Kategorie: Netzwerkplayer

Einzeltest: Heos Amp HS2


Grenzen von gestern

Streaming Client Heos Amp HS2 im Test, Bild 1
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Es gibt einige Sachen, die gelten heute bei kleinen Audiosystemen immer noch nicht als selbstverständlich. Denons Heos-Systeme schicken sich nun an, den Standard zu heben.

Es könnte eben alles so einfach sein. Die Digitaltechnik ermöglicht heutzutage Dinge, an die vor einigen Jahren noch überhaupt nicht zu denken gewesen wäre. Beispielsweise das gleichzeitige Abspielen von verschiedenen Musikstücken auf verschiedenen Analgen in Verschiedenen Räumen des gleichen Hauses, gesteuert vom gleichen Gerät. Aber weil diese Beschreibung natürlich nicht besonders griffig ist, verwenden wir dann doch lieber den bereits etablierten Begriff des Multiroom Streaming. Einige Hersteller und deren Produkte haben sich sogar ausschließlich auf diese Art von Audiosystemen spezialisiert. Meist sofort integriert in einen kleinen bis mittelgroßen Aktivlautsprecher, damit auch eine Anlage mit mehreren Systemen nicht mit einzelnen Komponenten zusammengestellt werden muss und vor allem bezahlbar bleibt.

