Musikrezension: Foals - What Went Wrong (Transgressive / Warner)

Die Frage ist halt immer: Was soll man tun?  Sich  in  der  Rolle  der  kommenden  Superstars  dauerhaft  wohlfühlen  oder  ein  wenig  an  der  Schraube Richtung Mainstrem drehen, um die  Sache mit der Popularität ein wenig voranzutreiben?  Die  britische  Band  um  Frontmann  Yannis Philippakis hat, wie es aussieht, Option  zwei gewählt – und das ist völlig in Ordnung  so. Zwar ist die Studioalbum Nummer vier vorausgehende  Ankündigung,  das  lauteste  und  schwerste aller bisherigen Foals-Alben zu wer- den, nicht in jedem Falle korrekt, aber es lässt  sich zumindest ganz gut in die Rock-Kategorie  einsortieren.  Auch  dann,  wenn‘s  ungenierte  Anleihen  an  den  Achtziger-Pop  gibt  („Birch  Tree“), hat das Ding doch genug Gitarren. „What Went Wrong“ tönt ein gutes Stück eingän- giger als der Vorgänger „Holy Fire“. Das ist okay so, zeichnet die Zukunft der Band aber ganz  klar  vor:  Die  füllen  Stadien.  Hier  und  da  klingt’s  ein  bisschen  nach  Coldplay  („Give  It  All“),  und die können das ja bekanntermaßen auch ziemlich gut. Zehn Titel, alles hochprofessionell produzierte sichere Nummern hoher kompositorischer und handwerklicher Qualität. Mit  genügend Eigenständigkeit, um nicht wie die späten U2 zu klingen. Kann man so machen.  Klanglich geht das Ganze in eine interessante Richtung: Mir ist ein wenig zu viel Pfeffer in den  Präsenzlagen, im Oberbassbereich langt‘s mitunter richtig hin. Nicht eben audiophil, aber in  sich durchaus stimmig. Es gibt so etwas wie eine Raumabbildung, die Schlagzeugkomponenten sind nicht immer ganz verzerrungsfrei, aber da muss man schon genau hinhören. Die  Platte ist ansonsten okay, zum Vinyl gibt’s einen Gutschein für die Digitalversion.

Fazit