Genre: Oriental Extreme Metal

Juwelen liegen meistens tief unter der Erde, und sie zu finden bedarf Ausdauer, Geduld – und viel Glück. Eher zufällig bin ich dann auch auf das aktuelle Album von Eridu gestoßen, die mir bis dato ehrlich gesagt noch gar nichts sagten. 
Das ist vielleicht wenig verwunderlich, handelt es sich doch bei „Enuma Elish“ einerseits erst um das zweite Werk der Münchner. Aber Herrgott sakra, zum Glück, sog i! Denn wie so oft zeigt sich auch auf den über 50 Minuten dieses Meisterwerks, dass Kreativität, Talent und künstlerische Freiheit soooooooooo viel wichtiger sind als eine bis zur Lächerlichkeit artifizielle Marketingmaschinerie und eine perfekte Produktion (wobei sich heutzutage ja die meisten sogenannten Metal-Bands schon über den gestreamlineden Sound ihre Label-Zugehörigkeit verraten, gäääähn). Wobei der Sound definitiv gelungen ist! Aber genug, was machen die Jungs aus Bavaria denn? Ich würde die Musik als eine äußerst gelungene Melange aus atmosphärischen Blackened-Death, Symphonik und vornehmlich orientalischen Folk-Versatzstücken bezeichnen. Letzteres ergibt Sinn, denn das Konzeptalbum setzt sich mit babylonischen Schöpfungsmythen auseinander. Hat da jemand Septic Flesh oder Orphaned Land gesagt? Ja – und nein. 
Man kann die Musik der Münchener zwar grob in diese Genrerichtung einordnen, jedoch kommen sie ohne die bisweilen angeberische, überbordende Opulenz und Selbstbezogenheit der Griechen aus und streifen auch am dann und wann fast schon peinlich Süßlichen der Israelis vorbei. Konzentrierter, songorientierter und doch mit jeder Menge Witz und Freude am Spiel klingt das. Eridu vermeiden zudem allzu lange Spieldauern, so dass nie Langeweile aufkommt. Gerne mehr davon!

Fazit