Musikrezension: Roosevelt – Polydans (CitySlang)

Einige Künstler werden einfach sträflich unterbewertet, und zwar trotz konstant hoher bis höchster musikalischer Leistungen. Klar, nicht jedem gefällt ein Mix aus 80-Jahre-Pop und 70er-Club-Disco, doch mein Bauchgefühl sagt mir, dass es genug Forty- und Fifty-Somethings gibt, die sie nach qualitativ hochwertiger, NEUER Mucke dieser Art die Finger lecken, statt immer und immer wieder die ollen Kamellen der 80er-Hit-Radios durchzuhören. Und schon das Vorgänger-Album von „Polydans“, das 2018er „Young Romance“ lieferte diesbezüglich gut ab. Der nunmehr dritte Longplayer von Roosevelt schließt nahtlos an und bietet süß-bitteren Harmonie-Pop zum Träumen, Schwofen und Mitsingen mit gesteigertem Discobeatanteil zum abdancen. Wen der genial gespielte E-Bass zu Beginn von „Feels Right“ (Anspieltipp, A3) nicht fasziniert, dem ist nicht mehr zu helfen. Ich bin ja normalerweise eher jemand, der Musik eher mit dem Kopf rezipiert und dessen emotionales Erleben sich intern abspielt, doch selbst mir zucken die Füße unkontrollierbar, wippt der Kopf auf und ab. Zudem ist die Synthesizermelodie des Tracks einfach nur genial, schickt mich gleich in meine Kindheit und frühe Jugend zurück. Danke dafür, Marius Lauber! Klanglich ist das Ganze zudem sehr knackig und klar eingefangen, und die Pressung ist ebenfalls einwandfrei.

Fazit