ extrem weit kommen – hier zeigt sich das glückliche und fleißige Händchen des erfahrenen Konstrukteurs.

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Kategorie: Lautsprecherbausätze

Produkt: Monacor „MonaLisa“

Preis: um 650 Euro

12/2014
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Ausstattung & technische Daten 
Technische Daten
Chassishersteller : Monacor 
Vertrieb: Monacor 
Internet
Konstruktion: Ronald Waßen 
Funktionsprinzip: Bassreflex 
Bestückung: 2 x SPH-225C / 1 x SPH-175HQ mit Zusatzmagnet / 1 x DT-300 (modifiziert) mit WG-300 
Nennimpedanz (in Ohm):
Kennschalldruckpegel 2,83 V/1m: 88 dB 
B x H x T (in cm) 40/110/61 
Kosten pro Stück: ca. 650 Euro + Gehäuse 
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Thomas Schmidt
Autor Thomas Schmidt
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Datum 03.12.2014, 10:01 Uhr
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