Streaming Client Heos Amp HS2 im Test, Bild 2Streaming Client Heos Amp HS2 im Test, Bild 3Streaming Client Heos Amp HS2 im Test, Bild 4Streaming Client Heos Amp HS2 im Test, Bild 5Streaming Client Heos Amp HS2 im Test, Bild 6Streaming Client Heos Amp HS2 im Test, Bild 7Streaming Client Heos Amp HS2 im Test, Bild 8
Auch alteingesessene HiFi-Größen wie Denon beschäftigen sich mit der Welt der smarten Klangsysteme und bringen dabei natürlich dutzende Jahre Erfahrung mit. So findet man unter dem Namen Heos also eigentlich Entwicklungsarbeit von Denon, was ja schon einmal viel versprechend ist. Doch allein mit fremden Lorbeeren möchte man sich nicht schmücken, denn schließlich möchte sich Heos selbst einen eigenen Namen machen, was mit der ersten Generation cleverer Netzwerklautsprecher auch schon passiert ist. Nun folgt die zweite Modellgeneration und bringt neben den "klassischen" Aktivlautsprechern auch noch einen Streaming-Vollverstärker mit sich. Somit ist es jetzt möglich, absolut jeden Lautsprecher in ein Heos Multiroom System einzubinden. Heos Amp HS2 nennt sich das ganze und bleibt, dem modernen Konzept kleiner Systeme entsprechend, erstaunlich klein. Auf gerade einmal 20 x 20 Zentimetern findet das All-In-One System platz, bei einer Höhe, die trotzdem unter zehn Zentimetern bleibt. Wäre da jedoch nicht die geschwungene Linie an der Front und die teils winkligen Seitenteile, würde der Amp HS2 trotz der geringen Größe beinahe etwas plump wirken.  Das liegt hauptsächlich daran, dass man am Gerät praktisch keinerlei Anzeigen oder Bedienfelder findet. Lediglich eine helle Status-Leuchte in der Front und ein kleiner Lautstärkeregler mit Mute-Taste an der Seite, finden am silbrig-grauen Gehäuse des Heos Platz. Das reicht im Prinzip auch, denn zur Steurung eines modernen Streamingsystems braucht es eben nicht tausende kleiner Tasten, sondern lediglich das glatte Glas eines Touchdisplays an einem Smartphone oder Tablet. Dann benötigt man lediglich noch die Heos App. Diese ist gratis für iOS, Android und sogar für Amazon Kindle Geräte verfügbar. Mit Hilfe eines Ethernetkabels wird dann der Amp HS2 mit dem heimischen Router verbunden, um so Zugang zum Netzwerk zu erhalten. Im Prinzip kann man sogar auf das Kabel verzichten, denn der Amp ist, ebenso wie alle anderen Heos Systeme, mit WLAN ausgestattet. Für dessen Einrichtung muss allerdings das beigelegte Klinkenkabel verwendet werden, um dann per App dem Gerät die passenden Zugangsdaten beizubringen. Ein eher ungewöhnliches System, was man auch schon eleganter gesehen hat, doch alles in allem geht es trotzdem schnell von der Hand und dank des Kunststoffgehäuses des Amps stehen auch keinerlei störende Antennen ab.       Als Hauptbildschirm der App erwartet den Nutzer dann ein Feld mit verschiedenen, recht großen Kacheln. Hier merkt man schnell, worauf der Fokus des Systems liegt, denn die obersten Felder werden zunächst von den Logos diverser Streamingdiensten und Webradio Anbietern verziert. Erst darunter kommen dann Netzwerk- und Gerätequellen hinzu. Neben der Verwendung eines NAS bietet der kleine Amp nämlich außerdem die Möglichkeit USB-Massenspeicher und Festplatten auszulesen, die an der Gehäuserückwand angeschlossen werden können. Außerdem finden hier noch ein Toslink-Eingang für digitale Daten, ebenso wie ein analoger Cicnh-Eingang Platz. Das ist natürlich nicht mit den Steckerwüsten vollformatiger Geräte vergleichbar, aber das will man bei Heos auch gar nicht. Schließlich gibt es hier bereits genug integrierte Möglichkeiten um an Musik zu kommen und außerdem bietet der Amp HS2 eine Reihe anderer Vorteile, die mit einem klassischen Verstärker einfach nicht möglich sind. Zum Beispiel die Zentrale Multiroom-Unterstützung. Mit Hilfe der App können alle Heos Systeme, die sich im gleichen Netzwerk befinden, in verschiedene Gruppen zusammengefasst werden. Ein Aktivlautsprecher in der Küche spielt dann die gleiche Musik, wie eine weitere Box im Schlfzimmer, oder eben der Amp HS2 im Wohnzimmer. Mit Hilfe eines wunderbar unkomplizierten Drag-and-Drop Prinzips, verschiebt man die jeweiligen Zonen einfach mit dem Finger und kombiniert diese mit anderen Geräten. Selbst angeschlossene externe Geräte können so auf allen angeschlossenen Systemen wiedergegeben werden. Schließt man also zum Beisspiel einen CD-Player an den Amp HS2 an, kann der selbe Datenträger überall im Haus gleichzeitig wiedergegeben werden. So ist es also auch möglich einen Fernseher per optischem Kabel mit dem Amp zu verbinden, um einerseits den Fernsehton durch richtige Lautsprecher ausgeben zu lassen, und andererseits, um auch in anderen Räumen nicht zu verpassen. Ein bedenkenloser Gang zum Kühlschrank beim nächsten Fußballspiel ist also kein Problem mehr.     Doch primär geht es beim Heos Amp HS2 natürlich um Musik. Die Navigation durch die Menüs der App und die verschiedenen Quellen gelingt dank guter Übersichtlichkeit sehr schnell. Insgesamt ist die Heos App einfach schön gestaltet, intuitiv und reaktionsschnell. Einer der Punkte, die eben heute immer noch nicht bei allen Systemen der Fall sind. Während Spotify nur über das Connect System genutzt werden kann, können die Bibliotheken der anderen integrierten Streamingdienste frei mit eigenen Inhalten gemischt und in Playlists abgespeichert werden. Ebenfalls leider noch kein Standardfeature, aber überaus angenehm, gerade um etwaige Lücken in der eigenen Sammlung aufzufüllen. Der gerade spielende Titel, oder alle Titel der Warteschlange, werden dann im Wiedergabe Bildschirm angezeigt, der, ebenso wie der Quellenauswahl- und der Zonenauswahlbildschirm, zu jeder Zeit mit einem einzigen Tastendruck verfügbar ist. Hier finden sich außerdem die üblichen Bedienfelder wie Play und Skiptasten, ebenso wie die einzige Möglichkeit die Lautstärke des Amps zu regeln. Mit Hilfe eines Schiebereglers kann hier der Schalldruck reguliert werden, was normalerweise eigentlich eher unpräzise funktioniert, im Heos System jedoch erstaunlich genau umgesetzt wird. Sehr schön. Um die eigentliche Verstärkung kümmert sich im Amp HS2 eine Class-D Endstufe, die mit knapp 100 Watt leistungstechnisch gut aufgestellt ist. Selbst größere Standboxen ließen sich im Test wunderbar damit antreiben, ohne an die Leistungsgrenze stoßen zu müssen. Neben einem paar Stereolautsprecher kann am Amp HS2 übrigens auch noch ein Aktivsubwoofer angeschlossen werden, was für Musik zwar nicht unbedingt nötig ist, beim Anschluss eines Fernsehers aber durchaus wünschenswert sein könnte.    Während sich der kleine Heos Verstärker dann bei Actionfilmen von seiner kernigen Seite zeigen darf, gibt er sich bei der Musikwiedergabe durchaus auch feingeistig. Der interne D/A-Wandler, der sich um die Verarbeitung der eingehenden Datenströme kümmert, entspricht nämlich durchaus audiophilen Ansprüchen. Gängige PCM-Formate von MP3, über FLAC bis hin zu WAV können hier mit bis zu 192 kHz bei 24 Bit verarbeitet werden. Auch in Multiroom Systemen muss man also nicht auch High Res Kompatibilität verzichten. Beachtlich ist hier sogar die Leistungsfähigkeit der WLAN Verbindung, die selbst 192 kHz Signale ohne Aussetzer oder ewig langes Buffern, problemfrei wiedergibt. Auch dies ist heute noch immer keine Selbstverständlichkeit, schon gar nicht bei kleinen Systemen. Im Prinzip war der einzige Unterschied zur Nutzung des Amps mit einem Ethernetkabel, dass die App minimal träger reagierte, wenn die WLAN-Verbindung genutzt wurde.  Klanglich zeigte sich der Heos Amp durchaus vielseitig und alltagstauglich. Trotz der schönen Detailauflösung des D/A-Wandlers, ließ es der Verstärker gleichzeitig nicht an Kernigkeit im Bassbereich vermissen, die für verschiedene Genres einfach benötigt wird. Leichtfüßig und unbeschwert spielte sich der HS2 durch sämtliche Titel der Warteschlange, egal ob Jazz, Vocal, oder norwegischer Metal. Besonders Stimmen scheinen dem Amp zu liegen, denn sowohl der leise hauchende Ton von Cassandra Wilson, ebenso wie Kurt Cobains eher gequältes Schreien blieben stets leicht im Vordergrund.  Heos etabliert sich im, derzeit doch recht hart umkämpften Markt der Multiroom Systeme, zu einer echten Größe. Der Amp HS2 zeigt woran das liegt. Eine wunderbar funktionierende, übersichtliche App, kombiniert mit Flexibilität bei den Quellen und hochwertiger Technik. Die Möglichkeit nun auch größere passive Lautsprecher direkt zu einer Multiroom Zone zu machen ist eine tolle Idee, denn trotz der guten Qualität der Aktivlautsprecher, möchte man sich sich von seinem geliebten Stereopaar manchmal einfach nicht trennen. Heos schafft hier die Verbindung von klassischem und modernem HiFi. 

