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Komponist: Bela Bartok · Interpreten: Geza Anda - Radio-Symphonie-Orchester Berlin, Ferenc Fricsay
Béla Bartok war zu meiner Generation der Schrecken fast jedes Schülers, wurde er doch schon in der Unterstufe des Gymnasiums auf uns unvorbereitete Klassen losgelassen – für Unbedarfte, deren musikalischer Horizont nicht weit über die aktuellen Hitparaden hinausging, ein echter Schock, den auch die „Symphonie classique“ Prokofiews nicht ganz heilen konnte. Nun, etwas später in meiner musikalischen Bildung lernte ich Bartok und seine Bemühungen um die Volksmusik Osteuropas und Kleinasiens zu schätzen, die er ausführlich wie kein anderer dokumentierte. In seinem eigenen Werk als Komponist sind natürlich diese Einflüsse nicht spurlos an ihm vorübergegangen – im Gegensatz zu einem Franz Liszt oder Johannes Brahms rückte er aber nicht die eigene kompositorische Geschliffenheit, sondern mehr das Archaische in seinen musikalischen Wurzeln in den Mittelpunkt. Bestes Beispiel hierfür sind sein erstes und – mit Abstrichen – auch das zweite Klavierkonzert aus den Jahren 1926 und 1933, mit denen er das Klavier vor allem als extrem perkussives Instrument einsetzte. Schon der erste Satz des ersten Klavierkonzerts zeigt aber auch eine seltene Meisterschaft Bartoks: Bei aller verstörender Wucht und Dissonanz zieht das Werk den Zuhörer in seinen Bann, wirkt der volle Klang süffig und mitreißend.
Bartok selbst schrieb später, dass er es den Musikern und Zuhörern „schwer, sehr schwer“ gemacht habe. Aus heutiger Sicht kann man aber durchaus noch den Geist der Spätromantik herüberwehen hören, was damals fürs Publikum mit Sicherheit verstörend war. Schon etwas konservativer geht Bartok mit seinem zweiten Klavierkonzert sieben Jahre später zu Werke. Dafür aber gilt das Werk als eines der technisch anspruchsvollsten der gesamten Klavierliteratur überhaupt. Alleine die aberwitzigen Läufe des ersten Satzes vor den schmetternden Bläsern des Orchesters hinterlassen bei jedem Klavierfreund einen tiefen Eindruck. Einen krassen Gegensatz dazu bildet der fast schon gespenstisch hohle zweite Satz, der in seinen verlorenen Melodiefetzen immer an der Grenze des Auseinanderfallens agiert. Im dritten Satz liefern sich Pauken und Klavier ein Perkussionsduell vom Feinsten, angefeuert von Einwürfen des Orchesters, bevor es zu einem (fast) versöhnlichen Finale kommt. Vergleichsweise anspruchslos kommt das letzte Klavierkonzert daher, das weitaus mehr an die Romantik anknüpft als die beiden anderen. Bartok hatte es für seine Frau geschrieben, verstarb aber ganz kurz vor der Fertigstellung, so dass noch ein letzte kleines Stück ergänzt werden musste.
10/2015 - Thomas Schmidt