
Mit M-100.2 MD, M-50.4 MD und M-300.1 MD kommen ganz frisch drei neue Endstüfchen von Audio System in die Redaktion. Mit aktuellen Features und neuester Technologie scheinen sie perfekt in die Zeit zu passen. Wir machen den Test.
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Für zeitgemäße Wohnraumsysteme sind große Geräte heute keine Option mehr. Dynaudio setzt darum auf innovative Lösungen, um auch im Kompaktbereich für jede Menge Hörvergnügen zu sorgen.
>> Mehr erfahren>> Alle anzeigenSie kommen wieder: Tangentialarme erleben zur Zeit gerade so etwas wie eine Renaissance. Dabei sind die Varianten mit Luftlager die edelsten Exemplare. Die Königsdisziplin ist dann das Laufwerk unter dem Arm, dessen Teller ebenfalls auf einem Luftlager läuft
Holbo lautet der Name des hierzulande weitgehend unbekannten Herstellers aus Slowenien, dessen Sortiment im Moment tatsächlich auch nur den Plattenspieler umfasst, den wir ihnen auf den nächsten Seiten vorstellen werden. Beim Namen dachte ich – und dem einen oder anderen Leser wird es wohl genau so gehen – zuerst an eine Namensänderung des Schweizer Herstellers Holborne, aber tatsächlich haben die beiden Firmen gar nichts miteinander zu tun. Das „Holbo Airbearing Turntable System“ nimmt für sich in Anspruch, trotz der fortgeschrittenen Lagertechnik eine extrem einfach aufzubauende und einzustellende Konstruktion zu sein. Und ja, wenn man einmal die geistige Schwelle des Respekts vor der „exotischen“ Tangentialtechnik überwunden hat, dann leuchtet das sofort ein: Sämtliche hoch komplizierten Berechnungen zur Optimierung eines konventionellen Drehtonarms fallen hier ja einfach weg. Spurfehlwinkel, Tonarmgeometrie, Überhang, Kröpfung, Skatingkraft: All diese Parameter, die zur Berechnung eines gangbaren Kompromisses – und nichts anderes ist ein Drehtonarm – herangezogen werden, spielen bei einem Tangential-Tonarm keine Rolle. Ein solcher ermöglicht eine gerade Bewegung der Nadel über eine Plattenseite genau im rechten Winkel zur gedachten Tangente an die abzutastende Rille. Zu beachten ist hierbei nur die exakte Positionierung der Nadel an der Position, an der der Spurfehlwinkel wirklich Null ist.
Dabei hilft die mitgelieferte Schablone, mit der die Länge des Armstummels einmal eingestellt wird. Die spiegelnde Oberfläche dieser Vorrichtung ermöglicht auch gleich den Abgleich des Azimuths. Das Ganze wird etwas hemdsärmelig mit einer einfachen Klemmung an der Aufhängung des Arms arretiert – einfach, aber funktional. Im Zuge dieser Einstellung muss natürlich auch der VTA, sprich die Höhe des Arms, eingestellt werden. Auch das ist so einfach beim Arm des Holbo, dass sich der VTA sogar im laufenden Betrieb justieren lässt. Das ist eine sehr feine Sache, denn hier gibt es sehr oft eine Einstellung, bei der man tatsächlich ein „Einrasten“ der Klangbalance vernimmt. Und rein theoretisch sollte man diesen Parameter ja auch beim Einsatz unterschiedlich dicker Schallplatten verstellen, was wohl kaum jemand so akribisch machen wird. Immerhin: Die Möglichkeit besteht. Der Armlift ist der bei Tangentialarmen übliche Hebel, der über eine Stange den Arm einfach hinten nach unten drückt – immer etwas rustikal, aber es funktioniert. Das Gegengewicht hängt hinten am Armstumpf und wird durch Verdrehen des eigentlichen Gewichtes fixiert. Das muss man ein- oder zweimal üben, bis man es hinbekommt, ohne das Gewicht wieder zu verschieben. Die Luftzuleitung wird in die Hülse geführt, die auf der polierten Edelstahlstange schwebt.
Preis: um 6500 Euro
09/2020 - Thomas Schmidt