Fazit

Heos Amp HS2 ist die perfekte Ergänzung  zu den Aktivlautsprechern der Serie. In  Sachen Flexibilität und Bedienkomfort wird  die Messlatte für kleine Streamingsysteme  ein Stück weiter nach oben gelegt.

Kategorie: Netzwerkplayer

Produkt: Heos Amp HS2

Preis: um 580 Euro

1/2017
Ausstattung & technische Daten 
Preis: um 580 Euro 
Vertrieb: Denon Deutschland, Nettetal 
Telefon: 02157 12080 
Internet: www.denon.de 
Abmessungen (B x H x T in mm): 221/93/214 
Eingänge: 1 x Ethernet, WLAN, 
Unterstützte Formate: MP3, AAC, FLAC, ALAC, WMA, WAV 
Unterstützte Abtastraten: PCM bis 192 kHz, 24 Bit 
Ausgänge: 1 x Lautsprecher Stereo 
Leistung (in Ohm) etwa 2 x 100 Watt an 6 Ohm 
checksum „Heos Amp HS2 ist die perfekte Ergänzung zu den Aktivlautsprechern der Serie. In Sachen Flexibilität und Bedienkomfort wird die Messlatte für kleine Streamingsysteme ein Stück weiter nach oben gelegt.“ 
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Philipp Schneckenburger
Autor Philipp Schneckenburger
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Datum 17.01.2017, 14:54 Uhr
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